Samstag, 31. Juli 2010

Länger als ein Marathon

Vor ein paar Tagen kamen zwei Männer zu mir ins Büro, in Arbeitkleidung, vermutlich Arbeitskollegen. Der ältere hatte die Urkunde von meinem Marthon 2008 um den Baldenysee entdeckt (meine Bestzeit in 4:44:30 Stunden). "Das ist über nicht schnell," kommentierte er fachkundig aber vielleicht nicht ganz höflich. Doch ich blieb gelassen, da er ja recht hatte: "Stimmt," entgegnete ich also. "Ich bin langsam, mein Ziel ist es nur das Ziel zur erreichen."

Der Jüngere von beiden hatte ein Problem, darauf kamen wir schließlich zu sprechen. Wir hatten ihm die Fahrerlaubnis entzogen, nachdem er unter Cannabiseinwirkung ein Fahrzeug geführt hatte. Jetzt wollte er seinen Führerschein wieder haben. "Wo er den den abholen könnte," wollte er gleich wissen. Doch sei leicht ist das Ganze dann doch nicht. Ich erklärte ihm das dafür vorgesehene Prozedere. Wielange das Ganze denn wohl dauern würde? Ich konnte mir jetzt aber ein kleines "Return" nicht verkeneifen. "Jedenfalls länger als ein Marathon, auch wenn man meine Zeiten dafür ansetzt," versprach ich mit ernshafter Miene. Nach den Leitlinien für die Beurteilung der Kraftfahreignung ist für ein Fall der vorliegenden Art nämlich ein viermaliges Drogenscreening innerhalb eines Jahres vorgesehen. Danach eine medizinisch-psychologische Untersuchung. So ist alles im Leben irgendwie relativ.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Lichterfest






Der Läufer (erstes Foto) hat die falsche Richtung eingeschlagen. Dies nicht etwa, weil ich immer die entgegengesetzte Richtung nehme. Anders herum hätte er einen grandiosen Abendhimmel genießen können. Ich war schon 2 Stunden zuvor gelaufenund hatte geahnt, dass es ein sehr schöner Abend werden könnte; es war mein 28. Lauf in diesem Monat und mein 29. in Serie. 3 Tage noch, dann ist der Juli auch schon vorbei. Für Morgen ist Regen angesagt. Wenn es so kommt, dann dürfen wir uns nicht beschweren. Bei uns war es in den letzten Wochen unglaublich trocken. Einige kurze Schauer. Der ausgetrocknete Boden hat das Wasser wie ein Schwamm aufgesogen. Also: Wasser marsch!

Sonntag, 25. Juli 2010

1.000 Kilometer und ein Traum

Den langen Lauf für`s Wochenende wollte ich schnell los werden. So bin ich das bereits am Samstag angegangen. Bereits um 5.30 Uhr war ich auf der Piste. 16 Grad, ist das schön, wenn es ums Laufen geht. Es war ein ruhiger unspektakulärer Lauf. Ein paar Kanninchen, ein paar Raben und eine sonst wundervolle Stille. Irgendwann fing ich an zu rechnen. Es müsste doch endlich die 1.000 Km-Marke für`s Laufjahr fallen. In diesem Jahr hatte ich ja im April und Mai einige Zwangspausen. Hatte ich nicht Ende Juni etwas mehr als 800 Km? Und in diesem Monat? Es war ein Schnitt von knapp 8 Km täglich. Und heute? 22,3 Km standen auf dem Plan. Huch, dann würde ich am heutigen 24. Juli die 200 Km Monatsmarke erreichen. Und die 1.000 Km-Marke für`s Jahr würde auch fallen. Keine Frage, das war auf den letzten Kilometern nochmals Motivation. Der Lauf bereitete mir keinerlei Schwierigkeiten. Im Gegenteil, auf den letzten Kilometern wurde ich etwas schneller. Nachmittags haben wir dann einen schönen Spaziergang um die Hohewardhalde gemacht, die sogenannte Brückenpromenade. Das waren 8 Kilometer. Ich müsste allerdings lügen, wenn icht nicht einräumen würde, dass ich doch etwas schwere Beine dabei hatte. Es waren viele Läufer dort unterwegs und es ist ja auch eine sehr schöne, abwechslungsreiche Strecke.

Am heutigen Sonntag war es umgekehrt, erst ein Spaziergang, dann noch ein Läufchen. Erst hatte ich Bedenken, aber es lief ganz gut und so hatte ich sogar Spaß dabei. Der Bauer auf dem Feld wohl weniger; der war mit dem Mähdrescher bei der Arbeit und es trübte sich immer mehr ein. Es ist aber bis heute Abend trocken geblieben.

Und so war die dritte Woche "Laufen und Abnehmen":

So. 18.07. "offizielles Wiegen: 71,7 Kg

Mo. 6,70 Km; 71,9 Kg
Di. 10,05 Km; 71,5 Kg
Mi. 3,70 Km; 70,8 Kg
Do. 6,85 Km; 71,4 Kg
Fr. 3,70 Km; 70,9 Kg
Sa. 22,30 Km; 71,0 Kg
So. 3,70 Km; 70,9 Kg

Jahreskilometer: 1.015,2 Km;
Monatskilometer: 206,6 Km (und damit schon jetzt die längste Strecke in diesem Jahr;
Wochenkilometer: 57 Km.

Und der Traum? Wie wär`s zum Beispiel mit einem Marathon? Ich wage da aber aus der Erfahrung heraus keine Prognose und schaue von Woche zu Woche. Es wird auch darauf ankommen, wie ich die langen Läufe ausdehnen kann.

Wenn Worte einfach nur noch schal sind

Eigentlich hatte ich über meinen langen Lauf schreiben wollen, über Kilometergrenzen, die damit gefallen waren. Ja, ich war gerade dabei zu schreiben. Dann kamen die ersten Meldungen über die Katastrophe bei der Love Parade in Duisburg. Und dann sitzt man fassungslos und kopfschüttelnd vor dem Fernseher; kaum in der Lage dazu etwas zu artikulieren. Einfach nur blankes Entsetzen. Da spielt es dann keine Rolle mehr, dass ich der Feierwut in dieser Form, wie etwa auch bei der Fußballweltmeisterschaft, nichts abzugewinnen vermag. Fürchterlich, einfach nur fürchterlich.

Mittwoch, 21. Juli 2010

So sieht`s aus...


So sieht`s aus, wenn man morgens rechtzeitig raus kommt. Natürlich muss man auch den richtigen Morgen erwischen. Damit wäre auch gesagt, dass ich meine kleine obligatorische Runde schon hinter mir habe. Angenehm kühl war es auch. Das Laufen bei Hitze bleibt mir heute erspart.

Dienstag, 20. Juli 2010

Täglichlaufen heißt Maß zu halten

Seit genau drei Wochen laufe ich wieder jeden Tag. Bis jetzt war es auch kein Problem. Im Gegensatz zu ersten Serie keine Durchhänger. Motivation und Beine stimmten. Doch da ich jetzt auch längere Läufe einschiebe, wie am Sonntag die 20 Kilometer, gibt es jetzt mal ein Problem mit "dicken" Beinen. Klar, am Montag bin ich dann nur kurze 3,7 Kilometer gelaufen. Aber als regenerativ habe ich das nicht wahrgenommen. Und heute habe ich lange gebangt, ob die Beine einen Lauf zulassen werden. Schließlich kletterte das Thermometer wieder mal über 30 Grad. Und da es heute Morgen mit dem Laufen noch nicht klappte, musste ich am Abend ran, bei immer noch satten 29 Grad. Aber irgendwie habe ich mich ein bisschen daran gewöhnt. Und die Beine haben freundlicherweise auch mitgespielt.

Eigentlich kann ich momentan ganz zufrieden sein. Mit den 21 Läufen seit dem
30. Juni sind knapp 170 Km zusammen gekommen, im Schnitt pro Lauf 8,1 Km. Und was mein monatliches Soll an geht, sieht es auch nicht schlecht aus:

Ziel 1: Die Läufe bis maximal 20 Km ausdehnen; ist bereits abgehakt.
Ziel 2: mehr Kilometer als im Vormonat; das waren 175 Km; jetzt liege ich schon bei etwa 163 Km;
Ziel 3: an jedem Tag des Monats laufen; das hört sich ja nicht mehr so dolle an; doch davor habe ich am meisten Respekt. Sind die Beine erst mal sauer, dann sind das schlechte Voraussetzungen für den nächsten Tag.

Abschließend möchte ich noch hervor heben, dass ich mich nicht als Täglichläufer ansehe. Dahinter steckt eine ganz andere Philosophie. Für mich ist das jetzt eine Übergangs- und Aufbauphase. Mal sehen, wie weit ich noch komme.

Sonntag, 18. Juli 2010

Wie man es schafft in einer Woche 300 Gramm abzunehmen

Die 2. Woche unseres Abnehmspiels ist vorbei:
http://www.eduard-andrae.de/das-abnehmspiel

Ganze 300 Gramm habe ich in dieser Woche abgearbeitet. Ich habe zwar auf nichts verzichtet. Nur Fressattacken habe ich widerstanden. Und etliche Kilometer bin ich gelaufen. Wahrscheinlich reicht das nicht als Vorschlag für eine "Brigitte-Diät". Oder? Gleichwohl hier mein zur "Nachahmung" empfohlenes Rezept:

So. 11.07.2010: 72,0 Kg ("offizielles Wiegen")

Mo. 12.07.2010: 10,050 Km gelaufen; 72,7 Kg

Di. 13.07.2010: 6,850 Km gelaufen; 72,2 Kg

Mi. 14.07.2010: 3,700 Km gelaufen; 71,8 Kg

Do. 15.07.2010: 10,050 Km gelaufen; 71,6 Kg

Fr. 16.07.2010: 10,050 Km gelaufen; 71,7 Kg

Sa. 17.07.2010: 3,700 Km gelaufen; 71,5 Kg

So. 18.07.2010: 20,100 Km gelaufen; 71,7 Kg

Gesamtlaufleistung: 64,5 Km; das ist für mich sehr, sehr beachtlich. Umkehrschluß: je mehr ich laufe, desto weniger nehme ich ab. Mühselig ernährt sich halt das Eichhörnchen! Vorsatz für die nächste Woche: weniger laufen, mehr abnehmen? Irgendwie bin ich ratlos. Aber immerhin: 300 Gramm weniger sind besser als 300 Gramm mehr.

Heute Morgen war es wieder ein sehr schöner Lauf. 13 Grad um 5.30 Uhr. In der ersten Runde habe ich vier Rehe angetroffen. Leider reichte das Licht nicht ganz aus,um mit meiner einfachen Digitalkamera ein Foto zu machen.
Sechs meiner Dorfrunden hatte ich mir vorgenommen. das wären dann 19,1 Km geworden.
In der vierten Runde vor dem Seniorenzentrum fragte mich eine Frau mit Rollator, wieviele Kilomter ich laufe. "Zwanzig", sagte ich, weil sich "neunzehn" blöd anhört und für den "Laien" vermutlich nicht verständlich ist. So hängte ich dann nach der sechsten Runde noch einen Kilometer dran, denn versprochen ist versprochen (und wird auch nicht gebrochen.
Das Wiegen findet übrigens immer vor dem Laufen statt. Ich will mich schließlich nicht selbst betuppen. Auf geht`s: neue Woche, neues Gewicht!

Samstag, 17. Juli 2010

Seitenblicke









Eine erfrischende Brise am Morgen nach dem Unwetter. Es ist Samstag, ich habe Zeit für Seitenblicke. Das Pferd hebt und senkt den Kopf: "Lass`mal was rüber kommen," scheint es mir sagen zu wollen. Außer ein paar freundliche Worte habe ich nicht zu bieten. Zeit für den Blick auf die Sommenstrahlen. Der Bach hat nach Hagel und Starkregen endlich wieder Wasser. Für wielange? Jedenfalls war es wieder mal ein wunderschöner Lauf ohner Zeitdruck. Naturerlebnisse sind für mich wesentliche Motivation für`s Laufen. Dass es dann gleichwohl schweißtreibend ist gehört einfach mit dazu.

Dienstag, 13. Juli 2010

Laufen und mehr



Laufen war ich heute auch. Zu einer derzeit für mich ungewöhnlichen Zeit, gegen 18.00 Uhr. Es waren 27 Grad; bei so hohen Temperaturen war ich in diesem Jahr bisher noch nicht laufen. Aber was sind derzeit 27 Grad? Für Morgen sind wieder 33 Grad angesagt. Ich empfand es auch als recht angenehm heute und war auch etwas schneller unterweg als zuletzt.
Heute Abend haben wir uns dann nochmals zum Spazieren gehen auf dem Weg gemacht. Naürlich auf meiner Laufstrecke, die ich allein in diesem Jahr an die hundert Mal "bewältigt" habe. Wir waren noch keine 100 Meter vom Haus entfernt, da erstarrte Birgit plötzlich und gab mir ein Zeichen ebenfalls zu verharren. Meine Frau hatte ein Rehkitz entdeckt. Direkt vor unserer Nase, vielleicht zehn Schritte von uns entfernt. So standen wir zu Dritt: das Rehkitz, meine Frau und ich. Keiner rührte sich von der Stelle; Aug`in Aug`gegenüber. Meine Frau hatte wie immer ihren kleinen Fotoapparat dabei. Und tatsächlich, es glückte. Das Rehkitz blieb stehen und knabberte sogar an einer Pflanze. War das niedlich!!! Wir versuchten weiter möglichst ruhig zu bleiben. Indes die Mücken hatten etwas dagegen. Sie hatten offensichtlich wehrlose Opfer gefunden. Es wurde von Sekunde zu Sekunde unerträglicher. Jetzt näherte sich auch ein Spazieränger, mit Bierpulle in der Hand, wahrscheinlich dafür ohne Fotoapparat. Das Kitz entfernte sich ohne Hast hinter schützendes Gebüsch. Außerdem bretterte jetzt auch noch jemand mit einem Roller verbotswidrig über den Weg, eine kleine Staubwolke hinter sich herziehend. Die Idylle war dahin. Doch die Momente zuvor nimmt uns keiner mehr. Wir setzten unseren Weg fort. Zum Schluss gab`s noch ein Eis; soviel nur am Rande zum Thema Abnehmen.
Allen Nichtläufern zum Trost: Wer etwas sehen will, muss dafür nicht unbedingt laufen oder joggen; manchmal reicht auch schon ein Spaziergang!

Montag, 12. Juli 2010

Begegnungen



Als ich heute Morgen gegen 5.30 Uhr in der Früh auf dem Wirtschaftsweg einbog, der über die offenen Felder außerhalb der Wohnbebauung führt, durfte ich zunächst den Aufgang der Sonne als roten Feuerball bewundern. "Schade, dass ich kein Fotoapparat dabei habe," war mein erster Gedanke. Auf dem Feld sah ich kurz danach etwas, was ich nicht sofort einordnen konnte. Ich hatte die Brille zu Hause gelassen. Ich dachte zunächst an eine hochstehende Pflanze, in deren Richtung ich mich laufend zu bewegte. Doch dann Bewegung. Pflanzen laufen nicht. Ich war jetzt bis auf etwa 15 Meter herangekommen. Ein Rehe bewegte sich durch das trockene Feld und noch ein zweites! Sie überquerten direkt vor mir den Weg und sprangen auf der anderen Seite durch das Feld und suchten das Weite. Seit langer Zeit wieder mal eine Begegnung mit Rehen. Das ist halt der Vorteil, wenn man früh aus den "Puschen" kommt. Ein schöner Augenblick.
Eine Runde später entdeckte ich auf eine Pfahl einen großen Greifvogel. Ein Bussard! Auch ein eher seltener Gast an meiner Laufstrecke. Auch er ließ mich ziemlich dicht an sich heran laufen, bevor er sich in die Lüfte erhob und sich davon machte. Ich war begeistert.
Inzwischen schwitzte ich aus allen Poren. Es ist schwül geworden in den letzten Tagen, als ob die Hitze für sich nicht ausreichen würde. Ich kämpfte nicht nur gegen den Schweiß. Auch Gewitterfliegen musste ich mir immer wieder aus dem Gesicht wischen. Und Mücken, reichlich Mücken. Was hält einem bei dem Wetter in Bewegung? Na klar, Mücken über Mücken. Warum schlagen Hasen Haken? Meine Theorie: der Mücken wegen. Aber ich will heute nicht meckern. Es war heute ein erlebnisreicher Morgenlauf.

Die Mücken auf dem Bild stammen aus meinem Archiv.

Samstag, 10. Juli 2010

Hitzeschlacht um sechs

Es wird immer heißer, in Klartext: unerträglich. Gestern am späten Nachmittag hat mich nicht zuletzt die Hitze zu einem kurzen Nickerchen verholfen. Als ich gegen 18.00 Uhr aufwachte war ich wie gerädert. Es half nichts, ich musste mit dem Auto raus, weil ich privat etwas zu erledigen hatte. Als ich vor die Haustür trat, schlug mir eine erbarmungslose Hitzewelle entgegen: atemberaubend. Nach einigen Kilometeren entdeckte ich tatsächlich und für mich unfassbar auf dem Bürgersteig einen Jogger. Ich kann das nicht nachvollziehen. Jeder so wie er kann oder mag. Aber bei einer solchen Luft zu laufen, dass würde ich nicht riskieren. Bislang habe ich in diesem Sommer Hitzeläufe durch entsprechende Patzierung am frühen Morgen noch vermeiden können. Heute Morgen war ich wieder kurz vor sechs Uhr raus. Auf meinem Termometer auf dem Balkon zeigte es 24 Grad an. Allerdings die Hauswände sicherlich noch erhitzt. Nach fünfzehnminütigem Laufen triefte der Schweiß aus allen Poren. Nach dreißig Minuten musste ich die Brille abnehmen, damit noch etwas sehen konnte. Ich war triefend nass wie bei einem Starkregen. Als ich nach gut eineinhalb Stunden meinen Lauf beendet hatte war klar wie Kloßbrühe: das war für heute die letzte freiwillige Betätigung im Freien. Ich bin ein leidenschaftlicher Läufer. Aber jetzt etwas kühler wäre wirklich nicht so schlimm.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang




Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang bin ich nicht durchgelaufen, um gleich irgendwelchen Irrtümern vorzubeugen. Aber jeweils einen Lauf zum Sonnenuntergang und Tags drauf zum Sonnenaufgang. Bei den Temperaturen - es sind tagsüber wieder über 30°C - weicht man am Besten auf den frühen Morgen oder den späten Abend aus. Außer angenehmen Temperaturen kann man die Stille in der Natur und das Farbenspiel der Sonne genießen. Dann macht das Laufen richtig Laune, wenn man nicht übertreibt.

Dienstag, 6. Juli 2010

"Magersüchtige sind sehr willensstark"

Diese Info wurde letztens als ddp-Meldung von unserer Lokalzeitung verbreitet. Die Aufforderung an einen Magersüchtigen "jetzt iss endlich mehr" würde bei dem Betroffenen überhaupt nichts bewirken. Denn man würde schon sehr viel Kraft benötigen, um gegen ein so mächtiges Bedürfnis wie den eigenen Hunger anzukämpfen, so die Erklärung. Ich muss sagen, die gegenteilige Aufforderung an mich, "nun iss doch nicht so viel", bewirkt bei mir ebenso wenig. Ich habe da halt meinen ganz eigenen Willen. Doch keiner würde mich deshalb als in dieser Hinsicht willensstark bezeichnen. Wo ist da eigentlich der qualitative und quantitative Unterschied zu den Magersüchtigen? Nach einiger Überlegung komme ich zu dem Ergebnis, dass sich Willensstärke offensichtlich in Kalorien messen lässt. Wenig Kalorien bedeuten dann wohl viel Willensstärke.
Und umgekehrt ... ? Es ist ein unerquickliches Thema.

Heute habe ich allerding mal heldenhafte Willensstärke bewiesen. Ich hatte heute eine lange Dienstbesprechung. Die hat gut fünf Stunden gedauert; die Mittagspause habe ich schon abgerechnet. Es waren Kekse aufgestellt. Leckere Kekse, wie ich von früheren Besprechungen weiß. Leckere Kekse direkt vor meiner Nase, in Griffweite. Ich war schockiert. Wie sollte das nur Enden? Nehme ich doch seit Sonntag an "Eddy`s Abnehmspiel teil: http://www.eduard-andrae.de/das-abnehmspiel/

Und irgenwie komme ich da auch ohne Kekse nicht recht weiter. Habe am Sonntag mit 73,3 Kg angefangen. Ist am Montag auf 73,7 Kg hochgeschnellt. Ich weiß gar nicht warum. Das müssen noch die Folgen vom Samstag gewesen sein. Heute, am Dienstag, hat sich das Gewicht wieder auf den Stand von Sonntag eingependelt. Ich trete sozusagen auf der Stelle. Und dann die Kekse. Ich war wildentschlossen zu widerstehen. Rechts und links von mir wurde eifrig zugegriffen. Das ist mir ganz schön auf den Keks gegangen. Und ich habe gelitten, so ähnlich wie beim Marathon in der Endphase. Das Zugucken war sozusagen ein Hungermarathon. Böse, böse! Aber Marathonläufer haben schließlich Phantasie. Jedesmal wenn die Kollegen zugelangt haben, habe ich mir vorgestellt wie sie zunehmen. Ich konnte die Bäuche wachsen sehen. War lustig. Oder war das schon der Hungerwahn? Und so habe ich das Durchhalten meinerseits zu einer Art Sport interpretiert. Und noch ein Anreiz hat mich motiviert. Am Ende der Besprechung wollte ich mir dann doch einen einzigen Keks gönnen. Als Belohnung. Dann war Besprechungsende und ich musste mich sputen um noch meinen Zug zu bekomme. Auf den Keks, den ich mir eigentlich verdient hatte, habe ich dann auch noch aus Zeitgründen verzichten müssen. Heute Abend habe ich mich auf die Waage gestellt. Obwohl das nicht zählt; ich wiege mich nämlich immer morgens. Macht ja wohl jeder. Jedenfalls komme ich am Ende des Tages zu dem Ergebnis, dass Zugucken zu einer Gewichtszunahme führt. Die anderen essen, ich leide und nehme zu. Vielleicht übertreibe ich jetzt ein wenig. Das ganze ist jedenfalls ein schwerer Kampf. Vielleicht werde ich im Falle eines Abnehmens meinen Gewichtsverlust in Milligramm angeben müssen? Es bleibt spannend.

Samstag, 3. Juli 2010

Morgens um sieben...

Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung? Als ich gegen 07:30 Uhr für eine kleine Runde zum Laufen raus "muss", zeigt das Thermometer schon 24 C°. Tauwetter nicht nur für Dicke! Trotz gemächlichen Tempos rinnt der Schweiß in Strömen. Die Raben, die sich in den letzten Tagen auf meinem Weg durch die Felder breit und mir nur zögerlich und offensichtlich unwillig Platz gemacht hatten, sind heute nicht vor Ort. Ich bin ja auch gut zwei Stunden später dran als in der Woche. Schließlich ist Wochenende. Ich kämpfe heute nicht gegen die Zeit, dafür aber um so mehr gegen die Wärme. Ich bin froh, dass meine Runde nach etwa 25 Minuten zu Ende ist. Das Thermometer auf meinem Balkon in der Sonne ist inzwischen auf 27 C° geklettert.

Freitag, 2. Juli 2010

Keine Halbzeitpause



Anders als beim Fußballspiel macht das Jahr keine Halbzeitpause. Es geht ohne Unterbrechung weiter. Mit dem Ablauf des Monats Juni ist das halbe Jahr schon Vergangenheit. Im Juni habe ich viele kleine Schritte aneinander gereiht. Heraus gekommen sind dabei 175 Kilometer. Im Vergleich zu April und Mai (28 und 64 Km) ist das ein Fortschritt. Es hätten auch 200 Kilometer werden können. Doch nach einem fatalen Sturz musste ich mit leichter Gehirnerschütterung und diversen Verletzungen sicherheitshalber vier Tage aussetzen. Mit bisher 809 Monatskilometern liege ich etwa 300 Kilometer gegenüber den Vorjahren zurück.
Jetzt haben wir endlich mal richtig Sommer. In dieser Form habe ich ihn mir allerdings nicht gewünscht. Es ist eine brutale Glut. Ich bin gezwungen auf den frühen Morgen auszuweichen. Da ist es bisher erträglich, da die Nächte bisher noch etwas Abkühlung brachten. Allerdings als ich heute um 6.30 Uhr mit dem Laufen fertig war, hatten wir schon wieder 22 Grad.
Für den Juli habe ich mir vorgenommen die Umfänge einiger Läufe zu steigern. Die längsten Läufe im Juni beliefen sich gerade mal auf 10 Km. Mal sehen, was der Sommer in den nächsten vier Wochen an läuferischen Aktivitäten zulässt.