Samstag, 31. März 2012

Faszination Marathon

Nach 377 Täglich-Lauftagen und insgesamt 2.844,23 gelaufenen Kilometern (7,54 Km pro Tag)habe ich also das Täglichlaufen beendet. Ich hatte dazu ja im Nachtrag zu meinem letzten Beitrag täglich berichtet. Es hat vom 16. März 2011 bis zum 26. März 2012 gewährt. Für mich war es eine sehr interessante und erkenntnisreiche Zeit, die ich nicht missen möchte. Und trotzdem habe ich es beendet. Ohne Not, das heißt ohne Krankheit oder Verletzung, ohne mentale Schwäche. Ich war gut drauf, als ich den Entschluss nach reichlicher Überlegung in den letzten vier bis sechs Wochen gefasst habe. Ebenso wenig wie ich den Entschluss bereut habe täglich zu laufen, habe ich den Beschluss bereut es zu beenden. Nach ein paar Tagen Abstand kann ich das so feststellen. Warum diese Entscheidung? Ich hatte es ja mehrfach angedeutet: Täglichlaufen und Marathon passen nicht zusammen. Jedenfalls für mich nicht. Befriedigend Täglichlaufen kann ich nur, wenn ich darauf absolut fokussiert bin. Zielvorstellungen wie eine vorgestellte Anzahl von zu laufenden Tagen oder Kilometervorgaben und Trainingspläne sind da nur kontraproduktiv. Eine mehrmonatige Vorbereitung auf den Marathon schränkt das Täglichlaufen ein, es ist geradezu sinnentstellend. Es gibt sehr harte Trainingseinheiten in der Marathonvorbereitung. die das tägliche "Laufvergnügen" drastisch einschränken. Auf der anderen Seite beeinrächtigt das Täglichlaufen die Vorbereitung auf den Marathon. Marathon und Täglichlaufen ist wie ein Zickzack-Kurs. Für Beides reicht die Kraft nicht. So ist jedenfalls meine Erfahrung. Habe ich den Frühjahrsmarathon in diesem Jahr auf dem Altar des Täglichlaufens geopfert, so soll das im Herbst anders sein. Ich werde jetzt über drei Monate ein behutsames Aufbautraining durchführen, um dann in die richtige Marathonvorbereitung einsteigen zu können. Anders sehe ich keine Chance mehr einen weiteren Marathon vernünftig anzugehen. Ob er dann auch gelingt ist immer noch eine offene Frage.
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Was ich aus dem Täglichlaufen gewonnen habe:

Die Erfahrung der Fokussierung auf ein eigenes Vorhaben;

eine verstärkte Wahrnehmung der Gegenwart (hier, heute und jetzt);

die verstärkte Wahrnehmung der eigenen täglichen Befindlichkeit;

mentale Stärke (Konzentration, Beharrlichkeit, gepaart mit einer gehörigen Portion Sturheit;)

eigene Schwächen zu erkennen aber auch dagegen anzugehen (die Überwindung von Schwächephasen war mit die interessanteste Erfahrung).
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Was ich mir von dem Projekt Marathon erwarte:

Erfahrungsgemäß eine echte Herausforderung;

der Kampf gegen eigene Schwächen;

es mir selbst zu zeigen;

die Überquerung der Ziellinie nach 42,195 Kilometern;

Es ist ein Ziel und es ist der brennende Wunsch dieses zu erreichen.

Es ist die Faszination Marathon, die man so schlecht in Worte fassen kann. Man muss es selbst erlebt und auch erlitten habe. Ich freue mich auf diese erneute "Mission Impossible". Ich gehe meinen unverwechselbar eigenen Weg weiter.

Freitag, 16. März 2012

Ein Jahr Täglichlaufen - Ich hab`s getan!








Täglichlaufen vom 16.03. 2011 - 16.03.2012
2787,08 Km
7,59 Km im Schnitt pro Tag


Der Jubiläumslauf, der 367. Lauf in Folge
Distanz: 10,1 Km; rund 260 Höhenmeter
Wetter 13 Grad, heiter, mäßiger Wind

Gestern war es ein Jubellauf; heute war es Laufarbeit. So ist Täglichlaufen. Doch hatte ich ein besonders "Ambiente" gewählt. Ich bin in die Haard gefahren, um einen Waldlauf erleben zu dürfen. Allein das hat schon die Mühen gelohnt. Rauf und runter ging es, auf teilweise holprigen Untergrund.

Täglichlaufen ist mehr als Statistik und das Addieren von hintereinander durchgeführten Läufen zu einer Laufserie. Doch möchte ich mir Ausführungen dazu hier und heute ersparen. Es muss auch nicht jegliches Tun seziert und begründet werden. Heute lehne ich mich einfach nur noch zurück und genieße ein gutes Gefühl.

Nur soviel an dieser Stelle: dieses eine Jahr hat mehr Erkenntnisse zu Tage gefördert, als Motivationsseminare und Selbstfindungskurse zu leisten imstande sind. Wobei allerdings einzuräumen ist, dass diese vermutlich auch nicht so lange dauern.

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Nachtrag:

368. Sa. 17.03.2012 - 2 Km

369. So. 18.03.2012 - 2,01 Km

370. Mo. 19.03.2012 - 12,56 Km (Intervalltraining 4 mal 2 Km)

371. Di. 20.02.2012 - 2,04 Km

372. Mi. 21.03.2012 - 6,04 Km (Tempotraining, schweißtreibend)

373. Do. 22.03.2012 - 2,04 Km

374. Fr. 23.03.2012 - 3,2 Km

375. Sa. 24.03.2012 - 18,04 Km (ein läuferisches Waterloo)

376. So. 25.03.2012 - 2,23 Km

377. Mo. 26.03.2012
Plan: 6 Km (MRT)
gelaufen: 7 Km (MRT)

Di. 27.03.2012 - Beendigung des Täglichlaufens

Nach 377 Lauftagen in Folge und insgesamt 2.844,23 gelaufenen Kilometern (7,54 Km pro Tag)mein erster lauffreier Tag. Der Beginn war ein freier Entschluss; die Beendigung ist ebenso ein freier Entschluss. Genau so wollte ich es halten, genau so ist es eingetreten, nach mehreren Tagen des Überlegens. Am Ende bleibt ein gutes Gefühl und große Zufriedenheit!

Donnerstag, 15. März 2012

Ein Jahr Täglichlaufen?!

366. Lauf in Serie

Lauf um 16.30 Uhr
Distanz: 12.1 Km
Wetter, 18 Grad, wolkenloser blauer Frühlingshimmel, leichter Wind

Juchhe und Juchhu. Es ist doch tatsächlich passiert oder es passiert noch. Unglaublich, unfassbar. Ich schüttel den Kopf; mag es nicht glauben. Und doch so ist es. Am 15. März 2011 war mein letzter lauffreier Tag. Freilich, der "Jubiläumslauf" kann erst morgen statt finden. Am 16. März war ja der erste Lauftag.

Heute brauchte ich eine gute halbe Stunde, um mir den Arbeitsalltag aus dem Kopf und aus dem Körper zu laufen. Und dann kam das Laufgefühl und es wurde von Kilometer zu Kilometer immer besser. Und nach einer Stunde strahlte ich mit der Frühlingssonne um die Wette. Nur die Aussicht auf den morgigen Jübiläumslauf brachte mich dazu den heutigen Lauf so "früh" zu beenden. Aber ich sage und schreibe jetzt nichts mehr, sonst wird es nur noch konfuser.

16.3.2011 - 15.3.2012: 366 Tage: 2776,95 Km: 7,59 Km täglich

Jetzt freue ich mich auf Morgen, auch wenn es aus dem erhofften und geplanten arbeitsfreien Tag nichts wird. Aber so ist es beim Täglichlaufen. Die Dinge sind nicht vorhersehbar.

Mittwoch, 14. März 2012

Ein Jahr Täglichlaufen? / Der Endspurt

365. Lauf in Serie

Lauf um 17:20 Uhr
Distanz: 5,18 Km (MRT)
Wetter: 8 Grad, bewölkt mit etwas Sonne, schwacher Wind

Jetzt fehlt nur nach ein Tag und ein Lauf dazu; dann ist das Täglichlaufjahr geschafft. Ein zusätzlicher Tag, den uns das Schaltjahr beschert.
Heute hatte ich zwei Stunden eher frei, weil unsere Technik im Haus gewartet wurde. Zeit zum Laufen? Zeit zum Ausruhen! Danach kam ich nur schwer in die Gänge. Nachdem ich aber erstmal losgelaufen war, lief es überraschend gut. Als ich meine kleine Runde beendet hatte, huschte ein kleines Lächeln durch mein Gesicht.

Dienstag, 13. März 2012

Ein Jahr täglich laufen? / Müdigkeit kommt nicht vom Laufen

364. Lauftag in Folge
Lauf um 17.50 Uhr
Distanz: 6 Km (MRT)
Wetter: 9 Grad, bewölkt, schwacher Wind

Eigentlich wollte ich heute ein Intervalltraining durchführen. Aber als ich von der Arbeit nach Hause kam war ich unendlich müde. Erstmal ausruhen. Eine Stunde die Beine hoch legen bewirkt ja fast schon Wunder. Allerdings fehlte mir danach die Zeit zum Laufen. Statt des kräftezehrenden Intervalltrainings - soll eh nicht so gut sein in meinem Alter - gab es nur einen kleineren Lauf im Marathontempo. Danach fühlte ich mich wie neu geboren. Laufen macht fit; Arbeit macht müde.

Montag, 12. März 2012

Ein Jahr Täglichlaufen? / Brückentag-Lauf

363. Lauftag in Folge
Lauf um 17 Uhr
Distanz: 2,01 Km
Wetter 10 Grad, bewölkt, mäßiger Wind

Ergeben zwei Kilometer Strecke überhaupt einen Lauf? Nach meinen Regeln ja und andere Regeln gibt es hier nicht. Gestern ein langer Lauf, heute schwere Beine und daher nur ein kurzer Lauf. Gleich nach der Arbeit umgezogen und eben einmal um das Freibad gelaufen. Man glaubt es nicht, es hat gut getan. Der Druck im Kopf, hatte ich mit von der Arbeit gebracht, war verschwunden. Und auch die Muskulatur hatte sich etwas gelockert. Läuferisch bringen solche Läufe kaum was; vielleicht wäre eine Ruhepause sogar sinnvoller. Mental ist es durchaus hilfreich. Richtig ist was gut tut!

Sonntag, 11. März 2012

Ein Jahr Täglichlaufen? / Langer Lauf

362. Lauf
Distanz: 22,3 Km
Start um 5.10 Uhr
Wetter: 5 Grad, bewölkt, schacher Wind

Ein Lauf im Rahmen der Marathonvorbereitung. Während nach meiner Auffassung Täglichlaufen eher auf Harmonie und Ausgleich ausgerichtet sein sollte, geht es im Rahmen von Trainingsplänen darum "fordernde" Läufe durchzuführen. Die belasten den Körper und fordern dafür einen Tribut. Morgen werde ich zum Ausgleich nur einen kleinen Lauf absolvieren können. Täglichlaufen und Marathontraining? Das passt nicht wirklich zusammen. Man sollte sich entscheiden. Oder man findet sich damit ab, dass man bei der einen oder anderen Geschichte Abstriche machen muss.

Samstag, 10. März 2012

Ein Jahr täglich laufen? / Die Zeit macht nur vor dem Teufel halt ...

361. Lauf in Serie
Start um 8 Uhr
Distanz 3,7 Km (kleine Dorfrunde)
Lauf zwischen zwei Marathon-Trainingseinheiten
Wetter: 7 Grad, leichter Regen, kalter Wind
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Seit 2010 habe ich den Eindruck, dass mir das Laufen langsam schwerer fällt. Das Alter??? Im Frühjahr 2010 eine mehrwöchige Atemwegserkrankung. Erstmals kann ich an einem Marathonlauf, für den ich angemeldet bin, nicht teilnehmen. Im Mai und im Juli folgen mit 32 und 33 Tage die ersten Täglichlaufserien. Im Oktober dann doch noch ein Marathon in 2010. Ich freue mich riesig. Am 23. Dezember 2011 starte ich eine neue Täglichlaufserie, die 81 Tage anhält. Am 14. und 15. März muss ich mit einer heftigen Magen- und Darminfektion eine Laufpause einlegen. Danach, am 16. März 2011 starte ich erneut mit dem Täglichlaufen und setze es bis heute ohne Unterbrechung fort. So bin ich 2011 lediglich an zwei Tagen nicht gelaufen. Ein paar Tage nur noch und ich würde es auf ein volles Jahr Täglichlaufen bringen. Nach meiner Erfahrung ist ein Blick in die Zukunft immer mit großen Unwägbarkeiten verbunden. Für das Täglichlaufen trifft das in einem besonderem Maße zu. Aber hoffen darf man schon...

Ich meine, dass das Täglichlaufen das eigene Bewußtsein schärft, dass sich möglicherweise das eigene Denken und die eigenen Einschätzungen verändern. Es ist aber ein Prozeß der nur sehr langsam von statten geht. Ich werde aber an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, wenn überhaupt. Ich weiß ja nicht, ob die Entwicklung nicht auch ohne Täglichlaufen von statten gegangen wäre. Vermutlich aber nicht in diesem Maße...

Das Gefühl für die Vergänglichkeit ist aber in diesem einen Jahr gewachsen. Vor einigen Wochen habe ich im Radio ein altes Lied, gesungen von Barry Ryan, gehört. Das geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf.



Die Zeit macht nur vor dem Teufel halt


Die Zeit
die trennt nicht nur für immer Tanz und Tänzer.
Die Zeit
die trennt auch jeden Sänger und sein Lied

denn die Zeit ist das
was bald geschieht.

Die Zeit
die trennt nicht nur für immer Traum und Träumer.
Die Zeit
die trennt auch jeden Dichter und sein Wort

denn die Zeit läuft vor sich selber fort.

Zeit macht nur vor dem Teufel halt

denn er wird niemals alt

die Hölle wird nicht kalt.
Zeit macht nur vor dem Teufel halt

heute ist schon beinah' morgen.
[From: http://www.elyrics.net/read/r/ryan-barry-lyrics/zeit-macht-nur-vor-dem-teufel-halt-lyrics.html ]

Die Zeit
die trennt nicht nur für immer Sohn und Vater.
Die Zeit
die trennt auch eines Tages dich und mich

denn die Zeit
die zieht den längsten Strich.

Zeit macht nur vor dem Teufel halt

denn er wird niemals alt

die Hölle wird nicht kalt.
Zeit macht nur vor dem Teufel halt

heute ist schon beinah' morgen.

Die Zeit
alle Zeit
Ewigkeit.
finst'ren Kneipen Lieder
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Zuvor im März gelaufen:

Fr. 09.03.2012 - 6,09 Km (MRT)

Do. 08.03.2012 - 2 Km

Mi. 07.03.2012 - 11,01 Km (Intervalltraining: 8 mal 800 m)

Di. 06.03.2012 - 2,01 Km

Mo. 05.03.2012 - 6,09 Km (MRT)

So. 04.03.2012 - 2,01 Km

Sa. 03.03.2012 - 20,13 Km (langer Lauf durch zwei kleine Naturschutzgebiete mit Rehbegegnung (langer Lauf im Rahmen des Marathontrainings)

Fr. 02.03.2012 - 2,17 Km

Do. 01.03.2012 - 4 Km (MRT)