Montag, 31. März 2008

Halbmarathon in Duisburg - Ein gewisses Risiko

Samstagmorgen habe ich mich dann doch entschlossen beim Halbmarathon in Duisburg teilzunehmen. Die beiden Tage zuvor hatte es wegen einer Erkältung nicht danach ausgesehen. Am Samstag waren die Halsschmerzen weg und ich hatte auch keine Hustenanfälle mehr. Allerdings war ich immer noch ordentlich verschnupft und fühlte mich mich zu allenfalls zu „80 Prozent“ fit. Eine „freiwillige“ Trainingseinheit hätte ausfallen lassen. Nachdem die Läufe über 10 und 15 Km aber sehr ordentlich verlaufen waren, wollte ich die Serie unbedingt zu Ende bringen. Das Training war auch optimal gelaufen, bis mich die Erkältung erwischte. Ich war am Samstag hin- und hergerissen. Aus Erfahrung wusste ich, dass eine verschleppte Erkältung einen richtig zurückschmeißen kann. Die Vernunft wieder einmal etwas beiseite geschoben und auf ging es nach Duisburg.

Das Wetter war sehr ordentlich. Angenehme Läufertemperaturen um die 13 Grad, trocken und sogar die Sonne zeigte sich vermehrt und der starke Wind vom Vormittag hatte auf ein „Normalmaß“ zurückgefunden.

Ich lief mich nur ganz wenig ein um Kräfte zu schonen. Es war schwierig für mich eine Einschätzung über mein aktuelles Laufvermögen und meine Tagesform zu treffen. Vor der Erkältung war ich gewillt ein Tempo von 6:10 Min./Km zu wagen und eine Zeit von 2:10 Std. anzugehen. Das war nicht mehr machbar nach und mit der Erkältung. Vor einem Jahr war ich 2:16:39 Stunden gelaufen. Ich beschloss mit 6:20 Min./Km zu starten und zu sehen, wie es gehen würde.

Beim ersten Kilometer war ich bei 6:21 Min./Km; das war ein optimaler Einstand. Meine Kräfteverhältnisse vermochte ich noch nicht richtig einzuschätzen. Beim nächsten Kilometer lag ich bei 12:57 Minuten, der zweite Kilometer war damit mit 6:36 Minuten schon verschleppt gelaufen. Irgendwie war ich geschockt und löste mich sofort aus dem Läuferpulk und versuchte es etwas zügiger angehen zu lassen, ohne zu überziehen. 18:44 Minuten nach drei Kilometern und 5:47 Minuten für den dritten Kilometer waren aber dann im Ergebnis doch viel zu schnell. Irgendwie hatte ich noch kein Gefühl für ein gleichmäßiges Tempo.

Die ersten 5 Kilometer: 31:18 Minuten also 6:16 Min./Km.
Mir war aus dem bis dahin gelaufenem Weg klar, dass es ein harter Lauf für mich werden würde. Ich schwitzte ziemlich stark, obwohl die Temperaturen doch sehr läuferfreundlich waren. Und das leichte Gefühl der Schwäche und Unsicherheit begleitete mich auch weiter. Und mein Mund wurde langsam trocken. Bis zur ersten Getränkestation war es noch ein ganzes Stück.

Es ging dann durch ein Waldstück eine Strecke die ich vom Vorjahr und vom letzten 15 Km-Lauf kannte. Einige leichte Steigungen. Endlich kam die Wasserstation. Der Becher mit Mineralwasser tat richtig gut. Während ich beim 15 Km-Lauf mich an eine feste Läufergruppe orientieren konnte, fand ich dieses mal nichts „geeignetes“. Das Tempo war zu ungleichmäßig. Und so lief ich von vielen Läufern umgeben gleichwohl mein ganz einsames Rennen.

10 Km in 1:02:49 Stunden, ich war`s zufrieden, weil ich ziemlich konstant weiter gelaufen war. Ein Gedanke: das Ziel heißt ankommen und solange wie möglich das eingeschlagene Tempo zu halten; aber auch Zweifel daran, ob das gelingen könnte. Irgendwie hatte ich jetzt direkt vor mir 2 jüngere Läufer, bei denen ich den Eindruck hatte, die laufen das Tempo gleichmäßig durch. Doch die Unterhaltung die die beiden gelegentlich führten ging mir vom „Niveau“ auf dem Keks. Als dann eine ältere Frau an der Strecke die Läufer durch Klatschen unterstützte, sagte einer von den beiden: „Geht das auch lauter?“ Ich konnte es nicht glauben. Sollte das ein Witz sein? Ich fand es voll daneben. Ich schob mich langsam an den beiden vorbei und sorgte für eine gewisse Distanz. Kurz vor Ende des Laufes hat mich einer von denen noch überholt; könnte so Ende zwanzig Jahre alt gewesen sein.

15 Km in 1:34:48 Stunden; Na ja dachte ich, vor einem Jahr hatte ich für den 2. Lauf über 15 Km 1:34:50 Stunden benötigt; also wollte ich jetzt nicht meckern. Aber ich spürte, dass meine Kräfte langsam schwanden. Ich war ziemlich kaputt. Ich kann nicht einmal mehr sicher sagen, ob die zweite Getränkestation vor oder nach der 15 Km-Marke lag. Ich meine sie lag dahinter. Es war höchste Zeit für Flüssigkeit.

Ich wurde langsamer und versuchte die Endzeit zu kalkulieren. Das Rechnen viel mir in der Situation ziemlich schwer. Ich suchte positive oder negative Gedanken für die Motivation. Das Ergebnis war ziemlich dünn. „Weiterlaufen, weiterlaufen, weiterlaufen.“ Das war, was am Ende noch übrig blieb.

Teilweise war der Untergrund jetzt etwas matschig. Aber keine Beeinträchtigung. Es war insgesamt eine gut belaufbare Strecke. Kilometer 18. Zeit weiß ich nicht mehr. Aber ich kalkulierte, dass ich noch unter 2:15 Stunden bleiben könnte. Kein Einbruch zulassen. Nicht aufhören zu laufen. Das schafften jetzt nicht mehr alle. Den ein oder anderen mit einer Gehpause konnte ich überholen und zog daraus für mich selbst positive Energie. „Du läufst weiter.“ Noch 2 Km und ein bisschen.

20 Km in 2:07:07 Stunden. Ich versuchte irgendwie die Zahlen zusammenzukriegen. Ja, jetzt schaffe ich das. Der letzte Kilometer, das Ziel in der Nähe, einige Minuten noch, dann habe ich es. Irgendwie beflügelte es mich, das Ziel so nahe zu wissen; da willst du dann nichts mehr verschenken.

Die letzten Meter noch mal etwas schneller, dann 2:13:46 Stunden im Ziel. Voll fertig! Durst, keine Lust mehr zu laufen. Bisschen Freude trotzdem. Hätte ich nicht gedacht, dass ich noch so gut durchkomme. Was wäre ohne Erkältung möglich gewesen. Egal, es ist wie es ist. Habe mich durchgebissen.

Fazit meiner Duisburger Winterlaufserie:

Auf jedem der 3 Läufe schneller als im Vorjahr. Bestzeiten über 15 Km und HM; bei den 10 Km die persönliche Bestzeit nur um 1 Sekunde verpasst. Gesamtzeit genau 4:43 Stunden und damit um 9:22 Minuten schneller als im Vorjahr. Ein guter Schritt nach vorne, aber auch die Erkenntnis wie langsam beim Laufen Fortschritte sichtbar werden. Und dass es jetzt schwieriger wird sich weiter zu steigern. Am ehesten dürfte auf der HM-Strecke noch was drin sein und vielleicht einige Sekunden bei den 10 Km. Aber ich muss jetzt schon ordentlich arbeiten um den jetzt erreichten Stand zu halten. Die Anfängerzeiten mit fast automatischen Verbesserungen sind wohl vorbei.

Werde jetzt noch 1-2 Tage pausieren, um meine Erkältung vernünftig auszukurieren. Letztlich hatte ich Glück, dass die Teilnahme nicht zu einer Verschlimmerung meiner Erkältung geführt hat. Ein gewisses Risiko war schon dabei.

Donnerstag, 27. März 2008

So geht das nicht!




Mit dem Gewicht wollte ich runter gehen. Das jedenfalls hatte ich mir zum Jahresbeginn auch als Vorraussetzung für einen weiteren Marathonlauf vorgenommen. Nachdem die Weihnachtsschleckerei endlich vorbei war, habe ich dann mühselig ein Kilo abgenommen. Doch was hilft`s. Wo besteht eigentlich der Unterschied von Weihnachtsteller und Osterteller? Nur in der Verpackung. Dann gibt es noch freundliche Kolleginnen und Kollegen, die einen zwischendurch versorgen. Mal eben noch einen Berliner, zum Beispiel. Ab dem 1. April hört das aber auf und ich hoffe, es wird kein Aprilscherz.

Ein absolut größeres Problem ist aber meine aktuelle Erkältung. Gestern nach einem lockeren Lauf über 8 Kilometer ist die voll ausgebrochen: Hustenanfälle, Hals- und Gliederschmerzen, Mattigkeit. Das sieht nicht gut aus für den Halbmarathon am Samstag. Habe die Hoffnung aber noch nicht ganz aufgegeben. Es wäre wirklich ärgerlich, wenn ich da passen müsste. Das Training in den vergangenen Monaten ist gut gelaufen. Ich werde sehen wie ich mich Samstag Mittag fühle.

Dienstag, 25. März 2008

Willkommen im Frühling!





































Vor Ostern habe ich ein paar Bilder gemacht um den Frühling einzufangen. Dann hat sich aber über Ostern der Winter mit Macht zurück gemeldet. Am Karfreitag gab es bei meinem langen Lauf durch die Haard die ersten deutlichen Vorboten: Schneeregen und Graupel. Dazwischen zeigte sich kurz die Sonne, bevor sich mit einem heftigen Donnerschlag der nächste Schauer über mich austobte. Nach über drei Stunden Lauferei war ich ordentlich aufgeweicht. Damit nicht genug. Meine lange Laufhose zeigte auf den letzten Kilometern Materialermüdungen und machte sich selbständig. Es war dann sozusagen der lange Kampf mit der Hose. Kann man eine Hose hassen? Man kann.

Ostersonntag hatte ein Hauch von Schnee die zarten Frühlingsboten erst einmal zugedeckt. Ich machte einen kleinen Regenerationslauf bei minus drei Grad in kurzer Hose: prrrr! Ostermontag gab es abwechselnd Schneeschauer und Sonne. Mein Intervalltraining (4 mal 2,2 Km) konnte ich ohne Probleme durchziehen.

Heute Morgen habe ich mich auf meine Laufstrecke begeben. Nicht um zu laufen. Vielmehr wollte ich den Spätwinter fotografisch dokumentieren. Dabei konnte ich drei Rehe beobachten, die mich aber schnell entdeckten und sich von dannen machten. Ein Tier habe ich dann noch so gerade vor die Linse bekommen. Das Bild ist ein bisschen unscharf, aber immerhin.

Die 12. Trainingswoche:

Montag, 17.03., 12Km in 1:14:52 Stunden (= 6:14 Min./Km)
darin 6 mal 1,2 Km in 5:43 Min./Km

Mittwoch, 19.03., 6,3 Km in 46:49 Minuten (= 7:26 Min./Km)

Freitag, 21.03., 26,6 Km in 3:19:27 Stunden (= 7:30 Min./Km)

Sonntag, 23.03., 3,15 Km in 23:25 Minuten (=7:26 Min./Km)


Woche gesamt:
48,050 Km in 5:44:23 Stunden ( = 7:10 Min./Km)

Mittwoch, 19. März 2008

Halbfinale - Finale! Halbmarathon - ...?











Ein mittelmäßiges Spiel, ein tolles Ergebnis: Finale.

Grund genug den Laufblog mal in einer anderen Richtung abschweifen zu lassen.
BVB – Jena (3 : 0). Das Spiel sicher kein „Klassiker“. Aber dieses Mal machte es die besondere Bedeutung dieses Spiels, welches den Adrenalinspiegel und die Stimmung zum Kochen brachte.

Das Ganze hat auch Auswirkungen auf meine Laufpläne. Ein geplanter Halbmarathon am 20. April, ein Tag nach dem DFB-Pokalfinale wird nicht möglich sein. Denn vielleicht fahre ich ja nach Berlin. Auswirkungen auf den Trainingsablauf hat eine „engliche Woche“ mit zwei Heimspielen innerhalb weniger Tage auch. Den letzten langen Lauf hatte ich auf den Freitag vorverlegt und der nächste lange Lauf soll auch am kommenden Freitag absolviert werden.

Heute Morgen habe ich einen knapp fünfzigminütigen Regenerationslauf gemacht, nach dem Tempotraining am Montag der zweite Lauf der Woche, so dass ich ganz gute Aussichten habe meine vier Trainingseinheiten zu schaffen.

Montag, 17. März 2008

Schinderei über 26,6 Km

In der letzten Woche habe ich den ersten wirklich langen Lauf in diesem Jahr gemacht. Die langen Läufe sind für mich diejenigen ab 22 Kilometer. Diese Strecke bin ich in diesem Jahr bisher dreimal gelaufen. In der letzten Woche waren es dann aber 26,6 Km. Das war schon heftig. Es war eine Strecke in der Haard mit Wendepunkt. Dieser war vor dem 700 m langen heftigen Anstieg zum Feuerwachturm gewählt. Dreimal bin ich die Strecke gelaufen. Beim letzten Mal habe ich die Verlängerung bis zum Feuerwachturm gewählt. 21 Km hatte ich schon in den Beinen. Dann ging es aufwärts. Ich spürte nicht nur den keuchenden Atem und die schwerer werdenden Beine. Auch die Gesichtszüge entglitten mir zunehmend. Aber ich habe es trotzdem durchgezogen. Runter ging es dann auf weich gewordenen Knien. Und dann nochmals 4 Km zurück zum Startpunkt. Die Waden schmerzten und ich fühlte eine unbeschreibliche Leere. Ein langer Lauf eben. Als ich am Parkplatz angekommen war, war ich im wahrsten Sinne des Wortes fertig und der restliche Tag war gelaufen. Auch der darauf folgende Tag fühlte sich nicht sonderlich gut an. Aber schön, dass ich nach nur einem Ruhetag schon wieder lauffähig war. Klar, dass der lange Lauf mehr war als nur die Vorbereitung für den Halbmarathon. Aber ich bin noch nirgends angemeldet.


11. Trainingswoche 2008

Dienstag, 11.03.; 13 Km in 1:22:06 (= 6:19 Min./Km);
darin 5 mal 1,6 Km in 46,43 Min. (= 5:50 Min./Km)

Mittwoch, 12.03.; 6,3 Km in 42:19 Min. (=6:43 Min./Km)

Freitag, 14.03.; 26,6 Km in 3:21:26 Stunden (= 7:34 Min./Km)

Sonntag, 16.03.; 9,45 Km in 1:05:25 Stunden (= 6:55 Min./Km);
darin: 6,3 Km in 41:56 Min. (= 6:39 Min/Km)


Woche gesamt:
55,350 Km in 6:31:16 Stunden
Durchschnittstempo: 7:04 Min./Km

Donnerstag, 13. März 2008

Heiße Luft?


Man kann es so oder so sehen. Die Zeitung von heute sah es so:
Die „laue Kirsten“ macht weit weniger Theater als vermutet. Alles halb so wild. Das mit jeder Menge Bohei angekündigte Sturmtief „Kirsten“ machte in letzter Minute die Biege und ließ zumindest den Kreis Recklinghausen links liegen. Die Böen, die Kirsten zu bieten hatten, waren kaum mehr als heiße Luft.

Ich habe es heute Morgen gegen 6.00 Uhr aber so erlebt:
Schneidig kalter heftiger Wind, besonders wenn er auf offenem Feld von vorne kam. An einer leicht erhöhten Kuppe fegte Kirsten durch zwei Reihen Obstbäume und pfiff oder jaulte, dass mir die Augen tränten und ich Gänsehaut bekam. Ich war heilfroh, dass ich nur eine kurze Trainingseinheit absolvieren wollte und der Spuk nach 45 Minuten für mich vorbei war.

Ich vermute, dass der Redakteur seinen Bericht von der Couch geschrieben hat und selbst gar nicht draußen war. Aber vielleicht war es ja auch die Enttäuschung, dass es kein Unwetter war, das für richtig dicke Schlagzeilen ausgereicht hätte. Heiße Luft fühlt sich für mich jedenfalls anders an.

Mein Käfer Karl hat den „Wind“ nicht mehr erlebt. Oben die letzte Aufnahme. Da sah er schon ganz blass aus. Aber immer noch ganz süß. Ich liebe Marzipan.

Mittwoch, 12. März 2008

Vorfrühling weicht dem nächsten Sturmtief


Dunkle Wolken im Kampf mit einem Restblau am Himmel, ein paar Regentropfen und ungemütlicher Wind begleitet mich auf meiner Tempoeinheit dieser Woche. Doch im Wald macht sich der Wind nur abgeschwächt bemerkbar, bis, upps, von oben ein etwas dickerer Zweig auf den Boden stürzt. Nicht gefährlich, aber immerhin. Schön ist das nicht. Aber es müsste schon knüppeldick kommen, bevor ich eine Laufeinheit einfach so ausfallen lasse. So hetze ich mich wie vorgenommen fünfmal über die 1,6 Km Runde, im 10Km –Tempo. 5:50 Min./Km im Schnitt. Insgesamt laufe ich 13 Km. Am Ende bin ich froh, als ich es hinter mir habe. Als ich aus dem Wald komme hupt ein vorbeifahrendes Auto. Da ich wegen der Regentropfen keine Brille aufhabe, erkenne ich nichts bis sehr wenig. Aber vielleicht hat sich jemand nur über mich gewundert oder mich gar für einen etwas desorientierten „Außerirdischen“ gehalten. Mit dem Wetter habe ich noch Glück gehabt. Kurze Zeit später prasselt der Regen heftig nach unten, trommelt aufs Autodach und der Wind fegt durch die Straßen. Unwetterwarnung für Nordrhein-Westfalen: Sturmtief 'Kirsten' ist mit orkanartigen Böen angekündigt. Mal sehen ob Kirsten das bringt was Emma nicht gehalten hat. Aber heute ist eh Laufpause. Der Frühling hat sich erstmal verkrümelt. Und mein Marzipankäfer als Frühlingsbote wird es auch nicht mehr lange machen.

Montag, 10. März 2008

Selbstversuche


Merkwürdiger Ergeiz eines langsamen und nicht mehr ganz jungen Läufers seine Grenzen zu verschieben.

Das Intervalltraining der letzten Woche passt nicht wirklich in die Vorbereitung für den Halbmarathon am 29. März. 10 mal 600 m. Ziel: schneller als zuvor zu laufen. Das ist 5:13 Min/Km auch gelungen. Drei Wochen zuvor waren es 5:24 Min./km. Das ist für meine Verhältnisse auch schon sehr schnell. Aber bei 5:13 Min./Km spüre ich meine derzeitigen Grenzen. Die schnellste Runde bin ich mit 4:57 Min./Km gelaufen. Da habe ich dann leichte Schwierigkeiten beim Bewegungsablauf, ist also derzeit noch zu schnell.

Der lange Lauf am Sonntag ging über 22,05 Km. Insgesamt waren das sieben Runden durchs Dorf. Die erste Runde zum Einlaufen noch langsam. Die restlichen sechs Runden im Schnitt mit 6:56 Min./Km. Das ging ganz gut. Der Puls ging erst auf den letzten beiden Kilometern spürbar in die Höhe. Allerdings habe ich den Lauf den ganzen Tag über ziemlich deutlich in den Beinen gespürt.

Ungewohnte sechs Laufeinheiten habe ich in der Woche gemacht. Allerdings waren auch zwei kurze Regenerationsläufe dabei.

Der Frühling ist da. Am Sonntag habe ich erstmals in diesem Jahr einen klopfenden Specht wahrgenommen. Und die Landschaft bekommt langsam Frühlingsfarben. Den ersten dicken Käfer habe ich auch schon gesichtet. Aber der war aus Marzipan. Und ganz süß!

10. Trainingswoche 2008:

Montag, 3. März, 6,3 Km in 49:35 Minuten (= 7:52 Min./Km)

Dienstag, 4. März, 12,6 Km in 1:29:40 Stunden (= 7:07 Min./Km)
darin 9,45 Km in 6:52 Min./Km)

Donnerstag, 6. März, 11 Km in 1:08:04 Stunden (= 6:11 Min./Km)
darin 10 mal 600 m in 31:19 Minuten (= 5:13 Min./Km)

Freitag, 7. März, 3,15 Km in 25:28 Minuten (= 8:05 Min./Km)

Samstag, 8. März, 3,15 Km in 25:09 Minuten (= 7:59 Min./Km)

Sonntag, 9. März, 22,05 Km in 2:35:05 Stunden (= 7:02 Min/Km)


Woche gesamt:
58,250 Km in 6:53:01 Stunden (= 7:05 Min./Km)

Donnerstag, 6. März 2008

Auch Bäume wachsen nicht in den Himmel


Bäume wachsen nicht in den Himmel

Die Freude über den gelungenen 2. Lauf bei der Winterlaufserie habe ich voll ausgekostet. Es zeigt sich, dass Laufziele eine wichtige Motivationshilfe beim Tagestraining sind. Und eine noch größere Motivation ist das Erreichen oder Übertreffen eines Ziels. Das Laufen hat aber einen Wert an sich. Das ist wichtig, weil ich meine Laufleistungen ja kaum beliebig steigern kann. Vermutlich gibt es Stagnation und Rückschritt. Es ist nur die Frage, was ist natürliche Entwicklung und was ist steuer- und beeinflussbar. Die Bäume wachsen nicht in den Himmel.


9. Trainingswoche (25.02. – 01.03.08)

Montag, 25.02.08, 11,4 Km in 1:13:32 Km (6:27 Min./Km);
darin 6,4 Km in 6,4 Km in 37:18 Min. (= 5:50 Min./Km) als Intervalltraining: 4 mal 1,6 Km

Mittwoch, 27.02.08, 9,6 Km in 1:08:39 Std. (= 7:09)

Samstag, 01.03.08, 15 Km in 1:29:50 Std. (=5:59 Min./Km


Woche gesamt:
36 Km in 3:52:02 Std. (=6:27 Min./Km)

Februar gesamt:
163,650 Km in 19:36:37 Stunden
Durchschnittstempo: 7:11 Min./Km

In 2008 bisher gelaufen:
359,800 Km in 43:24:47 Stunden
Durchschnittstempo: 7:14 Min./Km

Montag, 3. März 2008

I werd narrisch!

Bericht vom 2. Lauf der Winterlaufserie Duisburg

Sturmtief Emma lies uns zittern. Doch am Samstagvormittag war es zwar noch stürmisch. Doch hartgesottene Läufer lassen sich davon nicht abhalten. Und so war ich dann auch zuversichtlich, dass die Veranstaltung stattfinden würde. Bei der Hinfahrt durch Gelsenkirchen gab es einen Stau. Die Fußballer von Gazprom Gelsenkirchen empfingen in ihrer Halle den Trupp von Wurstverkäufer Uli Hoeness. Hatte ich vergessen (das Beste was man machen kann). Zum Glück war es nur ein kleiner Stau. 30 Minuten vor dem Start stellte ich dann mein Auto vor dem Wedaustadion ab.

Kurze Laufsachen an und anstellen vor den Toiletten. Viele Männer verschlägt es in die Büsche. Kann man zwar nachvollziehen, weil es einfach schneller geht. Schön ist es aber trotzdem nicht. Es ist das gleiche wie vor Fußballspielen, wenn hunderte sich vor dem Stadion entleeren. Eine kollektive Pis …! Aber so ist das eben.

Das Wetter hat sich deutlich verbessert. Es ist trocken. Die Sonne zeigt sich sogar gelegentlich. Es ist noch sehr windig mit Böen. Aber das wird gehen.

Etwas warmlaufen und dann wie üblich hinten anstellen. Ich habe mir vorgenommen mit etwa 6:10 Min./Km zu beginnen. Nach dem Laufergebnis über 10 Km vor 3 Wochen (59:23 Minuten), hatte der Laufprognoserechner eine Zeit von 1:32:10 ausgedruckt. Irgendwie hatte ich mir schon mehr ausgerechnet, spürte, dass noch Reserven für eine bessere Zeit da sein könnte. Ganz verwegen hatte ich mal spekuliert, wie schnell man auf 10 Km sein muss, um auf 15 Km ein Ergebnis von 1 ½ Stunden erreichen zu können. Etwas unter 58 Minuten hatte der Laufprognoserechner ausgespuckt. Reine Theorie und wohl auch etwas zu schnell für mich. Ich hatte in den drei zur Verfügung stehenden Trainingswochen so getan, als würde ich erneut 10 Km laufen wollen, nur etwas schneller. Intervall- und Tempoläufe waren daran ausgerichtet.

6:12 Minuten nach dem ersten Kilometer. Ich fühlte mich voll ok. Das ging auch noch etwas schneller. Der Wind half im ersten Abschnitt auch etwas mit. Der zweite Kilometer war nach genau 6 Minuten erledigt. Gut so. Aber nicht überziehen.

Ich hatte mich im Feld orientiert. Lief am Ende einer kleineren Gruppe und passte auf, dass ich weg kam, wenn jemand den Anschein machte als wolle er langsamer werden. Ich schaute mir die Läufer an. Direkt vor mir eine Läuferin Namens Christina. Jedenfalls war der Name auf ihrem Laufshirt gedruckt. Christina machte einen kontrolliert konstanten Eindruck. Ein paar Zentimeter größer als ich und sicher 15 Kilo schwerer (bei allem Respekt). Aber sie trampelte den Boden so unter sich weg und sah nicht so aus, als würde sie sich durch irgendetwas aufhalten lassen. So ging es Kilometer für Kilometer. Mal etwas unter, mal etwas über 6 Minuten. Bei 5 Km zeigte die Uhr 30:06 Minuten. Das war doch sehr zügig. Ob das gut geht?

Es ist eine sehr schöne Laufstrecke in Duisburg. Man soll es nicht glauben. Duisburg hat ein anderes Image. Ich kannte das schon vom vergangenen Jahr. Durch den Wald verengt sich der Weg etwas. Das Feld verdichtet sich; es geht auch etwas am Tempo verloren. Aber nicht zuviel. „Gut so“, dachte ich, so kann ich wenigstens nicht überziehen.

Irgendwo bei 8 Km gibt es eine Getränkestation. Vor mir Christina, sie hat Durst. Ich hingegen keine Zeit. Tschüss Christina, die ich danach nicht mehr gesehen habe. Das war keine spontane Idee auf Getränkeaufnahme zu verzichten. Ich hatte mich damit vorher auseinandergesetzt. Es war ja nicht warm und 15 Km gehen vielleicht gerade noch ohne Flüssigkeitsaufnahme. So zog ich an ein paar Läufern vorbei und hoffte, dass ich es nicht bereuen würde.

Kurz nach der 9 Km-Marke hörte ich, dass Klose das 1 : 0 für die Bayern geschossen hatte. War mir aber egal, brauchte die ganze Konzentration für den Lauf.

1:00:24 Stunden bei 10 Kilometer. Bei den zweiten 5 Kilometern war ich langsamer geworden. Aber nur wenige Sekunden. Ich rechnete auch damit, dass ich noch etwas nachlassen würde. Die Frage war nur wieviel.

Ich hatte im Läuferfeld inzwischen neuen Anschluss gefunden. Drei „Veerter Flitzer“ im grünen Trikot boten sich aus meiner Sicht an. Dass sah nach etwas Lauferfahrung aus. Die werden sich ja wohl vorher abgesprochen haben. Sie liefen mein Tempo. Also blieb ich dran. Die Kilometer 11 bis 13 lief ich unter 6 Min./Km. Junge, Junge, wenn das mal gut geht. Der Wind kam jetzt schräg von vorne. „Ja, dass ist jetzt anstrengend“, rief uns ein Ordner zu, als es nach einer Richtungsänderung entlang an der Regattastrecke führte. Der Kollege hatte ja so was von Recht. Das war doch ziemlich hart jetzt, da man die zurückgelegten Kilometer auch schon in den Beinen spürte. Ich wollte an den „Veerter Flitzern“ dran bleiben. Denn die Jungs liefen Wind hin oder her ihr Ding weiter. „Wenn ich das noch einige Zeit schaffe, dann wird das sehr ordentlich“, denke ich und strenge mich an, lasse nicht nach. Inzwischen habe ich einen ziemlich trockenen Mund. Auch damit hatte ich gerechnet. Aber es war noch zum Aushalten. Das Ende nahte ja schon. Aber jetzt kostete es doch Kraft das Tempo zu halten. 1:54:14 Stunden bei Km 14. Die „Veerter Flitzer“ verständigten sich. „5:30“! Damit war wohl die Zeit für den letzten Kilometer gemeint. Hatte ich richtig gehört? Klar, die wollten unter 1:30 Stunden bleiben.

Mir fehlten 14 oder15 Sekunden für die 1:30 Stunden Marke. Was tun? Sofort Gas geben und dann vielleicht einbrechen? Oder vielleicht versuchen gleichmäßig weiter zu laufen und dann auf den letzten 200 m alles raus holen?

Ich hielt mich weiter an die „Veerter Flitzer!“ Das wäre doch gelacht. Eine einmalige Chance eine Marke zu durchbrechen. So ein Kilometer kann aber auch ganz schön lang werden.

Ich sehe das Zieltor. Ich kann schlecht schätzen. Ich habe noch 30 Sekunden bis zu den 1:30. Das geht! Das geht! Ich wird `verrückt. Die „Veerter Jungs“ ziehen ein paar Meter davon; lass sie ziehen. Aber nicht zu weit. Es piept. Die Zeitnahme. Die Uhr stoppen. 1:29:51 Stunden habe ich auf meiner Uhr. Ich werde narrisch. Was habe ich da denn gemacht. 5:36 Minuten für den letzten Kilometer und 29:26 Minuten für die letzten 5 Kilometer. Ich freue mich wie ein Schneekönig, kriege mich gar nicht mehr ein. Ich trinke 3 Becher von dem Getränk, was die fleißigen Helfer des ASV Duisburg verteilen und grinse wie ein Honigkuchenpferd.

Ist das eine schöne Heimfahrt. Ich freue mich auch noch als ich zu Hause ankomme und den ganzen Abend lang. 1:29:50 Stunden sagt die Ergebnisliste des Veranstalters. Genau 5 Minuten schneller als vor einem Jahr. Und was für eine Steigerung gegenüber den 10 Km vor drei Wochen.

Sonntag! Zeit wieder auf den Teppich zu kommen. Ich bin wie verkatert. Habe einen Brummschädel (garantiert keinen Alkohol). Der Körper ist wie ausgewrungen. Die Beine sind schwer. Aber alles in Ordnung. Keine Verletzung. Praktisch keinen Muskelkater. Gut ist.

Inzwischen habe ich einen kleinen Regenerationslauf hingelegt, 6,3 Km. War absolut unproblematisch. Jetzt bin ich auf den Halbmarathon in knapp 4 Wochen gespannt. Jetzt erkennen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Aber klar, dass ich motiviert bin da auch noch einen ordentlichen Lauf hinzulegen.

War neugierig und habe in der Ergebnisliste nachgeschaut. Christina ist eine Läuferin aus der pfundigen Altersklasse 35 und hat nach der Getränkeaufnahme gut 6 Minuten verloren. Das waren wohl noch harte Kilometer. Die „Veerter Flitzer“ (AK 35 und 45) haben die 1:30 Stundenmarke um 5 Sekunden überschritten; waren also etwas vor mir gestartet. Trotzdem danke Jungs! Ohne Euch wäre es für mich viel schwerer geworden.