Sonntag, 22. November 2009

Das ist die Wahrheit!


Die 30 Km vom Freitag sollten Aufschluss geben, wo ich mich trainingsmäßig befinde. Nach Erfahrung aus circa 20 Läufen von 30 Km und mehr (einschließlich von 5 Marathonläufen) kann ich mich ziemlich gut selbst einschätzen. Das Training der letzten Woche hat mich immerhin bis 30 Km geführt. Aber es reicht nicht ganz, jedenfalls auf einer so anspruchsvollen Strecke wie den Siebengebirgsmarathon. Habe mich heute Morgen vor dem Frühstück auf die Starterliste für den HM umschreiben lassen. Bin froh und erleichtert über diese Entscheidung. Ein Sonntagsspaziergang wird es trotzdem nicht, wie das Streckenprofil deutlich macht. Ich werde es locker angehen lassen und hoffentlich genießen können.

Samstag, 21. November 2009

Stunde der Wahrheit

Tage der Selbstzweifel und nur mühsam bekämpfte Gedanken aufgeben zu wollen. Nach den 25 Km von Bottrop vor knapp zwei Wochen setzte mich am letzten Wochenende zunächst eine leichte Grippe außer Gefecht. Nichts wirklich Schlimmes. Aber an Laufen war nicht zu denken. Dann zwei Trainingseinheiten bis Wochenmitte. Immer wieder Beschwerden mit der Beinmuskulatur und Kniebeschwerden. Weiterhin gefühlte Schwäche nach der Grippe. Kampf gegen Müdigkeit und Dunkelheit. Den Siebengebirgslauf abhaken? Vor meinen bisherigen Marathons führte das Training bereits mehrere Wochen vor den Starts zu einer gewissen Zuversicht es schaffen zu können. Statt dessen dieses Mal Hoffnungslosigkeit, Resignation. Dann der Gedanke wenigstens den Halbmarathon mitzumachen. Die Strecke kennenzulernen für nächstes Jahr. Aber hatte ich nicht 23 Euro auf mich gesetzt? Die materielle Sicht ist dabei nicht gemeint. Aber aufgeben, ich, ein Drachenläufer? Manchmal kann Aufgabe vernünftig sein. Vernünftig sein, wer will das schon; jedenfalls nicht immer.
Eine Chance wollte ich mir noch geben. Der lange Lauf in dieser Woche schon am Freitag. 27 Km waren absolute Voraussetzung und Notwendigkeit das Projekt "13. Dezember" weiter am leben halten zu können. Frühlingswetter am 20. November. Temperaturen bei 18 Grad; strahlender Sonnenschein. So dann Mittags überpünktlich Feierabend im Büro und schnellstens ins Wäldchen "Katzenbusch" nach Herten. Meine 1,6 Km lange Runde wartete schon auf mich. Irgend jemand hatte auch den Wald schon gefegt. Während ich vor zwei Tagen noch über einen Laubteppich gerannt war, hatten tüchtige Helfer der Stadt die Wege laubfrei gemacht. Also für mich wäre das nicht notwendig gewesen.
So setzte ich mich dann in kurzer Laufhose (!) und langärmligen T-Shirt in Trab. Langsam, langsam, langsam. Das musste die Devise sein, dass ist lehrbuchmäßig für lange Läufe. Bei einer Marathonzielzeit von 4:30 Stunden können das 7:30 Min./Km sein. Nicht das jemand meint, meine Zielzeit läge bei 4:30. Jedenfalls nicht jetzt, nicht bei dieser Strecke. Da ist das Ziel einfach irgendwie durchkommen. Das Finish wäre der Erfolg. Alles andere spielt nicht den Hauch von Bedeutung. Nachdem ich vor zwei Tagen nach knapp 10 Km wegen Wadenprobleme und Dunkelheit passen musste, war ich noch mehr verunsichert. Von Anfang an spürte ich eine unsichere Spannung. Erstmal 5 Runden (8 Km), dann ein Becher Wasser am Auto (deshalb ist die Strecke auch so sehr geeignet). Es läuft gut bei diesem herrlichen Wetter. Aber vielleicht wären härtere Bedingungen doch besser für eine Vorbereitung zu einem Lauf, der Mitte Dezember statt findet? Mit 7:19 Min./Km habe ich auch ein noch akzeptables Tempo gewählt. Ich habe keine Beschwerden. Aber das ist eigentlich klar. 8 Km dürfen kein Problem sein.
Ich mache mir aber doch einige Sorgen, wie es in gut einer Stunde sein wird. Das es teuflisch hart wird, je länger der Lauf dauert, scheint mir absolut sicher. Die Vorbereitung war nicht so optimal. Gut, ich habe den Drachenlauf mit gemacht, mit einem bösen Muskelkater über einige Tage. Die Laufpause dafür war einkalkuliert. Und das Lauferlebnis unverzichtbar. Zweifellos der schönste Landschaftslauf den ich bisher mitgemacht habe. Mancher Läufer sagt, dass sei der schönst Lauf in NRW. Aber jetzt muss ich Kilometer "fressen". Einen nach den anderen. Sind Läufer unterwegs und viele Spaziergänger mit fast genauso vielen Hunden. Sind aber alle friedlich. Ich laufe in Richtung einer Mutter, die mit ihrem kleinen Mädchen spazieren geht. Der Kinderwagen wird neben her geschoben. Die Kleine hat mich entdeckt, diesen merkwürdigen Menschen in kurzer Hose, der mit schweren Schritten durch den Wald stapft. Ich schicke ihr ein Lächeln zu (geht noch); die kleine lächelt zurück. Nicht nur das. Ein freundliches "Hallo" bekomme ich auch noch geschenkt. Ich bin entzückt. Und die Mutter, die mich erst hört als ich neben den beiden bin ist baff. Hat sie doch nicht mitbekommen, was sich da hinter ihrem Rücken abspielt.
Zwischen durch spekuliere ich schon. Vielleicht schaffe ich ja heute auch die 30 Km? Doch zunächst geht es in Richtung der zweiten 5 Runden. Das wären dann 16 Km. Das ist ja schon ein ganz schönes Stück. Aber es ist gar nichts, wenn ich den Marathon nicht abhaken will. 16 Km sind eine schöne Trainingseinheit für einen Halbmarathon. Aber nichts da. Hatte ich mir nicht gesagt, dass ich heute noch einmal alles versuchen werde? "Ich will den Marathon, ich will den Marathon, ich will den Marathon." Immer wieder hämmere ich mir diesen Satz in den Schädel.
Dann darf ich mir zum zweiten Mal einen Becher Wasser in die Kehle schütten. Diese zweiten 8 Km waren etwas schneller, mit 7:13 Min./Km. Aufpassen, jetzt wird es bestimmt bald härter. Wenigstens machen die Beine bisher klaglos ihren Job.
Wenn ich erstmal 22 Km geschafft habe, dann ist es ein marathonwirksames Training. Aber in dieser Phase der Vorbereitung hoffnungslos zu kurz. Das hieße dann Marathon ade. Halbmarathon. Dabei ist Halbmarathon doch auch was. Aber jetzt, in diesem Augenblick kann ich das nicht gelten lassen. Der Lauf fängt an mich anzustrengen. Ich überlege ob ich die nächst Trinkpause vorverlegen soll. Peile aber zunächst die 20 Km an und laufe weiter und weiter und dann noch eine Runde. 24 Km sind geschafft und ich auch. Zur Belohnung gibt es Wasser. 7:05 Min./Km für den 3. Abschnitt. Wieder schneller. Aber warum bin ich so kaputt? Vor zwei Wochen in Bottrop bin ich die 25 Km in 6:28 Min./Km gelaufen. Das ist lange her. Ich habe noch einen letzten Becher im Auto vorbereitet. Zur Sicherheit oder eben für das Laufende. Es sind noch 3 lange Runden (1,6Km) und dann 2 kleine Runden (je 0,6 Km). Insgesamt 6 Km. Jeder Schritt verkürzt die Strecke. Aber es sind soviele Schritte. 25,6 Km. Noch 2 lange und...
Die "Eintrittskarte zum Marathon", der 30 Km-Lauf ist die Eintrittskarte zu Marathon. Das ist der neue Motivationssatz, den ich mir immer wieder eintrichtern will. Die Reststrecke, immer kürzer wird sie, aber gleichzeitig spüre ich meine Müdigkeit. Die Beine wollen nicht mehr freiwillig. Aber die 27,2 Km sind geschafft. Noche eine große Runde und...
Auf alle Fälle werde ich das jetzt zu Ende laufen. Auch die Magenschmerzen, mit denen ich schon einige Zeit kämpfe, werden das wohl kaum noch verhindern. Jetzt wird gelaufen, solange die Beine es noch mitmachen. Die sind so schwer.
28,8 Km. Noch die beiden kleinen Zusatzrunden. Ich schaue auf die Uhr. Dürfte knapp unter 3:36 bleiben. Was heißt das? Rechnen geht kaum noch. Laufen auch nicht. Aber es nähert sich jetzt doch meiner ganz persönlichen Ziellinie. Die letzten Schritte. Ich recke beide Daumen nach oben. Verrückt, aber das habe ich mir verdient. Genau wie den Becher Wasser und die beiden "Hanuta". Ich will ja keine Schleichwerbung machen. Aber nach 30 Km schmecken die unvergleichlich.
30 Km. Was heißt das? Die Eintrittskarte für den Marathon? So fühle ich mich aber nicht. Nicht einen Hauch davon fühle ich. Ich spüre nur scmerzende Waden. Nächstes Wochenende wieder. Und dann? Keine Zuversicht. Aber ein Fünkchen Hoffnung. Schwer erkämpft.

Sonntag, 15. November 2009

Kein Drachenlauf mehr?


Wenn ich die Mitteilung auf der Homepage des Veranstalters richtig verstehe, dann war der diesjährige 8. Drachenlauf auch der letzte. Das fünfköpfige Orgateam führt persönliche Belastungen und den hohen Organisationsaufwand an. Das ist sicher zu respektieren. Ein Jammer ist es trotzdem. Für mich war die Teilnahme in diesem Jahr ein absoluter Höhepunkt. Ich wäre im nächsten Jahr auf jedenfall wieder dabei gewesen. Schade, schade, schade!!! Mehr infos unter:
http://www.drachenlauf.de/index.php?option=com_content&task=blogsection&id=4&Itemid=9

Freitag, 13. November 2009

Natürlich hab ich schon gezahlt!

Habe nicht nur 23 Euro auf mich gesetzt (mein blog vom 23.08.); habe diese auch gezahlt. Gemeint sind natürlich die 23 Euro für den Siebengebirgsmarathon am 13. Dezember. Ich mache hier doch keine Werbung für die GEZ! Habe gerade auf der Homepage des Siebengebirgsmarathons in der Starterliste gestöbert. (http://www.tri-power-aegidienberg.de/). Da gibt es den Hinweis, dass insgesamt 500 Marathonplätze zur Verfügung stehen. Bisher gibt es 357 Meldungen; 245 Starter haben die Startgebühr bisher überwiesen. Daraus ergibt sich, dass 112 beim Veranstalter noch in der Kreide stehen. Diese sind in der Starterliste grau hinterlegt. Echt freundlich (grins). Wahrscheinlich warten die erst den Eingang ihres Weihnachtsgeldes ab.

Fast hätte ich es vergessen: bis zum Marathon ist es noch genau einen Monat. Ich habe eine kleine Erkältung. Hoffe aber, dass es bis Sonntag wieder geht. Im Augenblick ist es mit der Gesundheit hauptsächlich Glücksache: Erkältungen, Grippe und jetzt haben wir bei uns im Amt den ersten Fall von Schweinegrippe. Die Betroffene arbeitet zwar in einem Nachbargebäude. Aber wohl fühlt man sich jetzt nicht mehr dabei. Hoffen wir das Beste!

Karstadt-Marathon 2010 abgesagt

Ein Jammer! Im nächsten Jahr fällt der Karstadt-Marathon aus und damit wohl der Marathonlauf durchs Ruhrgebiet. Habe da 2007 mein Marathondebüt gegeben und bin insgesamt dreimal mitgelaufen. Wäre auch 2010 dabei gewesen, trotz der Panne in diesem Jahr durch eine nicht nachvollziehbare Schlamperei, die zu einer Startverzögerung von circa 45 Minuten geführt hat. Auch wenn die Absage zu erwarten war, es ist eine riesige Enttäuschung. Andererseits: Jedes Ende bietet die Chance auf einen Neuanfang.

Montag, 9. November 2009

Der Wald vom Bottroper Herbstwaldlauf












Frühstück am Sonntagmorgen um 7 Uhr ist für ein Frühaufsteher kein Problem. Habe allerdings keinen großen Appetit. Zwei etwas kärglich belegte Scheiben Brot, 1 Ei und ein Pott Kaffee. Mehr kriege ich nicht runter. Nervös, ein klein bisschen schon. Dabei soll es doch nur ein Trainingslauf unter ernsthaften Bedingungen werden. Und überhaupt, es treibt mich doch keiner. Ausser ich mich selbst.
Draußen kündigt sich ein herrlicher Novembertag an. November und herrlich? Es ist aber tatsächlich kein Wölkchen am Himmel und noch fast ganz windstill. Aber kalt ist es, nicht einmal ganz 4 Grad. Also auf nach Bottrop. Ziemlich spät, denn die Startnummer habe ich schon. Und bei der Kälte möchte ich mir nicht unnötig lange vor Ort die Beine in den Bauch stehen.
Es reicht gerade für ein paar Minuten zum Einlaufen. Dann reihe ich mich ein, ganz hinten. Das Feld braucht dann einige Zeit, bis auch das Ende sich in Gang setzen kann. Knapp 500 Läuferinnen und Läufer und Läufer machen sich auf den Weg. Wir da hinten kommen gleich ins Gespräch. Läufer-Small-Talk! Eine Mitläuferin erzählt, dass sie zum ersten Mal auf eine so lange Distanz geht, dass sie bisher erst einen Halbmarathon gelaufen sei und sich ein bisschen Sorgen macht, weil sie eine Muskelverletzung hatte. Ob ich denn auch schon mal so eine lange Strecke gelaufen wäre? Was soll ich sagen? Mittlerweile habe ich ja schon einiges zusammen gelaufen. Ich erzähle, dass ich im Dezember noch einen Marathon laufen will. "Den Siebengebirgsmarathon," fragt ein Läufer neben mir? Ich bestätige. Ganz überraschend ist die Vermutung nicht; soviele Marathonveranstaltungen finden im Dezember ja nicht mehr statt. Aber immerhin, da kennt sich jemand aus. Der Läufer berichtet, dass er im Siebengebirge ebenfalls an den Start geht, über die Halbmarathondistanz. So kriegen wir im Gespräch die ersten Minuten rum. Das Feld hat sich jetzt etwas auseinandergezogen. Hinten ist es ganz gemütlich und nett, man unterhält sich prima. Aber es ist mir doch etwas zu langsam und ich nutze den jetzt vorhandenen Platz, um etwas schneller werden zu können.
Nach dem ersten Kilometer lese ich 6:30 Minuten. So täuscht man sich eben am Anfang, wenn man ausgeruht ist. Ich wollte etwas unter 7 Minuten bleiben. 6:45 Minuten wären ein vernünftiger Start gewesen. 6:30 Minuten scheinen mir auf Dauer gesehen zu schnell. Ich habe seit Monaten nichts mehr für`s Tempo gemacht. Also muss ich vorsichtig sein. Die nächsten Kilometertafeln übersehe ich. Bei Kilometer 4 stelle ich fest, dass ich vernünftiger Weise etwas gedrosselt habe. Es läuft sich gut. Mir ist inzwischen warm vom Laufen. Die Handschuhe habe ich längst ausgezogen und halte sie in den Fäusten fest; die Kappe habe ich zum Glück nicht mitgenommen. Es ist ein herrlicher, sonniger Tag.
Wenn man sich zum ersten Mal zum "Herbstwaldlauf" nach Bottrop begibt, was erwartet man da? Sicher, Wald; schließlich heißt der Lauf entsprechend. Ein bisschen Wald habe ich ja auch erwartet. Aber Bottrop und Wald? Was ich 25 Km lang gesehen habe, 2:42,29 Stunden lang: Wald, nichts als Wald. Ehrlich so viel und so viel schönen Wald habe ich nicht erwartet. Mehr Wald gab es vor 14 Tagen im Siebengebirge auch nicht. Dafür gibt es hier keine Berge. Darüber bin ich heute auch nicht traurig. Sicher, etwas wellig ist es schon. Aber wenn man den Drachenlauf hinter sich hat, dann ist das in Bottrop doch harmlos. Jedenfalls zu Beginn. Es ist ein sehr, sehr schöner Landschaftslauf, mit kleinen Gewässern und eben jede Menge Wald. Ich bin begeistert. Und ich teile das dem Läufer, neben dem ich schon eine ganze Zeit hertrotte auch so mit. Der kennt das schon aus einigen Teilnahmen. Ich erfahre, dass wir in diesem Jahr einige gemeinsame Veranstaltungen gelaufen sind. Die Winterlaufserie in Duisburg und den Hermannslauf.
Das Tempo hat inzwischen wieder etwas angezogen. Das ist anders als im Training, wenn man alleine läuft. Bei so einer Veranstaltung läuft man automatisch schneller. Die 10 Km laufe ich in genau 63 Minuten. Ich fühle mich zwar noch gut dabei. Aber habe doch auch Zweifel, ob ich nicht überziehe. Aber jetzt ist es fast zu spät für Korrekturen. Man muss halt sehen, wie es geht. Und es geht ganz gut weiter. Die nächsten 5 Km in 32:15 Minuten, also nicht viel langsamer. Nach 15 Km spüre ich aber schon, dass dies kein Trainingslauftempo mehr ist. Und ich mache mir weiterhin Gedanken, ob ich nicht ein späteres Einbrechen riskiere. Nach passieren der 15 Km-Marke gibt es ein kleines Gefällstück. Ich habe Spaß daran mit dem Tempo anzuziehen. Habe das ja schließlich vor dem Drachenlauf ausgiebig trainiert. Aber was heißt das schon, Gefälle. Meinen Mitläufer auf den letzten Kilometern habe ich jetzt verloren. Er hatte schon angekündigt, dass er wohl bald Tribut zollen muss. Der 16 Kilometer ist wohl mein schnellster im ganzen Rennen. Nur wenig mehr als 6 Minuten. Ich spüre, dass ich dafür bezahlen muss. Jetzt wird jeder Kilometer eine Herausforderung. 20 Km laufe ich in 2:07:30 Stunden. Nach den ersten 10 Km in 63 Minuten brauche ich für den zweiten Zehner 65 Minuten. Davon waren die letzten beiden Kilometer schon deutlich langsamer.
Bei der letzten Verpflegungsstation etwa bei 22 Km schlage ich nochmal richtig zu. Jetzt gibt es erstmals für mich Cola und natürlich ein kleines Stück Banane. Ich genieße die kleine Pause und fühle mich ziemlich platt. Die Beine werden immer schwerer. Ich erwarte eigentlich, dass Läufer, die ich ab Km 15 "eingesammelt" habe, mich wiederum überholen. Passiert aber nicht.
Dann gibt es ein großes Hallo. Eine echte Überraschung. Eine ganze Zeit kommen mir 50 Km-Läufer entgegen. Habe ich etwas falsch gemacht? Nein, alles ist richtig. Mit einem Mal kommt mir ein bekanntes Gesicht engegen. Viele Läufer kenne ich nicht, die 50 Km laufen. Da kommt aber ein Gesicht, das kenne ich, auch wenn wir uns schon bald 3 Jahre nicht mehr gesehen haben. Mein Bergkamerad Jörg; wir haben 2006 zusammen mit einer Gruppe eine Tour durch die Öztaler Alpen gemacht. Jetzt sind wir beide baff. Halten für den Bruchteil einer Sekunde inne; ein kurzes freudiges Hallo und dann muss es weiter gehen. Einen 50- und einen 25 Km-Läufer kann man halt nicht stoppen.
Ein Fotograf an der Strecke motiviert mich nochmal zum Winken und dem Versuch ein freundliches Gesicht zu machen. Das war aber wohl auch das letzte Mal bei diesem Lauf. Ein kleiner Anstieg, ich bin platt. 2 Km noch, so schrecklich viel. Ich kalkuliere mit der Zeit. Ich werde schneller sein als ich vorher erwartet habe, aber ich lasse jetzt auch viele Sekunden liegen.
Der letzte Kilometer. Jetzt läuft doch noch eine Läuferin von hinten auf mich auf. Nicht dass sie gerade spurtet. Sie hat halt ihre Kräfte gleichmäßiger eingeteilt und läuft mir davon. Etwa 30 Sekunden nimmt sie mir bis zum Ziel ab. Respekt. Inzwischen habe ich den Förderturm der Zeche Prosper Daniel entdeckt. Gleich ist das Ziel in Sicht. Ich versuche optisch "anständig" zu laufen. Fällt schwer mit schweren Beinen.
Auf den letzten 150 m spüre ich ansatzweise einen Krampf. Das muss jetzt doch wohl nicht sein!Aber es geht zum Glück sofort wieder. Der gute Mann am Mikrofon nennt meinen Namen. Ich habe das Ziel erreicht; meine Uhr mit 2:40:51 Stunden gestoppt. Die offizielle Bruttozeit beträgt 2:41:29 Stunden. Ich bekomme meine Medaille und ich sehe zu, dass ich noch etwas Flüssigkeit bekomme. Außerdem gibt`s im Zielbereich salzige Kekse. Auch nicht schlecht.
Meine "Sorge" vor dem Start war, dass ich von den schnellsten 50 Km-Läufern überrundet werde. Das ist aber nicht passiert und so warte ich mit am Ziel gespannt auf den ersten 50 Km-Läufer. Aber zuächst kommen noch einige Teilnehmer aus meinem eigenen Lauf. Auch mein Begleiter bis Km 15 trifft ein. Dann ist es soweit und der Moderator überschlägt sich. Es ist ein Läufer des veranstaltenden Vereins, der den Sieg herausläuft, in knapp 3:40 Stunden. Ich bin beeindruckt und nehme das als abschließendes schönes Zusatzerlebnis mit auf die Heimfahrt.




Samstag, 7. November 2009

Bottroper Herbstwaldlauf (25 Km)



Da ich heute sowieso 25 Km laufen wollte, konnte, musste, konnte ich auch bei diesem schönen Landschaftslauf in Bottrop teilnehmen. Keine spontane Entscheidung, sondern geplant. Das Bild von dem imposanten Förderturm ist von gestern, bei der Abholung der Startnummer entstanden. Heute vormittag gab es einen wunderbaren blauen Himmel. Herrliches Wetter, auch wenn es reichlich kalt war. Mit meiner Zeit, 2:41:29 Stunden brutto bin ich sehr zufrieden. Vorgesehen waren eigentlich nur 2:50:00 Stunden. Bericht und Bilder kommen im Laufe der Woche. Jetzt ist Beinpflege angesagt.

Freitag, 6. November 2009

Drehwurm, Teil 2

"Kilometermachen" auf der Stadionrunde ist eine echte Tortour. 40 Runden gestern abend. Insgesamt also 70 Runden in dieser Woche. Immer schön im Kreis auf Bahn 3. Wenigstens hat es nicht geregnet. Jetzt steht in dieser Woche nur noch der lange Lauf am Sonntag an. 25 Km, so um die 2:50 Stunden.

Mittwoch, 4. November 2009

Hardcore-November


Gestern Abend war ich im Hohenhorster Stadion. Laufen unter Flutlicht ist angesagt. 30 Runden hatte ich mir vorgenommen. Der Wind fegte durchs Stadion und peitschte den Regen vor sich her. Richtiger Hardcore-November: stürmisch, nass, dunkel. Dazu noch das eintönige Rundenlaufen. Zunächst waren relativ viele Läufer da; doch bei den Bedingungen flüchteten die meisten sehr schnell. Als „Drachenläufer“ habe ich mich aber nicht weich regnen lassen. Als dann um 21.00 Uhr die Laufzeit zu Ende war, war ich mit einem Laufkollegen der letzte auf der Bahn. Schön war das Laufen nicht. Aber es bei dem Wetter durchgezogen zu haben, macht dann doch Freude, zumal ich die „letzten“ 20 Runden in dem vorgesehenen zügigen Tempo von 6:30 Min./Km durchziehen konnte. Fazit: so brutal muss ich es aber nicht bei jedem Training haben.