Donnerstag, 31. Dezember 2009

23. Recklinghäuser Silvesterlauf - mit kleinen und größeren Schwächen


Vom Grundsatz will ich nicht meckern. Allein die Tatsache, dass der RLC am Silvestertag diese Traditionsveranstaltung fortführt, ist lobenswert und verdient große Anerkennung. Dem Verein mit seinen Organisatoren, den tüchtigen Helfern am Start, an der Strecke und im Ziel ein großes Dankeschön und die Bitte es weiter zu machen. In den Dank sind auch alle anderen Organisationen und die Sponsoren einzubeziehen.
Das Wetter spielte gut mit. Es war lausig kalt, vielleicht noch knapp über Null Grad, es war trocken und auch die Strecke war einwandfrei zu durchlaufen. Am Start herrschte großes Gedränge. Es waren mehr 5 Km-Läufer am Start als jemals zuvor. Gleichzeitig starteten auch Walker und Nordic Walker, die sich keinesfalls hinten anstellten; eine wenig sportlich faire Haltung = Schönheitfehler Nr. 1.
Der Start verzögerte sich um etwa 5 Minuten, bei der Kälte unerfreulich, aber gerade noch vertretbar. Wer ambitioniert auf Platzierung oder auf persönliche Bestzeit laufen wollte, fand das sicher nicht gerade erfreulich = Schönheitsfehler Nr. 2.
Die Lautsprecherdurchsagen konnte man am im Startbereich nicht verstehen, auf der Tribüne bei den Zuschauern hingegen schon. Zusätzlich unbefriedigend, wenn es Verzögerungen gibt und man dazu keine Information bekommt = Schönheitsfehler Nr. 3.
Am Start und auf dem ersten Kilometer kommt das hintere Drittel nur schleppend in Gang. Wenn man aus dem Stadion kommt geht es zunächst auf einem schmalen Fußweg weiter. Da bleibt man einfach im Pulk hängen, wenn man sich am Start nicht weit genug nach vorne gestellt hat. Meine Zeit nach 1 Km war daher mit 6:23 Minuten entsprechend bescheiden. Dann gab es mehr Platz und es ging dann zügiger voran. Aber klar ist, der Lauf hat bei der Teilnehmerzahl sein Kapazitätsgrenzen.
Für mich begann das "Rennen" also eigentlich erst nach dem ersten Kilometer. Zu spät, um im eigenen Leistungsbereich eine vernünftige Zeit zu schaffen. Ich bin zu vorsichtig und lasch angefangen = Schönheitsfehler Nr. 4. War wahrscheinlich mangelnde Erfahrung, war ja erst meine 11. Teilnahme.
Nach dem dritten Kilometer war ich in der Gesamtzeit erstmals ganz knapp im Schnitt unter 6 Minuten pro Kilometer. In dem Teil des Feldes, in dem ich mich befand, überholte ich nur noch. Das baute mich dann ein Wenig wieder auf.
So etwa ein Kilometer vor dem Ziel kam ich einem "Nordic-Walker" immer näher. Dieser Mensch, ein offensichtlich älteres Semester, hatte 2 Stöcke in den Händen, die er aber nicht benutze, allenfalls hinter sich herschleifte. Er rannte ganz "normal", aber "Nordic Walking" war das nicht. Wollte wohl in seiner "Disziplin" Erster werden und nicht so wie ich im hinteren Drittel landen. Komischer Ehrgeiz. Macht sich so das Alter bemerkbar? Ich hoffe nicht. In dem Zusammenhang noch eine kleine Anekdote, die vielleicht dazu passt: beim Durchstöbern der Teilnehmerlisten war mir bei den 10 Km-Läufern ein mir bekannter Name aufgefallen. Aber das Geburtsdatum stimmte nicht. Der Kollege hatte sich etliche Jahre jünger gemacht. Kein Zufall. Das war mir schon im letzten Jahr aufgefallen. Ist wohl nicht so leicht sich öffentlich dazu zu bekennen, wenn man schon deutlich über sechzig ist. Aua, aua, das tut weh. Aber vielleicht merken es die anderen ja nicht. Ich sage nix mehr dazu. Gut, dass ich 10 Jahre jünger bin als ich aussehe und auch sonst nie auf so eine Idee käme (grins).
Zurück zum Lauf. Es geht ins Stadion. Noch ein paar Meter. Den "Nordic-Walker"habe ich kurz vorher schon mal meine Hacken gezeigt. Soviel Ehrgeiz war dann doch noch da. Jetzt war ich auf meine Zeit gespannt. Was hatte ich auf den letzten beiden Kilometern noch gut machen können? Die Startnummer war mit einem Chip präpariert. Also hielt ich unter dem Zielbogen meine Stopuhr an: 28:51 Minuten, na ja. Hatte nach den Trainingseindrücken schon gehofft, dass ich unter 28 Minuten bleiben könnte. Nach dem Auslauf, noch gut 10 m, wurden wir dann notiert. Es gab aber einen Rückstau von 5 - 6 Läufern, dass bedeutete etwas Warten. Auf meine offizielle Zeit bin ich gespannt. Mit der Urkunde hat es heute nämlich bei meiner 11. Teilnahme am Recklinghäuser Silvesterlauf erstmals nicht geklappt. Die sollen wir in der nächsten Woche abholen; dieses, obwohl der Veranstalter öffentlich erklärt hatte, dass durch den integrierten Chip die Abwicklung mit den Urkunden zügiger als bisher von statten gehen würde:
= Schönheitsfehler Nr 5.
Es gab im Ziel warmen Tee (super), eine Silvesterlauf-Tasse und sogar ein T-Shirt, das alles für 6 Euro Startgeld. Das ist nicht zu übertreffen!!!
Ich wartete dann auf meine Urkunde (vergebens) und auf den 10 Km-Start. Mit mir warteten auch die 10 Km-Läufer und zwar sage und schreibe 15 Minuten lang, weil es ein technisches Problem mit dem System gab. Das war dann schon mehr als nur ein Schönheitsfehler (Nr. 6); das war echt krass.
Zu Hause gab`s dann noch Schönheitsfehler Nr. 7 zu bestaunen. Das bitte ich mit einem verstärkt gedachten Augenzwinkern zu verstehen. Das T-Shirt war von einem Staffel-Lauf ("5 Freunde sollt ihr sein") übrig geblieben. Auf der Rückseite ist ein kleine Bild der Gelsenkirchener Bierbude zu sehen, die bekanntlicher Maßen und zu Recht den Namen einer Biersorte trägt. Was mutet man da einem BVB-Fan zu??? Ich habe es erst zu Hause beim Auspacken bemerkt. Sage dies nur zu meiner Entschuldigung. Werde mir zu diesem Kleidungsstück irgendwie etwas einfallen lassen müssen, damit diese Arena ins "richtige" Licht gerückt wird. Das T-Shirt an sich scheint eine hervorragende Qualität zu haben.
Damit meine "Manöverkritik dann mal die richtige Wertigkeit bekommt, erinnere ich an die Philosophie, mit der dieser Lauf 1987 ins Leben gerufen wurde. Jeder Teilnehmer sollte hier ein "Sieger" sein und seinen Spaß haben. Mit dieser vernünftigen Einstellung insbesondere für den letzten Tag des Jahres war es wieder ein schöner läuferischer Jahresausklang, unverzichtbar für die Recklinghäuser Sportlandschaft.
In diesem Sinne: ein gutes neues Jahr 2010!

Sonntag, 27. Dezember 2009

Irrweg

Heute stand Intervalltraining zur Vorbereitung auf den Silvesterlauf an. Sicher etwas kurz davor und daher nicht ganz optimal. Aber es ging nicht anders. Und mit dem Tempo hapert es ja auch mangels Übung ein wenig. Also muss daran gearbeitet werden.
Vorgesehene Strecke war in Herten, auch wenn ich da erst mit dem Auto hinfahren muss. Aber zum einen wollte ich nicht zu Hause übers offene Feld laufen; ist ja immer noch windig. Zum anderen habe ich eine 600 m abgemessene Strecke, die waren als Intervalllänge ideal.
Ich steige in Herten aus dem Auto und gehe in den Wald und lege mich noch nicht einmal rennend fast auf die Nase. Eis!!! Nicht zu fassen, damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Für Tempolauf absolut ungeeignet. Also kehrt Marsch! 30 Fahrkilometer und eine gute halbe Stunde Zeit nutzlos vergeudet. Das hebt nicht gerade die Stimmung.
Jetzt hätte ich aufgeben können. So was ist ja nicht gerade motivierend. Bin dann aber zu Hause gelaufen. Die vermessenen Intervalle sind da länger, nämlich 1.000 m und außerdem dieser häßliche Wind. Nach dem Einlaufen stand ich an meinem Zielstrich und fluchte, wissend, dass mich der Wind ordentlich durchschütteln würde. Das erste Intervall kostet immer Überwindung. Habe es dann aber vier Mal durchgezogen in 5:16 Min./Km. Da bin ich dann noch noch zufrieden. Auch der Kopf ist wieder frei, über Weihnachten - den Sonntag zähle ich da noch dazu - ist das nicht immer ganz leicht.

Freitag, 25. Dezember 2009

Gletscherschmelze

Die weiße Pracht ist am 1. Weihnachtsfeiertag verschwunden. Bei Temperaturen um 3 Grad plus, Sturm, Regen vermischt mit Schneeregen gibt es auf meiner Laufstrecke immer noch tückische Eisreste. Aber heute kämpfe ich mehr gegen den Sturm als mit dem Untergrund. Von der Esseler Anhöhe fliest das Wasser in kleinen Sturzbächen über die Felder nach unten. Die Heimatexperten sagen dazu, dass das Wasser entweder nach Süden in Richtung Emscher oder nach Norden in Richtung Lippe abfließt. Nach meiner Beobachtung fließt das Wasser überwiegend in die Kanalisation. Und das ist vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn ich daran denke wie die Felder gedüngt werden.


Jetzt sind die letzten Lauftage des Jahres überschaubar geworden. Mir fehlen noch knapp 20 Km um die Gesamtkilometerlaufleistung des vergangenen Jahres zu erreichen. Das wird fast ein Punktlandung werden, aber auch nur deshalb, weil in diesem Dezember ungewöhlich viel gelaufen bin. Es sind schon gut 160 Km. Morgen gibt es erstmal eine Laufpause (obwohl immer noch Weihnachten is(s)t. Am Sonntag ist noch etwas Tempoarbeit angesagt, wenn das Wetter es zulässt. Dienstag ein paar lockere Kilometer und zum Abschluss am Donnerstag der Recklinghäuser Silvesterlauf.

Tanz auf dem Eis!




Weiße Weihnacht? Jedenfalls gibt es noch Restschnee. Konnte mir schon vorstellen, dass meine Laufstrecke sich in einem desolaten Zustand befindet. Doch meine Überwartungen wurden noch übertroffen. Verharschter und überfrorener Restschnee. Eigentlich waren Eispickel angebracht. Nicht begonnen zu haben wäre keine Schande gewesen. Ich laufe neben dem Weg, weil der Grad der Vereisung da nicht so groß ist. Es gibt da noch kleine Flecken, die etwas Halt versprechen. Da, wo das Eis bröselig ist, kann man auch leidlich Laufen. Die Reibung gibt ausreichend Halt. Unter mir knirscht und splittert das Eis. Es hat Crosslaufcharakter der härteren Art. Ich will den heutigen Tag nicht auf der Unfallstation verbringen. Bin vorsichtig und konzentriert. Mir fehlen noch ein paar Kilometer für dieses Jahr, das fast schon zu Ende ist. Es ist Vorsicht und volle Konzentration erforderlich. Dann gibt es ein paar Meter mit griffigem Untergrund. Da kann man etwas Tempo machen. Ein unfreiwilliges Fahrtenspiel am Heiligen Abend. Die Streckenverhältnisse und der Weihnachtsstress sorgen dafür, dass ich fast allein durch die Felder laufe. Ein Mann mit Hund sucht mühsam seinen Weg durchs Eis. Aber dann und tatsächlich: Ein Läuferpaar kommt mir entgegen. Wir begrüßen uns freundlich grinsend. Im Wahnsinn ist nicht allein. Sie werden von einem Jungen auf einem Fahrrad begleitet. Ich konzentriere mich wieder und mache meine drei Hausrunden voll. Ich war gar nicht so langsam wie man vermuten könnte. Das lag an den Beschleunigungsteilen zwischen durch. Ich bin froh, dass ich heile geblieben bin. Einen Lauf mit einem solchen Untergrund hatte ich bisher noch nicht. Es war auch mental ein echte Herausforderung.

Zu Hause belohne ich mich mit dem 95. Adventstörchen. Zum Nachrechnen: es sind zwei virtuelle Adventskalender dabei. Und im Büro wartet das 96. Törchen. War übrigens ein "Tannenbaum" aus Marzipan. Echt süß, so wie die halbe Zitrone am 19. Dezember.

Frohe Weihnachten!

Dienstag, 22. Dezember 2009

Kneipkur im Dezember

Lange hatte die weiße Pracht vom Adventssonntag nicht Bestand. Dienstagmorgen führte Regen zunächst für Eisglätte auf den Straßen. Mildere Temperaturen sorgten für Schneematsch. Die festgetretene Schneedecke auf meiner Laufstrecke - ich war`s nicht alleine - versprach allenfalls eine schöne Rutschpartie. Laufen oder nicht Laufen, dass war die Frage, die ich mit einem klaren "Schaun wir mal" beantwortete. Es war schon ein kleines Abenteuer. Wo es nicht ganz so glatt war, war es umso nasser oder matschiger. Manchmal war es eben die Alternative zwischen Pfütze und Schneematsch. Das Wasser eisig. Immerhin, ich bin gelaufen. Das Beste daran: es ist alles gut gegangen.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Laufen im Schnee


4. Advent und Schnee. Ein seltenes Ereignis in unseren Breitengraden. Also nichts wie raus. Das Vorkühlen hat gestern im Signal-Iduna-Park, sorry, Westfalenstadion statt gefunden. Der 100. Geburtstag des BVB bei minus 11 Grad. Echt cool. Und heute? Ganz so kalt war es nicht mehr, nur noch minus 8 Grad. Damit das Wohlbefinden seine Grenzen findet peitscht mir eisiger Wind den Schnee ins Gesicht. War schön, als der Schmerz nach ließ.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Die Dinger sind gut!

Nach einem Tag Laufpause geht es weiter. Ich konstatiere, dass ich eine gute Entwicklung gemacht habe. Nach meinem ersten Halbmarathon vor drei Jahren in Bertlich brauchte ich vier Ruhetage. Heute kämpfe ich ein wenig gegen die Kälte und laufe vor allem gegen die schnell einbrechende Dunkelheit. Nach einer guten halben Stunde laufe ich einer älteren Dame entgegen. "Halt, halt", macht sie sich bemerkbar. Es ist sonst niemand in der Nähe. Sie meint mich. Ich bin wenig begeistert, läuft es doch gerade so gut. Was mag sie wollen? Ich mache mir ein wenig Sorgen. Will sie mir einen Vortrag halten, dass es gar nicht gut sein kann bei der Kälte und der Dunkelheit zu laufen? Habe ich etwas falsch gemacht? Kennt sie mich von irgenwo her? Oder soll ich vielleicht erste Hilfe leisten? Um Gottes Willen!
"Die Dinger sind gut", kommentiert sie und zeigt auf meine Blinklichter. "Ja", erwidere ich, " es ist wichtig gesehen zu werden". Ich laufe weiter, obwohl es ein ergiebiges Thema sein könnte. Und vor allem bin ich erleichtert, dass ich keine erste Hilfe leisten muss. Ich finde es etwas blöd blinkend durch die Gegend zu rennen. Aber es ist ja wegen der eigenen Sicherheit. Und nicht jeder der Blinklichter trägt ist auch ein Armleuchter.

Sonntag, 13. Dezember 2009

1. Siebengebirgshalbmarathon





















Zum 11. Mal richtete die "Tri Power Rhein Sieg" den Siebengebirgsmarathon aus und zum 1. Mal den Halbmarathon. Ein Glück für mich, hatte ich mich doch zunächst für den Marathon angemeldet und dann vor ein paar Wochen festgestellt, dass das trainingstechnisch ein immer schwieriger werdendes Unterfangen wurde. So konnte ich auf den Halbmarathon umsatteln.
Schon der 3. Adventssonntag. Mitten im Dezember ist eine solche Veranstaltung in einem besonderen Maße den Kapriolen des Wetters um diese Jahreszeit ausgesetzt. Doch heute war fast schon Kaiserwetter. Null Grad (heute Mittag am Ziel), aber trocken und die Sonne ließ sich häufig sehen. Wind? Hab`nichts gemerkt, kann also nich soviel gewesen sein. Eine zauberhafte Landschaft, vom ersten hauchdünnen Schnee angezuckert, wie aus dem Bilderbuch. Die Strecke: in einem akzeptablen Zustand. Sicher gibt es um die Jahreszeit im Wald auch Mal etwas Matsch.
Ich war und bin jedenfalls begeistert. Gut, dass ich den Fotoapparat auf die Strecke mitgenommen habe. Ich wollte heute keinen Kampf um Sekunden führen und ich tat gut daran. Ich ließ es langsam angehen, obwohl auf den ersten Kilometern ein Gefälle den Einstieg erleichterte. Der Anstieg, das war sicher, würde kommen. Und vom Drachenlauf Ende Oktober hatte ich einen großen Respekt vor den "7 Bergen" mitgebracht. Aber die Anstiege sind gegenüber dem Drachenlauf doch zu schaffen. 380 Höhenmeter insgesamt, immerhin, aber doch gut verteilt. Mit meinem Haldentraining, bei dem ich in den letzten Wochen etwas geschludert hatte, ging das ganz gut. Jedenfalls zunächst. Ob es der Spaß beim Laufen war, dass die Kilometer gar nicht so lang schienen? Ich hatte mir vorgenommen nach Möglichkeit vor dem ersten Marathonläufer ins Ziel zu kommen. 2:45 Stunden hatte der Sieger im letzten Jahr benötigt. 2:30 Stunden schienen mir für meinen eigenen Lauf realistisch. Bei 10 Kilometer schien das auch noch absolut machbar. Ich hatte ja vorher keine Ahnung, wie sehr mir das Streckenprofil zusetzen würde. Eine brenzlige Situation hatte ich zwischen den Kilometern 7 und 8 auf einem Stein trat und mit dem rechen Fuß böse umknickte. Das tat weh! Aber es ging dann doch weiter. Beim Laufen hatte es mich dann kaum gestört. Jetzt zu Hause spüre ich doch einen dumpfen Schmerz. Mal sehen was draus wird.
Ehrlich gesagt machte ich mir über die Zeit nicht viele Gedanken. Es gab wunderschöne Aussichten zwischen durch. Ein Läufer war mit Hund unterwegs. Ich kenne mich mit Hunden nicht aus. Es war ein mittel großer Hund mit einem weißen Fell. Der schien beim Mitlaufen fast unterfordert.
Bei Kilometer 18 trennten sich die Wege von Halbmarathon und Marathon. Jetzt gab es derbe Steigungen, die ich aus den Informationen im Internet schon befürchtet hatte. Und 18 Kilometer steckten immerhin auch schon in den Beinen. Kurz vor dem Ziel, vielleicht noch 300 m zu laufen, gab es nochmals einen richtig ernsthaften Anstieg. Doch dann war endlich das Bürgerhaus in Sicht. Beim Siebengebirgs(halb)marathon liegt das Ziel nämlich in diesem besagten Gebäude. Die letzten Meter geht es über einen roten Teppich und dann in einem großen Saal befindet sich der Zieleinlauf.
Mit 2:24:35 Stunden habe ich dann meine Zielzeit trotz der letzten drei "Kammerkilometer" gut eingehalten. Im Ziel gab es eine Suppe, Laugenbrötchen und Obst. Ja klar, die Medaille und dieUrkunde will ich nicht vergessen.
Als sportlichen Höhepunkt gab es dann den Zieleinlauf des Marathonersten in circa 2:45 Stunden.
Wenn es im nächsten Jahr passt, dann bin ich wieder dabei. Ob es dann ein Marathon sein wird, wie ich es eigentlich jetzt schon vor hatte, kann dahin gestellt bleiben. Denn eines ist mir heute auch klar geworden: halbe Strecke, doppelter Spaß!







Sonntag, 6. Dezember 2009

Nikoläuse ohne Ende


Den Nikoläusen kann man in diesen Tagen kaum aus dem Wege gehen. An jedem Supermarkt steht einer. Dazu kommen noch die Veranstaltungen von Werbegemeinschaften und Verkehrsvereinen. Und für kleinere Kinder dürfte dieser Boom kaum nachvollziehbar sein. Nicht nur zu Hause hat derNikolaus was abgelegt. Klar, auch bei Oma und Opa war er aktiv und anschließend geht es dann auch noch zum Umzug.


Auch diverse Nikolausläufe standen an diesem Wochenende im Angebot. Ich habe aber verzichtet. Zum einen war ich gestern im Westfalenstadion und habe da völlig unerwartet ein schönes und aus Sicht des gastgebenden Vereins auch erfreuliches Spiel gesehen. Trotzdem war heute freies "Nikolauslaufen" angesagt. Nach der Steherei am Vortag auf der Tribüne weiß ich nie, was am nächsten Tag noch geht.


Ziemlich lustlos bin ich dann heute Mittag aus dem Haus gegangen. Scheußliches Wetter. Die Temperatur war zwar zweistellig. Aber mich empfing gleich vor der Haustür ein unangenehmer Wind und der Regen ließ auch nich lange auf sich warten. Langsam wollte ich laufen und etwa 16 Km weit. Zu meinem Erstaunen taten die Beine einen gut Job. Nach den ersten 3 Km bekam ich richtig Spaß dran und weder der Wind noch der Regen konnten daran etwas ändern. Ich bekam einen richtigen Lauf und das vorgegebene Tempo von etwa 7:00 Min./Km war mir völlig egal. Ich hatte das Gefühl Super getankt zu haben: Endorfine. Jedenfalls hatte ich schon lange keinen solchen Spaß mehr. Vielleicht war das auch die Folge davon, dass ich lange für den Marathon trainiert habe und erst vor wenigen Tagen das Vorhaben gestopt habe. Nach 16 Km machte ich mit einem Schnitt von 6:28 Min./km trotzdem Schluß. Schließlich geht es am nächsten Sonntag ins Siebengebirge zum Halbmarathon. Ich freue mich schon drauf, weil ich es dort locker angehen werde. Eine gute Zeit ist bei dem Streckenprofil sowieso nicht drin. Also lieber gleich den Spaß in den Vordegrund rücken.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Erstes Törchen mit mystischem Moonwalk!

1. Dezember, metereologischer Winteranfang und Zeit, das erste Adventstörchen zu öffnen. War eine Menge drin, wenn ich den Sonntag da mit rein packen darf: 10 Km bei den Bertlicher Strassenläufen. Ideales Wetter stand in der Zeitung. Gut, wer in Bertlich läuft ist bekanntlich wetterfest. Als ich am Sonntag in Herten vor dem Start aus dem Auto stieg, fegte mir ein heftiger Wind um die Ohren, nahm mir eigentlich schon die Lust am Laufen. Die 8 Grad fühlten sich auch kälter an. Unter einer Stunde zu bleiben, war mein Ziel. Für 10 Km hatte ich nicht trainiert, eigentlich nicht mehr nach der Winterlaufserie in Duisburg, die bekanntlicher Maßen Ende März mit dem Halbmarathon endet. 58:53 Minuten war ich in Duisburg über die 10 Km gelaufen. Jetzt in Herten startete ich den ersten Kilometer mit 5:40 Minuten etwas zu schnell, aber ich wollte nicht gleich der erhofften Zeit hinterher laufen müssen. Nach dem "Ersten" ließ ich es dann etwas vorsichtiger angehen. Immer ganz knapp unter 6 Minuten. Der 8. Kilometer lag deutlich über 6 Minuten, was vor allem am böigen Gegenwind lag. Beim letzten Kilometer machte ich dann aber mit 5:32 Minuten alles klar. 58:40 Minuten als Endzeit waren dann überraschend gut für mich. Sozusagen "persönliche Jahresbestzeit", bei den beiden Starts über 10 Km.
Das erste richtige Adventstörchen gab es dann aber erst heute Morgen. Die kalorienhaltige Zeit ist damit eingeläutet!!! Nicht nur als Ausgleich dafür gab es dann nachmittags noch einen schönen Lauf, zweimal die Hohewardhalde rauf und runter, 10,2 Km lang, einschließlich gut 2 Km flaches Einlaufen und 220 Hm gratis dazu . Es wird ja schon so früh dunkel. Aber heute half der Mond, der fast schon ein voller ist. Er tauchte die Halde mit Obelisken und Himmelsobservatorium nach Einbruch der Abenddämmerung in ein geheimnisvolles Licht. Es wurde ein mystischer Moonwalk. Unten leuchtete das Kraftwerk am Rhein-Herne Kanal und wenig entfernt davon die zahllosen Lichtquellen der Müllverbrennung in Herten. Außerdem das grüne Licht des alten Förderturms in Hochlarmark. Mit dem Mondlicht reichte es für einen schnellen Lauf bergab nach dem zweiten Haldenanstieg. Das machte richtig Laune. Mit dem heutigen Lauf habe ich auch in diesem Jahr die 2.000 Km-Marke überlaufen und bin jetzt bei 2006 gelaufenen Kilomtern in diesem Jahr.
Kalt war es übrigens auch; ach ja, wir haben den 1. Dezember.