Montag, 29. März 2010

Halbmarathon

Als ich mich am späten Samstag Mittag auf dem letzten Drücker auf dem Weg nach Duisburg machte, war mir völlig unklar, ob ich den anstehenden Halbmarathon überhaupt schaffen könnte. Teilweise waren die Erkältungsbeschwerden zwar abgeklungen. Die Halsschmerzen waren verschwunden. Auch die Mattigkeit hatte sich weitgehend verzogen. Aber ich hatte einen starken Hustenreiz und immer wieder überkamen mich heftige Hustenanfälle. In der letzten Ruhestunde zu Hause vor der Abfahrt nach Duisburg hatte ich mir Brust und Nase mit einer Erkältungssalbe eingerieben. Auch Hustentropfen nahm ich nochmals zu mir. Die Hustenbonbons gingen weg wie warme Semmeln.

Das zehnminütige Einlaufen in Duisburg brachte mir auch keine Klarheit, ob es überhaupt Sinn macht an den Start zu gehen. Ich wollte es jedenfalls versuchen. Meine Motivation bestand vor allem in dem Wunsch auch bei meiner vierten Teilnahme an der Winterlaufserie die komplette Serie zu absolvieren, die ja bekanntlichermaßen aus 10 Km, 15 Km und Halbmarathon besteht. Dann hätte ich mir das Teilnehmer-Tshirt, welches selbstverständlich in der Teilnehmergebühr schon abgegolten war, auch richtig verdient.
Es war mir klar, dass ich keine Bestzeit laufen könnte, die bei 2:05 Stunden liegt. Weit davon entfernt, auch ohne Erkältung. Die vorangegangenen Läufe über 10 und 15 Km ließen - ohne Erkältung - ließen auf eine Zeit von 2:15 Stunden schließen. Bei diesem Lauf wollte ich einfach nur durchkommen. Vielleich mit sieben Minuten pro Kilometer schön mitjoggen. Vielleicht fand ich ja eine nette Gruppe am Endes des Feldes?
Ich stellte mich dieses Mal besonders weit hinten im Teilnehmerfeld auf.
Das Wetter war genau mein Ding. Angenehme Temperaturen im zweistelligen Bereich und die Sonne kam heraus. Der Wind hielt sich auch in Grenzen. Die Strecke, das würde sich noch herausstellen, war in einem wirklich guten Zustand. Und mit etwa drei Minuten Verzögerung am Ende des Feldes begann schließlich mein Selbstversuch. Es ging ganz gut los. 6:12 Minuten für den ersten Kilometer. Viel zu schnell zu dem was ich mir heute vorgestellt hatte. Aber ich hatte keinerlei Probleme. Das Tempo war in Ordnung, jedenfalls für den ersten Kilometer. Sofort begann ich zu rechnen. 6:10 Minuten pro Kilomter würden auf eine Endzeit von 2:10 Stunden hinauslaufen. Aber das konnte heute wirklich nicht sein. Ich ließ es aber einfach so laufen. Der Husten hatte sich erstmal in Luft aufgelöst. Das Tempo konnte ich gut halten; nach fünf Kilometern waren es 30:47 Minuten. Würde das gut gehen? Ich nahm mir vor bei den kleinsten Schwierigkeiten einen Gang raus zu nehmen.
Langsam wurde mir warm, trotz kurzer Laufhose und kurzem Tshirt, allerdings in zwei Lagen. Nach etwa achteinhalb Kilometern gab es die erste Versorgung mit Wasser. Ich genoss die kühlen Schlucke und auch einige Gehschritte, nahm aber dann gleich wieder mein Tempo auf. Die Läufer um mich herum wechselten ständig, obwohl mein Tempo sehr gleichmäßig war. Keine homogene Gruppe in der Nähe. Ich achtete sehr darauf, dass ich an vor mir laufende langsamer werdende Läufer gleich vorbei kam. In einigen engen Passagen war das gar nicht so leicht. Die zehn Kilometer absolvierte ich in 1:01:23 Stunden. Ich fühlte mich gut. Es war aber auch noch nicht einmal die Hälfte geschafft. Und ich wünschte mir schon das 11 Km-Schild herbei, welches bedeutet, dass mehr als die Hälfte geschafft ist. Ich wartete jetzt auf die ersten Warnsignale des Körpers, die anzeigen könnten, dass ich doch zuviel gewagt hätte. Doch ich konnte das Tempo weiterhin beibehalten. Fünfzehn Kilometer waren wir hier vor drei Wochen gelaufen. Auf diese Marke war ich schon gespannt. Ich war 1:33:05 Stunden gelaufen, was einem Schnitt von 6:12 Min./Km entspricht. So langsam zogen sich die Kilomter doch hin, jedenfalls nach meiner subjektiven Wahrnehmung. Doch nach der zweiten und letzten Wasserstation und der 15 Km-Tafel war ich mit 1:31:57 Stunden schneller als vor drei Wochen. Doch noch standen sechs Kilomter an, die schwierigsten des Rennens, weil es dem Ende zu geht. Jeder weitere Kilomter würde zu einer Herausforderung und der offenen Frage führen, ob ich das halten kann? Die Zahl der Läufer, die ich jetzt "einfangen" konnte wurde langsam größer. Einige legten schon Gehpausen ein. Mich motivierte das. Außerdem: wenn ich unter 2:10 Stunden bleiben könnte, dann würde ich eine bessere Gesamtzeit haben als 2008. Auch für mich wurde es jetzt aber härter und ich musste richtig arbeiten. Ab Kilometer fünfzehn habe ich auch sonst das Gefühl, dass es härter wird. Der Höhepunkt liegt etwa bei Kilometer achtzehn. Den Rest empfinde ich dann als fast unendlich. Aber das ändert sich dann bei Kilomter neunzehn schlagartig. Noch "Einer", dann ist Land in Sicht. Und in Duisburg hört man schon vorher die Trommler für den letzten Kilometer. Dann nimmt die Motivation wieder zu. Die zwanzig Kilometer absolvierte ich in 2:02:39 Stunden. Ich freute mich. Gut so. Jetzt würde ich mich durchbeißen. Der letzte Kilomter macht viele Läufer noch einmal etwas flotter. Die letzten Kräfte werden mobilisiert. Ich wurde von drei oder vier Läufern überholt, blieb aber dicht dran bleiben. Dann die Kurve, die ins Stadion führt. Noch dreihundert Meter, die 21 Kilometer-Tafel und die letzten 100 Meter. Mein Ehrgeiz um die restlichen Sekunden, die ich noch gut machen wollte. Ich überholte diejenigen, die kurz vorher an mir vorbei gezogen waren und noch ein paar andere dazu. Eigentlich Quatsch, aber so ist es halt auf den letzten Metern.
2:09:13 Stunden! Wäre hätte das gedacht?
Drei Becher Tee durch die ausgetrocknete Kehle und zurück zum Auto, um mich umzuziehen. Dann erst hatte ich die Zeit mein Tshirt abzuholen. Das hatte ich nicht nur bezahlt, ich hatte es mir auch verdient!
Der Husten? Der quält mich jetzt wieder. Hatte in Duisburg wohl nur eine kleine Pause eingelegt. Ich hoffe, das geht jetzt bald vorbei, denn dieser Lauf hat mich wieder richtig motiviert das Training der kommenden Wochen anzugehen.

Der Halbmarathon in 5 Km-Abschnitte:
30:47, 30:36, 30:34 und dann noch 30:42 Minuten und 6:34 Minuten für die letzten 1,1 Km.
Für "halb Tod" gar nicht mal so schlecht!

Freitag, 26. März 2010

Lauter Pferdefüße!


Pferdefuß Nr. 1:

Habe ich die Seuche? Nein, aber zum zigsten Mal habe ich in diesem Jahr Erkältungsbeschwerden. Fing schon am Dienstag an, habe aber noch mit letztem Einsatz ein Intervalltraining durchgezogen. Seitdem bin ich platt. Gestrige Trainingseinheit musste ausfallen.


Pferdefuß Nr. 2:

Körpergewicht? Knapp fünf Kilogramm zuviel; Höchststand seit über vier Jahren. Aber ich arbeite daran, das heißt ich esse noch mehr.

Pferdefuß Nr. 3:

seit Wochen Schmerzen im rechten Fuß; war schon beim Orthopäden, der hat mir Einlagen verschrieben, die ich mir gerade abgeholt habe. Würde aber einige Zeit dauern, bis ich mich dran gewöhnen würde. Wenn nicht, müsste ich nochmal zum Röntgen kommen.

Morgen ist Halbmarathon in der Winterlaufserie. Ob ich da wohl starten kann?

Montag, 22. März 2010

Die zweite Woche

Gelaufen: 50,2 Km; Schnitt 6:35 Min./Km; längster Lauf: 22,3 Km in 6:48 Min./Km
Kommentar: Bin zufrieden; für meine Verhältnisse auch noch recht flott untertwergs; insbesondere bei den nächsten langen Läufen muss ich es langsamer angehen lassen.
Noch 10 Wochen! Und da bleibt immer noch die Sache mit dem Pferdefuss!

Sonntag, 21. März 2010

"Und Morgen hatta Rheuma!"

Was anziehen? Schließlich haben wir Frühling!!! Die Kleidungsfrage stelle ich aber hier nur im Zusammenhang mit dem Laufsport. In der Tat ist es doch endlich milder geworden. Temperaturen im zweistelligen Bereich. Also ich zeige jedenfalls wieder Bein, auch wenn bei Nichtläufern draußen wohl die Zweifel überwiegen. Irgendwie spüre ich beim Laufen im Rücken zweifelnde Blicke. Aber es ist unvergleichbar angenehmer mit kurzem Beinkleid zu Laufen. Wer es nicht glaubt sollte es mal im Vergleich ausprobieren.
Am Freitag habe ich meinen langen Lauf absoviert. Natürlich kniefrei. Kam mir ein älterer Spaziergänger entgegen. "Älterer" heißt immer noch älter als ich. Der war schön dick eingepackt. Und konnte sich auch seinen Kommentar nicht verkneifen: "Und Morgen hatta Rheuma!" Ich war schon zwei Stunden unterwegs und hatte andere Beschwerden oder Sorgen als Rheuma. Meine Beine waren schon reichlich schwer. Und die ungewohnten milden Temperaturen sorgten für zusätzlich schweren Atem. Rheuma? Nie im Leben, jedenfalls nicht vom Laufen.
Nachdem inzwischen zwei Tage vergangen sind und ich heute wiederum unbelehrbar in "Kurz" untwerwegs war, kann ich Entwarnung geben. Rheuma ist kein Thema!

Sonntag, 14. März 2010

Die erste Woche

Wenn man die eigentliche Marathonvorbereitung auf 12 Wochen fixiert, dann habe ich die erste Woche jetzt hinter mir. 48,5 Km sind gelaufen. Heute Morgen der lange Lauf in 132 Minuten und etwas mehr als 19 Km. Soweit, so gut.
Pferdefuß Nummer 1: Jetzt stehen noch 11 Wochen an.
Pferdefuß Nummer 2: Dazu vielleicht später noch mehr.

Freitag, 12. März 2010

Es geht aufwärts!

Der Schnee ist weg! Ganz langsam wird es milder. Endlich geht es beim Laufen nicht in erster Linie darum das Gleichgewicht zu behalten und nicht in den Schnee zu fallen. Heute habe ich endlich mal ein ordentliches Intervalltraining machen können. 4 mal 1,8 Km in 5:49 Min./Km, als Vorbereitung für den Halbmarathon Ende des Monats als Abschluss der Winterlaufserie. Ob es dann schon wieder klappt, dass ich einen Schnitt von 6 Min./Km halten kann, ist unwahrscheinlich. Jedenfalls hatte ich heute richtig viel Spaß beim Laufen.

Montag, 8. März 2010

Winterlaufserie Teil 2 und dann ...

Musste man Morgens beim Blick aus dem Fenster angesichts der weißen Wiesen sich noch Sorgen machen, so herrschten in Duisburg am Samstag Nachmittag ideale Bedingungen. Einwandfrei zu laufende Strecke ohne Schnee und Eis, sehr kühl aber blauer Himmel, also auch trocken. Der Wind war unangenehm, machte sich aber erst in einem längeren Teilstück auf dem letzten Drittel der Strecke bemerkbar. 15 Km standen an. Mein Gefühl zuvor, dass ich das gute Ergebnis aus dem Vorjahr mit 1:27:xx Stunden nicht annähernd würde erreichen können. Auch das Laufen im Februar war durch winterliche Bedingungen eingeschränkt. Es fehlte fast jedes Tempotraining.
Der erste Kilometer zum Antesten in 6:20 Min./Km. Die ersten 5 Km in 30:36 Minuten. Danach war klar, dass ich nur einigermaßen durchkommen wollte. Es fehlt zur Zeit einfach die Power, um ein höheres Tempo längere Zeit durchzuziehen. Die zweiten 5 Km in 31:19 Minuten. Dazwischen ein Getränkestand. Die Einladung zu einer kleinen Gehpause nahm ich dankend an. Danach versuchte ich nur noch das bisherige Tempo zu halten. Viel mir schwer genug. Kämpfte mich bis ins Ziel durch. 31:10 Minuten für die letzten 5 Km. Gesamt also 1:33:05 Stunden. Enttäuscht? Eher nicht, denn im Training merkt man doch, wie es geht. Obwohl die Wahrheit erst im Ziel ans Tageslicht kommt.
Im Zielbereich schnell 2 Becher Tee runter gekippt. Dann ging der Stress weiter. Zügig zum Auto. Die nassen Klamotten runter. Frische Sachen an und warm eingepackt im flotten Tempo über die Autopbahn bis Castrop-Rauxel Bahnhof. Zug um ein paar Minuten verpasst. Der nächste um 17:44 Uhr Richtung Dortmund. Kurz vor 18 Uhr Dortmund Hauptbahnhof. 2 Minuten vor Anpfiff im "Signal-Iduna-Park" auf der Südtribüne: BVB - Mönchengladbach. Ein schönes Spiel für die Heimmannschaft, die 3:0 gewann. Ob sonst noch jemand der fast 80.000 Zuschauer vor dem Spiel 15 Km gelaufen ist? Selbst die Fußballprofis bleiben während eines Spiels deutlich unter diese Marke.

Samstag, 6. März 2010

So sieht`s aus!


Winterlaufserie? Winterlaufserie!