Mittwoch, 24. Dezember 2014

Glück gehabt!


Bei einem Jahresrückblick im Fernsehen wurde die ungewöhnliche Geschichte einer Frau erzählt. Sie war mit ihrem Auto in der Dunkelheit auf unwegsames Gelände geraten und hatte die Orientierung verloren. Bei dem Versuch das Auto vorsichtig aus dem Gelände heraus zu manövrieren steuerte sie rückwärts auf einen steilen Abgrund zu. Das Unvermeidliche passierte. Sie stürzte in die Tiefe. Das Fahrzeug wurde bei dem schrecklichen Aufprall völlig zerstört. Wie durch ein Wunder konnte sie sich nahezu unverletzt befreien.

Hatte sie nun bei diesem Vorfall Glück gehabt? Rein objektiv nicht. Sie hatte einen lebensbedrohlichen Unfall, bei dem ihr Auto völlig zerstört wurde.

Und doch. Vom Gefühl her bewertet man den gesamten Ablauf als sehr glücklich. Normalerweise hätte sie den Absturz gar nicht überleben können. Zumindest hätte man erwartet, dass sie schwerste Verletzungen erleidet. Die schlimmsten möglichen Folgen sind nicht eingetreten. Also hat sie doch Glück gehabt?

Es muss nicht so ein Supercrash sein. Im Kleinen erlebt man solche Situationen ja auch immer wieder. Vor ein paar Tagen war ich am Abend wieder mal laufen unterwegs, war fast schon zu Hause. Lediglich auf dem Bürgersteig entlang der Straße noch, ein paar hundert Meter. Die Straßenbeleuchtung war ausgefallen. Dennoch konnte ich auf dem Bürgersteig eine Absperrung erkennen. Ich rätselte noch ob ich außen vorbei ein Stück auf die  Straße laufen sollte. Ich entschied mich dann aber Innen, entlang der Hauswand zu laufen. Es war schmal, aber es passte so gerade. Ich hatte gerade die Baustelle passiert, da spürte  ich am linken Fuß einen heftigen Aufprall und flog sofort im hohen Bogen und dann krachend auf den Boden. Ob  es der Schmerz des Aufpralls war oder der Schrecken über das abrupte Laufende, kann ich gar nicht mehr sagen. Ich schrie jedenfalls laut und heftig auf. Von der gegenüberliegenden Straßenseite kam eine Frau auf mich zu und erkundigte sich. Ich war schon dabei mich wieder aufzurappeln. „Nein, mit mir ist alles ok“,  beruhigte ich sie. Ich spürte  zwar an verschiedenen Stellen den Schmerz des Aufpralls, hatte den Sturz aber offensichtlich ohne größere Verletzungen entstanden. Die Frau verschwand dann in dem Hauseingang, direkt an der Baustelle.

Das Hindernis am Boden bestand aus ein paar übereinander gestapelte Gehwegs-Platten, nicht sehr hoch. Ich hatte sie in der Dunkelheit nicht gesehen. Ich konnte den kurzen Rest meines Weges zu Ende laufen. Ein paar Schürfwunden an Knie, Schienbein, Händen und Ellenbogen, sowie ein paar Prellungen begleiteten mich die nächsten Tage noch. Die Baustelle war am nächsten Tag mit Positionslampen abgesichert. Die abgelegten Steinplatten waren jetzt zusätzlich abgesperrt.  Tja…



Ja, ich hatte irgendwie auch Glück gehabt. Es hätte mich auch ganz anders erwischen können. Aber haben wir nicht fast jeden Tag Glück, wenn wir unbeschadet unseres Weges gehen, wenn wir gesund sind und es uns auch sonst gut geht? Das „Glück“ ist ja eigentlich der Normalfall. Es ist uns oft nur nicht bewusst. Dafür müssen wir erst unsanft zu Boden krachen.

Ein Sprichwort was dazu ganz gut passt:

„Willst du glücklich sein, dann lerne erst zu leiden.“
Iwan Sergejewitsch Turgenew

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Neben meinem heftigen Sturz gab es als weiteren negativen Höhepunkt in den zurückliegenden Wochen eine  Treibjagd.  Daran beteiligt ein Duzend Jäger und zwei Hunde.  Ich lief mitten durch sie durch. Auf dem abgestellten Anhänger waren die erlegten Tiere abgehängt. Ein Schuss in meiner unmittelbaren Nähe wurde auch abgefeuert. Ich war mächtig bedient.

Dieses üble Gefühl steigerte sich noch, als ich abends im Internet von einer kleinen Sensation las. In der nahe gelegenen Haard ist eine kleine Herde Muffelwild gesichtet worden. Die Sichtung der Tiere in der Haard stellt die Experten vor ein Rätsel. Hat hier etwa jemand widerrechtlich sein Gehege aufgelöst? Eine natürliche Einwanderung gilt als ausgeschlossen. Unmittelbar nach der Sichtung hat die untere Jagdbehörde beim Kreis Recklinghausen in Abstimmung mit der oberen Jagdbehörde, den Abschuss der Tiere angeordnet. Ich war und bin fassungslos.

 Bildquelle: Wikipedia "Mufflon"

Bei drei Läufen wurde ich von Hunden zum  Anhalten veranlasst. Insgesamt aber harmlos.

Es gab einige Regenlauf. Einmal gab es Minus-Temperaturen. In den letzten Tagen begleitete mich stürmischer Wind bei meinen Läufen. Es ist sehr mild geworden.  Die Temperaturen waren/sind zwischenzeitlich zweistellig.

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Egal  wie es draußen ist und was auch immer dort geschieht.
Weihnachten steht vor der Tür.

Ich wünsche allen ein friedvolles und harmonisches Weihnachtsfest.
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Dezember-Statistik:

Mo. 01.12.14     2 Km

Di. 02.12.14      2 Km

Mi. 03.12.14      3,65 Km

Do. 04.12.14     4,52 Km

Fr. 05.12.14      2 Km

Sa. 06.12.14     6,33 Km

So. 07.12.14    15,02 Km

Mo. 08.12.14     3,65 Km
schwerer Sturz

Di. 09.12.14       3,85 Km

Mi. 10.12.14       7,33 Km

Do. 11.12.14      3,65 Km

Fr. 12.12.14       8,02 Km

Sa. 13.12.14      5,04 Km

So. 14.12.14     16,48 Km

Mo. 15.12.14      2 Km

Di. 16.12.14        5,53 Km

Mi. 17.12.14       3,65 Km

Do. 18.12.14      3,65 Km

Fr. 19.12.14       6,82 Km

Sa. 20.12.14      6,66 Km
Treibjagd

So. 21.12.14     15 Km

Mo. 22.12.14     3,7 Km
Kalendarischer Winteranfang bei 11 Grad; der Winter schert sich weder an Kalender noch an Meteorologen.

Di. 23.12.14       3,65 Km
Mein letzter  Arbeitstag in diesem Jahr!!!

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Mi. 24.12.14    Heiligabend
10,61 Km, dunkel Regen und Sturm; sehr intensiver Lauf durch die "Brandheide".


Do. 25.12.14     1. Weihnachtsfeiertag
10,66 Km, immer noch sehr windig, mit 5 Grad nicht mehr ganz so mild.


Fr. 26.12.14     2 Weihnachtsfeiertag
10,61 Km,     Mittagslauf, da "teilt" man den die Strecke mit anderen Läufern, aber vor allem mit Spaziergängern mit vierbeinigen Begleitern. Trotzdem sehr schöner Lauf bei fast schon winterlichen Temperaturen.

Sa. 27.12.14
6,3 Km - ein Schneelauf!
Sehr lange musste ich jetzt warten, da es im letzten Winter hier keinen Schnee gab. Aber heute. Als ich vor dem Laufen auf dem Balkon das Wetter prüfte, blies mir heftiger Wind entgegen und der Regen prasselte gleich auf mich ein. Als ich draußen war, kam nasser Schneeregen und Graupel herunter. Nach und nach bekam der Schnee die Oberhand und bedeckte den Weg mit einer weißen Decke. Es ist sichtbar Winter.
 

So. 28.12.14
4,52 Km bei minus 4 Grad


Mo. 29.12.14
2,43 Km     Am Morgen hatte es nochmal etwas Schnee gegeben; aber schon sind mildere Temperaturen vorhergesagt.



Di. 30.12.14
1,71 Km
 
Mi. 31.12.14
8 Km (einschließlich Teilnahme am 28. Recklinghäuser Silvesterlauf über 5 Km)
6 Grad und Nieselregen

 Jahresabschluss: 2.262 Km - das entspricht der Entfernung Recklinghausen - Moskau. Ok, 28 Km fehlen!

Sonntag, 30. November 2014

Über das Wiederanfangen

 
 


Es ist leicht aufzuhören. Es ist nicht ganz so leicht wieder anzufangen. Am schwersten aber ist das weitermachen.

434 Tage lang war ich jeden Tag gelaufen. Am 434. Tag der Berlin-Marathon. Mein 9. Marathon überhaupt und der erste nach dreijährige Marathonpause. Das Finishen in Berlin war ein unvergleichliches Erlebnis. Die letzte Kurve und dann das Brandenburger Tor. Erschöpfung, Müdigkeit, Leere, Zweifel von vielen Monaten die sich mit einem Male in Luft auflösen, Erleichterung, unbeschreibliche Freude und Glücksseligkeit.

Der Tag danach. Eine tiefsitzende Verletzung im rechten Oberschenkel. Trotzdem die Laufschuhe geschnürt. Schon nach dem zweiten Schritt war klar, es geht nicht. Ich bin dann eine Meile gegangen in der Hoffnung, dass sich der Schmerz weggehen lässt.  Es  half nichts und so war die Serie beendet. Schade drum. Aber es war kalkuliertes Risiko. Der Preis war mir auch nicht zu hoch. Wenn schon die Serie beenden, dann so. Nach vier Tagen ein neuer Versuch. Es ging besser und reichte immerhin schon eine Meile. Mehr auch nicht. Ich hätte besser noch gewartet. Wieder einige Tage Pause. Urlaub an der Nordsee, einige Tage Ruhe. Die Schmerzen waren weg; selbst Bordsteinkanten und Treppen waren kein Hindernis mehr.

Der Einstieg war mühselig. Kann man innerhalb von 12 Tagen das Laufen verlernen? Steif und schwerfällig die  Schritte. 434 Tage des Täglichlaufens hatten sich in Luft aufgelöst. Nur noch blasse Erinnerung. Es ist leichter nach 300 Lauftagen weiter zu machen und das Täglichlaufjahr anzustreben als wieder von "Null" anzufangen. Nur allmählich kehrt der Täglichlauf-Rhythmus zurück. Der Herbst mit seinem speziellen Licht, die kühle Luft, das Farbenspiel der Blätter hilft dabei.

So laufe ich wieder jeden Tag. Die spröde Zahlendokumentation verfälscht dabei die Sinnhaftigkeit meines Tuns. Oder ist vielleicht doch alles Nonsens oder die Suche wonach auch immer? Ich weiß es nicht. Die einzelnen  Läufe allerdings sind mehr wert als irgendwelche Zahlen verraten könnten. Es gab viele schöne Läufe in den letzten Wochen. Und allein der heutige Lauf entschädigt für manchen zwischenzeitlichen Leerlauf


52. So. 30.11.14  Ein wunderschöner Lauf zum Abschluss des Monats November; zugleich der erste Advent. So stelle ich mir den November vor: trüb und kalt (4 Grad) Wenn man sich darauf einlässt kann es zu einem grandiosen Lauferlebnis werden.



51. Sa. 29.11.14      5,04 Km
Lauf bei morgendlichem Bodenfrost

50. Fr. 28.11.14     6,3 Km
4 Rehe eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang an ungewohnter Stelle

49. Do. 27.11.14

48. Mi. 26.11.14     10 Km

47. Di. 25.11.14      4,52 Km

46. Mo. 24.11.14      4,52 Km

45. So. 23.11.14     16,8 Km

44. Sa. 22.11.14     4,52 Km

43. Fr. 21.11.14      8,21 Km

42. Do. 20.11.14     4,52 Km

41. Mi. 19.11.14     6,31 Km

40. Di. 18.11.14      4,52 Km

39. Mo. 17.11.14     4,52 Km
Ganz normaler Regen.

38. So. 16.11.14     10 Km
Ergiebiger Landregen!

37. Sa. 15.11.14     4,52 Km

36. Fr. 14.11.14     1,9 Km

35. Do. 13.11.14     8,01 Km

34. Mi. 12.11.14     1,9 Km

33. Di. 11.11.14     1,9 Km

32. Mo. 10.11.14     1,9 Km

31. So. 09.11.14     14,9 Km

30. Sa. 08.11.14      3,65 Km

29. Fr. 07.11.14     8,01 Km

28. Do. 06.11.14     3,65 Km

27. Mi 05.11.14     3,65 Km

26. Di, 04.11.14     3,65 Km

25. Mo. 03.11.14     3,65 Km

24. So. 02.11.14   3,16 Km
Wieder so ein strahlender Herbsttag mit frühlingshaften Temperaturen

23. Sa. 01. 11.14  12,17 Km;
3 Rehe beobachtet und 1 Fau; Nebelbänke und Sonnenaufgang

22. Fr.31.10.14       2,04 Km

21. Do. 30.10.14     3 Km

20. Mi. 29.10.14     7,02 Km

19. Di. 28.10.14      2,02 Km

18 Mo. 27.1.14       6,47 Km

17. So. 26.10.14     1,9 Km

16. Sa. 25.10.14     3,65 Km

15. Fr. 24.10.11    11,13 Km

14. Do. 23.10.14    2 Km

13. 22.10.14          6,82 Km

12. Mi. 21.10.14   1,91 Km

11. Di. 20.10.14   5,05 Km

10. So. 19.10.14   1,91 Km

9. Sa. 18.10.14   3,14 Km und 7,54 Km    

8. Fr. 17.10.14    1,91 Km

8. Fr. 17.10.14     1,91 Km

7.  Do.16.10.14    1,91 Km

6. Mi. 15.10.2014  6,21 Km
Müde, schwere Beine, schwerer Kopf, sehr anstrengend.

5. Di. 14.10.14 1,93 Km 

4. Mo. 13.10.14  4,89 Km

3. So.12.10.14    2 Km
Cuxhaven.
 
2. Sa. 11.10.14    4 Km
Cuxhaven.

1. Fr. 10.10.14     2 Km
Cuxhaven; die Beine halten.   :-)


 





Sonntag, 23. November 2014

Novemberlicht


Ja, ich laufe wieder. Jeden Tag, wie auch sonst. Eine Verletzung hatte zu einer 12-tägigen Pause geführt. Seit dem 10. Oktober bin ich wieder dabei. Da ich derzeit wenig Lust habe banale Dinge zu schreiben, mag das Foto von heute Morgen genügen. Häufig reichen Worte auch nicht aus um wundersame Augenblicke angemessen zu würdigen. So eben wie bei meinem Lauf von heute Morgen, der in tiefer Dunkelheit begann und schließlich mit einem Licht- und Farbspektakel seinen Höhepunkt fand.

Montag, 6. Oktober 2014

Berlin-Marathon 2014 - Die Rückkehr



Die Entfernung zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor beträgt 42,195 Kilometer, jedenfalls wenn man den Berlin-Marathon mitläuft. Wer da eine kürzere Distanz festgestellt hat, muss eine Abkürzung genommen haben. Ja, es ist Wirklichkeit: ich bin zum neunten Mal Marathon gelaufen. Der erste nach gut drei Jahren Pause.

Drei Wochen zuvor im Wartesaal beim Orthopäden. Starke Schmerzen im Fuß nach dem langen Lauf am Sonntag. Spreizfuß,  Überlastung oder mehr? Der Arzt, früher mal selbst Marathon gelaufen, gibt Entwarnung. Notfalls sollte ich mich nicht scheuen. Maßvolles Täglichlaufen findet er übrigens besser als Marathon zu laufen.

Abreise nach Berlin. Die Deutsche Bahn unternimmt  einen ernsthaften Versuch die Reise nach Berlin zu verhindern, Nachts um drei Uhr. 30 Minuten Verspätung sind angekündigt, dann 40, 45 und 60 Minuten. Dann rollt der Zug mit 65 minütiger Verspätung ein. So gerade noch den Flieger erwischt...

Sonntag Morgen um 9.15 Uhr endlich am Start. Ein stahlblauer wolkenloser Himmel. Die Luft ist noch empfindlich kühl. Das letzte Häuflein eines riesigen Läuferfeldes macht sich auf den langen Weg. Ganz, ganz hinten entbrennt offenbar ein Wettkampf darum, wer als Letztes die Startlinie überquert. Das entnehme ich den Worten des Moderators, der schließlich den  Countdown für das Schließen der Startphase ankündigt. Vor mir strahlt die Gold-Else (Siegessäule) in der Morgensonne. Der Besichtigungslauf durch Berlin hat begonnen. Die Stimmung ist großartig. Ich fühle mich angesteckt und erinnere mich daran langsam zu laufen. Nur wenn ich langsam laufe werde ich auch das Ziel erreichen.

Die Straße des 17. Juni ist durchlaufen; an Alt-Moabit vorbei und nach 5 Kilometern die erste Verpflegungsstation. Trinken ist Pflicht, denn die Sonne wird noch ihren Tribut fordern. Ich habe mir einen Läufer ausgeguckt, der mich "ziehen" muss. Auf seinem Rücken trägt Hartmut die Papiertafel eines Jubiläumsläufers. 34 Mal hat er am Berlinmarathon teilgenommen. Wer so oft  Marathon gelaufen ist, muss einen Plan haben. Das ist jedenfalls meine Hoffnung. Gleichmäßig und nicht zu schnell ist die beste Methode um Kräfte  zu sparen. Hartmut läuft gleichmäßig. Sein Laufstill ist aber eher hölzern. Wie alt mag er sein?

Bundeskanzleramt und Reichstag sind passiert, Die Gebäude sind für die in ihnen produzierten Inhalte nicht verantwortlich. Also einfach weiter laufen. Viele historische Gebäude liegen an der Strecke. Den Fernsehturm kann man nicht übersehen. Er bietet eine grandiose Aussicht. Vor drei Tagen waren wir oben. Von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor ist es nur ein Katzensprung. Doch heute liegen mehr als 40 Kilometer dazwischen. Die ersten 10 davon sind geschafft. Ich bin etwas schneller als in meiner Marschtabelle. Ob es zu schnell war werde ich spätestens 20 Kilometer später wissen. Nach etwas mehr als 12 Km nehme ich zum ersten Mal ein Päckchen PowerGel zu mir. 6 Rationen habe ich dabei. Sie sollen dafür sorgen, dass ich möglichst lange Energie zum Laufen habe. Ich habe das vorher ausprobiert und gute Erfahrungen damit gemacht.

Es geht durch Neukölln und in Richtung Kreuzberg. Die Stimmung an der Strecke  ist hier, wie auch sonst, ganz toll. Trommler, Sambagruppen und diverse Musikgruppen heizen die Stimmung auf. Die Stimmung trägt einen quasi mit. Na ja, laufen muss man aber trotzdem noch. Ein Fuß ach dem anderen, Kilometer um Kilometer. So banal ist es Marathon zu laufen.  Die Kirche Südstern ist in Sichtweite. Erinnerungen an 2007 kommen auf. 2007 habe ich mit dem Marathon angefangen. Vor meinem 55. Geburtstag mit dem Ruhr-Marathon  und Ende September in Berlin. Das damalige Zulaufen auf den imposanten "Südstern" ist mir in Erinnerung geblieben. Und das ich damals nicht meinen besten Tag hatte, weder Stadt noch Stimmung richtig aufsaugen konnte. Heute ist das anders. Ich bin hell wach, nehme Kleinigkeiten wahr und freue mich hier laufen zu können.

Der Jubiläumsläufer Hartmut wird etwas langsamer, Rollentausch, jetzt laufe ich vorneweg. Es geht durch Schöneberg und der Halbmarathon wird passiert. Ich bin nur wenig schneller als nach meinem Plan. Beine und Kopf sind  noch gut dabei. Irgendwo  vor Kilometer 22 bin ich mit Birgit verabredet. Es ist gut jemand an der Strecke zu wissen. Auf der rechten Seite vor mir habe ich sie entdeckt. Fröhliches Winken. "Alles gut" rufe ich noch und es geht weiter. Wenn alles gut geht werden wir uns 16 Kilometer später am Potsdamer Platz wiedersehen. Jetzt bei 22 Kilometer ist es so ziemlich mitten drin im Marathon. Überschüssige Energien gibt es nicht mehr. Und ein Ende ist längst noch nicht in Sicht.

Schöneberg und Wilmersdorf werden passiert. 25 Km sind die nächste Zwischenmarke. Noch geht das mit dem Laufen ganz gut. Doch die Zahl derjenigen, die jetzt Gehpausen einlegen wächst. Inzwischen habe ich auch neue Begleitung. Asterix und Obelix laufen nämlich mit und ernten beim Publikum viel Heiterkeit. Eine makabre Erscheinung läuft, nur mit Lendenschurz bekleidet, barfüßig, mit einem Pappkreuz auf den Rücken.


In meinem Kopf arbeitet es: laufen, laufen, laufen; nicht denken, laufen. An der Verpflegungsstation nach mehr als 28 Kilometer will ich wieder ein Päckchen PowerGel runter würgen. Ich suche im Gürtel und mir fällt - warum auch immer - der Wohnungsschlüssel ein. Den habe ich doch auch irgendwo im Gürtel  verstaut?  Ich bleibe stehen und suche.!!! Ich finde nichts und bin ratlos. Dann kommt die Erleuchtung: weiter laufen. Ich bin hier irgendwo mitten in Berlin, schon 28 Kilometer gelaufen. Wenn der Schlüssel weg ist, dann ist er jetzt weg und kommt auch nicht wieder. Ein paar hundert Meter weiter dämmert es dann. Den Schlüssel habe mit meinem Kleiderbeutel gut verpackt abgegeben. Eine Planänderung. Es bleibt zum Glück der einzigste  Aussetzer des Tages. Gut zwei Minuten Zeit hat mich der Spaß gekostet. Die gute Stimmung kehrt bald wieder zurück. Hinzu kommen jetzt aber langsam schwerer werdende Beine. Ab Kilometer 29 fängt es im rechten Oberschenkel leicht an zu ziehen.  Die 30 Km werden durchlaufen. Und wie heißt es so schön: jetzt fängt der Marathon so richtig an. Die Zahl der Geher im Feld wächst sichtbar an. Ich bin stur und behalte den Laufrhythmus bei. Langsam bin ich trotzdem. 31 Km sind insoweit erwähnenswert, weil ich im Training zuvor nie mehr gelaufen bin. Ich betrete sozusagen Neuland.

Die nächste bleibende touristische Erinnerung sammle ich dann zwischen den Kilometern 33 und 34. Es geht über den Kudamm an die Gedächtniskirche vorbei. Die Stimmung ist gut, die Beine sind schwer. Nach 35 Km an der Tauentzienstrasse  bin ich knapp 3 Minuten schneller als nach meinem Zeitplan. Ich laufe immer noch kontrolliert. Mein Ziel heißt aber schlicht und einfach "ankommen". Und es scheint greifbar. Vielleicht noch eine knappe Stunde. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen. Der Teufel heißt beim Marathon der Mann mit dem Hammer. Der lauert praktisch auf jedem Meter und man weiss nie wann er kommt. Mein rechter Oberschenkel zickt immer stärker herum. Wenn ich an den Verpflegungsstellen gehe, dann ist das Anlaufen danach sehr mühsam. Also das Gehen gar nicht erst zulassen. Laufen, laufen, laufen.

Der Potsdamer Platz kommt in Sichtweite. Doch bis man mal dort ist dauert es eine gefühlte Ewigkeit. Ich halte Ausschau nach rechts und irgendwann gut 20 Meter vor mir entdecke ich Birgit. Freundliches Gesicht machen, sich gute Haltungsnoten  verdienen, freundlich in die Kamera schauen. "Bis gleich."

Bis gleich sind noch läppische 4 Kilometer. Ich sehe die 40 Km-Tafel. Da muss ich hin. Laufen, laufen, immer weiter. Jetzt bin ich aber echt fertig. Als ich die Kilometertafel erreicht habe verfalle ich ins Gehen. Aber das macht es noch länger und leichter wird es auch nicht. Also antraben. Jetzt fällt mir das Konzerthaus am Gendarmenmarkt auf. Sehr schön! Noch schöner: Kilometer 41 wird passiert. Wie lang kann so ein letzter Kilometer sein. Und danach nochmal 200 Meter. Irgendwann gibt es einen energischen Knick der Straße nach links. Vor uns das Brandenburger Tor. Ich bekomme feuchte Augen. Es kommt Bewegung ins Feld. Gehen mag jetzt keiner mehr. "Those were the days my friend" dröhnt es aus den Lautsprechern. Die Stimme des Moderators überschlägt sich. Die Zuschauer rechts und links geben alles und die Läufer auf der Strecke ihr Letztes.

Das Durchlaufen des Brandenburger Tores. Worte reichen nicht aus um diesen Augenblick zu beschreiben. Dann nochmal lange 200 Meter. An die kann ich mich noch aus 2007 erinnern. Die letzten verflixten Meter. Mit schweren Beinen stampfe ich sie über sie hinweg.  Über die Lautsprecher dröhnt jetzt "I love it".

Und dann im Ziel. Dieses Zusammenwirken aus tiefer Erschöpfung und unfassbarer Erleichterung und Freude machen den Marathon aus. Berlin ick liebe dir!
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Es ist blöd und passt so gar nicht an der Stelle: es war mein 434 Lauftag in Serie. Es war zugleich der letzte Lauftag, denn am Tag danach war an Laufen nicht zu denken. Damit hatte ich allerdings auch vorher schon gerechnet. Auf dieses Thema komme ich bei anderer Gelegenheit zurück. Das Täglichlaufen wird seine Wiederbelebung finden.

Sonntag, 31. August 2014

Sommerfinale

Ich kehre somit zurück zu einem kalendarischen Monatsrückblick. Das scheint mir  meiner Wertigkeit was das Zählen von Lauftagen angeht eher zu entsprechen. Heute war ja wieder einer dieser besonderen Tage; der letzte Tag im kalendarischen Sommer. Und wie der Sommer sich hier während meines Laufes präsentiert hat war schon bemerkenswert. Bei meinem Start am späten Vormittag hatte sich die Wolkendecke vollständig zugezogen. Am Horizont eine tiefe dunkelgraue bis schwarze Verfärbung. Es sollte heute ein mittellanger Lauf werden, nachdem mein  gestriges Experiment zu einem sehr langen Lauf nach 18 Km mit Wadenproblemen geendet hatte. Nach 4 Kilometern setzte dann heute  auch der Regen ein, der sich in kurzer Zeit zu einem ordentlichen Platzregen entwickelte. Gegen Regen habe ich nichts einzuwenden, zumal bei moderaten Temperaturen ist er zudem angenehm und ein echtes Naturerlebnis. Doch heute gesellte sich noch ein Gewitter dazu. Zunächst ein einzelner Donnerschlag. Nach einiger Zeit der Stille wollte ich schon frohlocken. Doch dann nahm das Gewitter seinen Lauf. Unterschlupf gab es nicht. Erst offenes Feld, dann etwas Wald. Was ist da besser? "Eichen sollst du meiden, Buchen sollst du suchen", heißt es so schön. Es gab nur Eichen. Ich wäre aber auch unter keiner Buche stehen geblieben. Es war keines dieser schweren Gewitter. Aber es als "freundlich" zu bezeichnen wäre wohl auch übertrieben. So lief  ich - zu weilend vor mich hin fluchend - meines Weges. Es waren auch noch zwei Spaziergänger unterwegs. Später kam mir ein vor Nässe triefender Läufer entgegen. Ansonsten war es deutlich ruhiger als sonst, bis auf die Donnerschläge. Nach geschätzten zwanzig Minuten verstummte das Gewitter. Einige Zeit später versiegte dann auch der Regen. Ich war bester Dinge. Spricht man nicht auch von einem reinigenden Gewitter? Gewitterläufe sind bei mir äußerst selten. Nach Möglichkeit gehe ich Ihnen aus dem Weg. Und was den Regen angeht: hier grassiert derzeit eine merkwürdige Veranstaltung, bei der sich Leute Wasser aus Eimern über den Kopf schütten und anschließend die Prozedur im Internet veröffentlichen. Ich halte das für eine ziemlich sinnlose Wasserverschwendung. So ein Regenlauf hingegen ist doch ein feines Erlebnis.

398.   Sa. 23.08.14      2 Km

399.   So. 24.08.14      2 Km

400.   Mo. 25.08.14    16,11 Km

401.   Di. 26.08.14       2 Km

402.   Mi. 27.08.14      8,01 Km

403.   Do. 28.08.14      2,17 Km

404.   Fr. 29.08.14        2 Km

405.   Sa. 30.08.14      18,09 Km

406:   So. 31.08.14      14,53 Km

gelaufen im August: 231,25 Km
Jahreskilometer: 1593,75 Km (Ich bin somit in der weißrussischen Hauptstadt Minsk angekommen).

Freitag, 22. August 2014

Täglichlauf-Alltag


Das große einjährige Jubiläum meines Täglichlaufens habe ich hinter mich gelassen. Darauf war ich in den Wochen zuvor schon sehr stark fixiert. Dieser eine Tag ist jetzt Vergangenheit. Und jetzt? Eine gewisse Leere? Ein neues Ziel in Reichweite? Es muss sich erst noch finden. Jedenfalls bin ich einen weiteren Monat täglich gelaufen. Und das kommt auf die Haben-Seite. Die reine Erinnerung gibt nicht viel her. Ich hatte keine Lust auf irgendwelche Notizen. Bei 8 Läufen gab es Bussard-Beobachtungen. Bei einem Lauf beispielsweise hatte ich kurz hintereinander zwei schöne Rehbeobachtungen aus unmittelbarer Nähe. Es war genau der Bereich, wo ich sehr häufig ein oder zwei Bussarde beobachten kann. In dem Augenblick wo ich daran denke, höre ich auch den entsprechenden Schrei und ich schaue suchend nach oben. Und da, keinen halben Meter neben mir auf einen Holzmast für eine Stromleitung sitzt er in gut drei Metern über mir. Diese Begegnungen sind immer noch neu und ungewohnt. Und wenn ich den Bussard einige Tage mal nicht sehe, mache ich mir so meine Gedanken.

Ende August, die warmen und häufig auch feuchten Tage aus dem Monat Juli sind fast vergessen. Sehr zeitig haben sich seit Tagen kühle Temperaturen und frischer böiger Wind als Vorboten des nahenden Herbstes breit gemacht. Dabei kann man gut laufen. Heute bin ich von der Arbeit nach Hause gelaufen. Das waren fast 22 Kilometer, aber eben noch nicht genug. So habe ich den Lauf noch um eine "Strafrunde" verlängert, so dass am Ende 30 Kilometer zusammen gekommen sind. Ein schöner Lauf durch viel Wald. Aber 30 Kilometer sind auch eine sehr ordentliche Strecke. Nach 25 Km habe ich am Waldesrand ein Reh entdeckt. Es machte keinerlei Anstalten sich zurückzuziehen. Es war wohl offensichtlich, dass ich keine großen Sprünge mehr machen würde. Am Ende ist es ein gutes Gefühl umgesetzt zu haben, was man sich vorgenommen hat.

Statistik: Täglichlaufen seit dem 22. Juli 2013, mithin seit 13 Monaten oder seit 397 Tagen. In diesem Monat habe ich somit meinen "Rekord" aus 2011 von damals 377 Tagen eingestellt und ausgebaut.

Die Jahreskilometer addieren sich auf 1.527 Km, das entspricht fast der Entfernung Recklinghausen - Minsk in Weißrussland. Bis zum Ende des Monats dürften die noch fehlenden 50 Kilometer auch geschafft sein.

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Mi. 23.07.14      2,25 Km

Do. 24.07.14      2,18 Km

Fr. 25.07.14      8,14 Km

Sa.  26.07.14      2,18 Km

So. 27.07.14     17,01 Km

Mo. 28.07.14      2,17 Km

Di. 29.07.14        8 KIm

Mi. 30.07.14      2 Km

Do. 31.07.14      8 Km

Fr. 01.08.14      2,11 Km

Sa. 02.08.14     2 Km

So. 03.08.14     26 Km

Mo. 04.08.14      2 Km

Di. 05.08.14        2 Km

Mi. 06.08.14      8 Km

Do. 07.08.14     8 Km

Fr. 08.08.14      2 Km

Sa. 09.08.14      3,14 Km

So. 10.08.14    16 Km

Mo. 11.08.14     2 Km

Di. 12.08.14       2 Km

Mi. 13.08.14     20,01 Km

Do. 14.08.14      2 Km

Fr. 15.08.14      3,69 Km

Sa. 16.08.14      2 Km

So. 17.08.14     15 Km

Mo. 18.08.14     2 Km

Di. 19.08.14       2,4 Km

Mi. 20.08.14     10 Km

 Do. 21.08.14      2 Km

Fr. 22.08.14       30 Km

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dienstag, 22. Juli 2014

Ein Jahr Täglichlaufen - 22. Juli 2013 - 22. Juli 2014

Es ist geschafft. Mit einem wunderschönen Morgenlauf habe ich dieses Täglichlaufjahr abgeschlossen. 366 Tage, jeden davon genutzt, keinen ausgelassen.

Warum? Eine Frage die sich mir praktisch nicht gestellt hat. Wie also soll ich diese Frage beantworten? Im Grunde genommen habe ich die Frage allerdings Tag für Tag laufend selbst beantwortet:

Auch weil ich das tägliche Laufen als Herausforderung, als Erlebnis und als Ruhepol liebe.

Weil mir die tägliche laufende Bewegung gut tut.

Weil ich mich fast nach jedem noch so kurzen Lauf besser fühle als vorher.

Ich halte für mich fest, dass dies heute ein ganz besondere Tag ist, der mich zufrieden und partiell glücklich macht. Zuletzt habe ich diesen Tag ja herbeigesehnt. Es hat funktioniert. Ich habe jeden Tag die Laufschuhe geschnürt und mich in Bewegung gesetzt. Das war mein bescheidenes Ziel. Lauf los und setze dich in Bewegung, Tag für Tag. Die Motivation zum Laufen war die gesamte Zeit über hoch. Es war eher der Körper der hin und wieder kritische Signale gegeben hat. Und gerade beim Täglichlaufen bedarf es des Zusammenwirkens von Körper und Geist. Dieses täglich geübte Zusammenwirken führt zu einem Anwachsen an Energie, so jedenfalls meine Erfahrung. Schwierige Phasen die man dabei zu überwinden hat sind dabei besonders hilfreich. Ich hatte mit kleineren Verletzungen zu tun, so würde ich es im Nachhhinein mit zeitlichem Abstand umschreiben. In dem Augenblick allerdings wo die Hindernisse einem in den Weg treten, scheinen sie schier unüberwindliich. Es ist eine Blokade, die Zuversicht raubt. Damit gilt es umzugehen. Sich der Situation zu stellen und nicht klein beigeben. Es geht dann vielmehr als man denkt.

Täglichlaufen und Gesundheit
Wer jeden Tag laufen will, der will muss gesund sein und der will dieses auch. Bekanntlicherweise versetzt der Wille  Berge. Und den schmalen Grat, wann man noch gesund und wann man schon krank ist, definiert jeder ohnehin für sich selbst. Täglichlaufen fördert eine gewisse Robustheit. Allerdings bleibt Gesundheit letztendlich ein glücklicher Umstand, für den man sich nur bedanken kann. Ich hatte das Glück jetzt 1 Jahr lang so gesund zu sein, dass mir das Täglichlaufen möglich war. Ich habe dieses Geschenk gerne angenommen, Tag für Tag.

Täglichlaufen und Alter
Den überwiegenden Teil des zurückliegenden Jahres habe ich im 62. Lebensjahr absolviert, einen kleinen Rest dann im 63. Lebensjahr. Ich kann nicht verleugnen, dass die physische Leistungsfähigkeit abnimmt. Täglichlaufen ist da kein Wundermittel. Aber wer rastet der rostet vielleicht doch etwas schneller.


Wiederholungstäter

Vom 16.03. 2011 - 16.03.2012 bin ich bereits einmal für ein Jahr täglich gelaufen und danach noch für ein paar Tage. Auch damals war das großartig. Aber es ist auch Vergangenheit. Was zählt ist das jetzt. Heute freue ich mich über dass Erreichte.
Statistik:
Insgesamt gelaufen (bis heute): 2.286,84 Kilometer
pro Tag: 6,25 Km

Ich bin das gelaufen was mir möglich war. Damit bin ich also auch zufrieden.


Rückblick über den letzten Monat:

Mo. 23.06.2014     2,14 Km

Di. 24.06.2014      2,18 Km

Mi. 25.06.2014     10 Km

Do. 26.06.2014      3,07 Km

Fr. 27.06.2014      10 Km

Sa. 28.06.2014       3,67 Km

So. 29.06.2014      22 Km
schöner genüsslicher Landregen prasselt unablässig auf mich ein

 Mo. 30.06.2014     2,16 Km

Di. 01.07.2014        8 Km

Mi. 02.07.2014       6 Km

 Do. 03.07.2014      2,19 Km

Fr.04.07.2014     5 Km
die Getreideernte ist  im Gange; Hase irrt irritiert herum

Sa. 05.07.2014     4 Km
Hase kommt mir auf dem Weg durch die Felder entgegen; schlägt sich dann doch zur Sicherheit ins Feld

So. 06.07.2014     20 Km
hohe Luftfeuchtigkeit; zweimal Hasen beobachtet; seit längerer Zeit mal wieder einen Bussard gesichtet

Mo. 07.07.2014     2,16 Km

Di.08.07.2014     8,12 Km
kräftiger Dauerregen 

Mi. 09.07.2014     6 Km
Dauerregen

Do. 10.07.2014     2,16 Km

Fr. 11.07.2014     25 Km
Auch am  frühen Morgen ist es  schon drückend und schwül. Es ist eine  ziemliche Schinderei. Am Ende habe ich 2,5 Kg abbgeschwitzt. Der Lauf ist mühselig und  wenig  aufregend. Am Kanal Heerscharen von Kaninchen. Kurios:  auf den letzten 20 Metern meines Laufes, ausgepumt und leer, überhole ich einen alten Mann auf einem dreirädrigen Fahrrad. Was also soll ich mich über meine eigene Langsamkeit beschweren?

 Sa. 12.07.2014     2,16 Km

So. 13.07.2014       4 Km     Nacktschneckeninvasion

Mo. 14.07.2014     8 Km
Zum ersten Mal überhaupt höre ich den Schrei eines Bussards, direkt über mir. Als ich später zurück laufe wiederholt sich die Begegnung. Ein sehr intensives Erlebnis.

 Di. 15.07.2014     2,18 Km

Mi. 16.07.2014      8,3 Km
27 Grad und ich habe schwere Beine; eigentlich macht unter solchen Umständen das Laufen wenig Sinn. Immerhin taucht am Waldrand der Bussard auf. Warnend stößt er seine Schreie aus, fliegt mir entgegen und umkreist mich. Etwa 200 Meter folgt er mir aufmeinen Weg durch den  Wald. Irgendwie habe ich  den Eindruck, dass ich hhier nicht willkommen bin.


Do. 17.07.2014     2,17 Km

Fr. 18.07.2014    4 Km bei  33 Grad
Das Highlight des Tages findet vor  dem Lauf  statt. Vom Balkon hören wir die Schreie eines Bussards. Dann der erste Bussard am Himmel. Im  Sturzflug nach unten  direkt in den Baum vor unserem Balkon, vielleicht 20 Schritte von uns entfernt. Was dann geschieht bleibt  unsichtbar. Gleichzeitig ein  weiterer Bussard hoch oben an Himmel, der ruhig seine  Kreise zieht. Wir leben hier nicht in der "Wildnis" und die Versiegelung der letzten Freiflächen schreitet unerbittlich voran. So gesehen ist diese Beobachtung einmalig.

Sa. 19.07.2014     3 Km
Mit 34 Grad der bisher heißeste Tag desJahres; doch um 8 Uhr kann ich noch ganz gut laufen

So. 20.07.2014     20 Km
Beim Start um 6 Uhr Morgens hat es sich auf 23 Grad "abgekühlt". Damit ist klar, dass die vorgesehenen 20 Kilometer mir alles abverlangen werden.  Ich habe einen halben Liter Wasser und einen Waschlappen dabei. Am Himmelhaben sich dicke schwarze Wolken formiert. Ob das wohl gut geht? An besagter Stelle am Waldrand habe ich die fast schon erwartete Begenung mit dem Bussard, die aber recht flüchtig ausfällt. Inzwischen habe ich ganz andere Begleitung erhalten, die sich für die nächsten Kilometer unerbittlich an meine Fersen heftet: Bremsen. Als Laufbvergnügen kann man das dann wohl nicht bezeichnen. Um die Plage loszuwerden laufe ich auf dem Standstreifen eine jetzt wenig befahrenen Landstraße entlang und dann ins nächste Dorf bis nach Schloss Horneburg und dann wieder zurück. An besagter Stelle im Wald erneut Begegnung mit den zwei Bussarden, ich gehe mal davon aus, dass es ein Pärchen ist. Einer der beiden fliegt mir entgegen umkreist mich kurz und lässt sich dann auf einen Baum direkt über mir nieder. Ich muss noch ein paar Kilometer machen, laufe eine  Schleife, beobachte ein Reh, drei Wildgänse und einen Hasen. Auf den Feldern tummeln sich scharenweise Krähen und Tauben und helfen den Bauern bei seiner Ernte. Ein paar Regentropfen fallen vom Himmel, doch die erhoffte Abkühlung findet nicht  statt. Irgendwann habe ich  dann die gewünschten 20 Kilometer  auf meiner Laufuhr. Schwere Kost.

Mo. 21.07.2014      6,25 Km
Die ersten 20 Minuten ein ergiebiger  Regenguss; danach tröpfelte es nur noch leicht.

Di. 22.07.2014     6,25 Km
Start noch vor Sonnenaufgang. Am Waldrand begrüsst mich "mein" Bussard. Seie Schreie hallen tief in den frühen Morgenhimmel. Schließlich geht die Sonne auf. Auf dem Rückweg ein weiterer unerwarteter Höhepunkt. Ein Igel läuft mir über den Weg. Es sind sicher mehr als zehn Jahre her, dass ich einen gesehen habe. Ein besonderes Geschenk für einen besonderen Tag.

Sonntag, 22. Juni 2014

Laufen auf Usedom und Rückkehr ins Chaos











Seit dem  22.  Juli 2013 laufe ich jetzt täglich, ohne einen Tag aussetzen zu müssen. Mithin sind 11 Monate rum. In der Tat, die Vorstellung 1 Jahr täglich zu laufen wird deutlicher und an meiner Bereitschaft dieses zu erreichen soll es nicht fehlen. Letzten Endes bleibt abzuwarten, ob das Glück auf meiner Seite bleibt und sich keine unüberwindbaren Hindernisse in den Weg stellen.

Zwei  Dinge haben den zurückliegenden Laufmonat geprägt und haben diesen Zeitraum zu dem vielleicht intensivsten Monat werden lassen.

Zum einen war da ein vierzehntägiger Urlaub auf Usedom. Nicht nur das tägliche Laufen am Strand oder im Wald, auch die intensive Erkundung der Insel waren sehr schön und inspirierend.Urlaubsort war Swinemuende. Wir haben die Seebäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin besucht, aber auch Städte und Gemeinden wie Wolgast, Peenemuende und Usedom. Für ein paar Stunden waren wir zudem mit der Bahn in Stalsund.

Mit der Rückehr  dann ein Unwetter über die Ruhrgebietsstädte mit Schäden, wie ich sie hier noch nicht erlebt habe und bisher nur aus dem Fernsehen erfahren habe. Das Unwetter hat hier die Landschaft verändert.  Nach ersten Schätzungen sind allein in Recklinghausen mindestens 8.250 Bäume auf öffentlichen Flächen (Straßen und Parks) beschädigt oder zerstört. Das ist etwa ein Viertel des Gesamtbestandes. Waldgebiete sind dabei noch gar nicht erfasst. Die Bilder machen ratlos und stumm. Letztlich sind wir in Mitteleuropa klimatisch sehr begünstigt, ja verwöhnt.  Jetzt hat man hier mal erlebt, welche Kräfte eine entfesselte Natur entfalten kann.

Hier die Auflistung meiner Läufe:

Fr. 23,05.2014     6,67 Km
Viel Sonne am frühen Abend. Die Wolken haben sich bis an den Horizont zurückgezogen. Im Wald viel Matsch und große pfützen.

Sa. 24.05.2014     6,31 Km

So. 25.05.2014     6,29 Km

Mo. 26.05.2014     2,05 Km
anstrengende Anreise nach Usedom, um 20.30 Uhr "serienerhaltender" Lauf

Di. 27.05.2014     4 Km
Lauf von Swinemünde bis zur polnisch-deutschen Grenze
2 Spechte beobachtet; Sturm! An der waldumsäumten Straße in Richtung Ahlbeck und Heringsdorf lässt es sich aber gut laufen.

Mi. 28.05.2014     8,08 Km
Waldlauf, Reh und Specht beobachtet

Do. 29.05.2014     8,43 Km
zwei Spechte und eine winzige Waldmaus

Fr. 30.05.2014     7 Km
Strandlauf an der Ostsee; schon um 6 Uhr sehr viel Sonne und ich komme ordentlich ins Schwitzen

Sa. 31.05.12014     6,11 Km
Strandlauf zum Leuchtturm nach Swinemünde


So. 01.06.2014     4,41 Km
Strandlauf

Mo. 02.06.2014     9 Km
Waldlauf

Di, 03.06.2014     10 Km
Waldlauf

Mi. 04.06.2014     5 Km
Strandlauf zum Leuchtturm


Do. 05.06.2014     4,47 Km
Strandlauf


Fr. 06.06.2014     14 Km
durch den Wald zum Wolgastsee; Rehbeobachtung; am See viele Libellen.
Abends sehr schöner Sonnenuntergang und danach noch ein echter Höhepunkt. Im Dickicht zwischen Strand und Promrnade nacht sich ein Wildschwein bemerkbar. Schließlich überquert es den Zugangsweg zum Strand nur wenige Schritte von uns entfernt in einem wahren "Schweinsgalopp".  



Sa. 07.06.2014     3 Km
am Strand

So. 08.06.2014     15,006 Km
zum Wolgastsee;  aber Fotostop am See,die Mücken motivieren dazu nicht zu lange  stehen zu bleiben



Mo. 09.06.2014     2,2 Km
Abreisetag
_______________________
Die Fahrt mit dem Reisebus verläuft zunächst reibungslos. Doch dann, fast schon im Ruhrgebiet angekommen, setzt ein Unwetter ein und bringt verheerende Zerstörungen mit sich. Die Fahrt, die eigentlich nur noch eine knappe Stunde dauern sollte, wird zu einer chaotischen Irrfahrt durch nahezu unpassierbare Städte. Aus der vermeintlichen Stunde werden dreieinhalb Stunden. Den letzten Kilometer bewältigen wir zu Fuß, mit zwei  Koffern und diversem Handgepäck. Zuhause ist zum Glück alles in Ordnung.


Di. 10.06.2014      6,1 Km
Das Unwetter hat große Verwüstungen hinterlassen. Große Teile meiner üblichen Laufstrecke sind unpassierbar. Nach der kurzen Nacht bin ich doch ziemlich zermürbt.  Zudem 27 Grad, mein bisher wärmster Lauftag in diesem Jahr.















Mi. 11.06.2014     6,31 Km

Do. 12.06.2014     2 Km

Fr. 13.06.2014       8,14 Km

Sa. 14.06.2014      8,73 Km

So.15,06.2014     16 Km  
2 Wildgänse fliegen über mich hinweg; Rehbeobachtung; 2 Hasen die sich merkwürdig verhalten, kämpfen sie oder tollen sie herum.  Ein toter Igel am Straßenrand. Vor etwa  zehn Jahren ist mir mal ein Igel über den Weg gelaufen. Ein seltener Gast oder er lässt sich zumindest nicht sehen.

Mo. 16.06.2014     2,27 Km
Fasan am Wegesrand

Di.17.062014        6,15 Km
Entlang der Zechenbahntrasse sind viele umgestürzte Bäume zersägt worden. Es richt sehr intensiv nach Holz. Fasan sitzt nur drei Schritte von mir entfernt auf einen dicken auf dem Boden liegenden Ast.

Mi. 18.06.2014      3,33 Km

Do. 19.06.2014     18 Km
Feldhase geht türmen; leider eine ganze Reihe wildernder Katzen unterwegs

Fr. 20.06.2014       3,12 Km

Sa. 21.06.2014     3,13 Km

So. 22.06.2014    20 Km
Mein erster Lauf im kalendarischen Sommer. Beim Start um halbsechs waren es angenehme 10 Grad. Ein schöner, ruhiger und einsamer Lauf. Hasen und Fasane gab es zu bewundern.  Nach wie vor erfüllt mich  die Zertörung vieler Bäume mit großer Bestürzung und auch mit Traurigkeit.

Jahreskilometer: 1.100 Km (das entspricht der Entfernung Recklinghausen - Warschau)

Donnerstag, 22. Mai 2014

Was machen Vögel bei Gewitter

Ein Lauf und zwei kräftige Schauer am heutigen frühen Abend. Als ich zum Laufen vor die Tür trete setzt ein kräftiger Maiguss ein. Es sieht gefährlich nach Gewitter aus. Ich habe aber keine Lust jetzt wieder nach oben zu gehen und es später wieder zu versuchen. Ein beklemmendes Gefühl macht sich aber breit. Laufen bei Gewitter ist etwas was ich nach Möglichkeit meide, Zunächst bleibt der Donner aus. Dafür schüttet es wie aus Kübeln. Kräftiger Mairegen wohltemperiert ist was Feines. Einge Windböen sorgen aber dafür, dass die Freude nicht ausartet. Zudem immer noch der bange Blick nach oben und die Ohren gespitzt, ob das erwartete Donnerwetter gleich losgeht. Abrupt hört der Regenguss auf, so als ob jemand den Wasserhahn abgedreht hätte. Nun ist es auch windstill geworden. Einige Tauben lassen sich auch gleich wieder auf dem Feld nieder. Bei mir taucht da die Frage auf, wie sich Vögel bei Gewitter verhalten. Ich weiss es schlicht und ergreifend nicht. Ich würde Schutz im Unterholz suchen. Letztlich müssen Tiere schlicht und ergreifend jedes Unwetter aushalten. Sie werden aber instinktiv aber das "Richtige" tun. So meine Gedanken, als es nach kurzer Unterbrechung erneut regnet. Diesesmal hat der Himmel seine Schleusen noch weiter geöffnet. Und das Donnerwetter findet auch diesesmal nicht sttat. Das erinnert mich irgendwie an den heutigen Arbeitstag. Gleich in der Früh` haben mir Mitarbeiter zwei Beschwerden von Kunden offeriert. Kein schöner Start in den Tag, denn ich machte mir gleich meine Gedanken, was da wohl konkret auf mich zukommen wird. Denn auch wenn die Beschwerden nach meiner Einschätzung nicht berechtigt sein würden, war doch Ärger vorprogrammiert. Die Kunden sind heute übrigens nicht vorstellig geworden.

Heute auf den Tag betreibe ich das Täglichlaufen genau seit Zehn Monaten.

Am 22. Juli 2013 bin ich gestartet. Heute war der 305 Lauftag ohne Unterbrechung. Dieser kleine Anlass mag genügen um einen Augenblick innezuhalten und auf die letzten noch nicht erfassten Läufe zurückzublicken.

Do. 01.05.2014     2,44 Km
Für die Nacht zum 1. Mai war eine Unwetterwarnung gegeben worden. Ich habe nichts mitbekommen. Es muss aber doch etwas gewesen sein, denn immerhin versperrte ein umgestuerzter Baum meinen Weg. Das wird ja wohl kein Eichhörnchen gewesen sein. Ansonsten spazierte ein stolzer  Fasan vor meinen Füssen. Erst nachdem ich bis auf zwei Schritten an ihn herangekommen war, nahm er dann doch noch reißaus.

Fr. 02.05.2014     8 Km
Nur noch 10 Grad. Ein paar Regentropfen. Ich scheuche ein Reh auf.

Sa. 03.05.2014     2,34 Km
2 Grad, wolkenloser Himmel bei Sonnenaufgang.

So.04.05.2014    10 Km
Erneut nur wenig über Null Grad am frühen Morgen.

Mo. 05.05.2014     2,16 Km

Di. 06.05.2014     13 Km

Mi. 07.05.2014      2,22 Km
kräftiger Regenschauer

Do. 08.05.2014     7,51 Km
Regen, im Wald sehr matschig. Kapitaler Feldhase, sucht wohl vergeblich ein trockenes Plätzchen

Fr. 09.05.2014     2,18 Km
Ich nutze die kurze Zeit zwischen zwei Gewittern. Ente mit Küken kreuzt meinen Weg.

Sa. 10.05.2014     4,58 Km
Regenlauf

 So.11.05.2014
1,68 Km (Morgens)
21,1 Km (später Vormittag)
Viele Hindernisse die sich einem in den Weg stellen existieren offensichtlich nur in den eigenen Gedanken. Jedenfalls ist das meine Erkenntnis aus diesen beiden komischen Laufkonstellationen.
Regen, kräftige Windböen. Reh und zwei Fasane beobachtet; umgestürzter Baum, riesige Pfützen.

Mo. 12.05.2014     2,16 Km

Di. 13.05.2014     2,16 Km

Mi. 14.05.2014     7,54 Km
"Aprilwetter": Erst Regenguss mit starken Windböen, dann schönster Sonnenschein

Do. 15.05.2014     2,18 Km
2 Fasane am Wegesrand
Magen-Darmprobleme und eine leicht verletzte linke Wade begleiten mich heute und auch in den beiden darauffogenden Tagen

Fr. 16.05.2014     1,71 Km

Sa. 17.05.2014     3 Km
Mein dreihundertster am frühen Morgen. Ein kleiner Lauf nur. Zwickt es doch immer noch in der linken Wade und im Magen-Darm-Trakt. Welch`eine Kombination! Die Freude an den heutigen Lauf mindert es aber nicht. Die Ruhe, die morgendliche Frische, das Morgenkonzert der Vogelschar, das Mämmern des Spechtes, der Fasan am Wegesrand, der flüchtende Hase auf dem Feld, das intensive Grün des fortgeschrittenen Frühlings. Ich könnte für einen Moment die ganze Welt umarmen und bin glücklich über diese Augenblicke!

So. 18.05.2014     21,25 Km
Teilnahme am Vivawest-Halbmarathon; es geht durch das Gelände der zum Weltkulturebene zählenden früheren Zeche Zollverein und durch den Nordstern-park in Gelsenkirchen. Temperaturen ueber 20 Grad, ich bekomme reichlich Sonne ab.

Mo. 19.05.2014     2,17 Km
Die Frösche freuen sich ueber die warmen Temperaturen und geben ein lautes Konzert.
Ich habe den Lauf vom Vortag in den Beinen, quake aber trotzdem nicht mit.

Di. 20.05.2014     4,52 Km
Lauf bei 27 Grad; es lässt sich nicht leugnen, die warme Jahreit hat Einzug gehalten.

Mi. 21.05.2014    5 Km
Nicht ganz so warm wie am Vortag, aber atemraubende Schwüle.

Do. 22,05.2014     6,17 Km
fulminanter Regenlauf

Mittwoch, 30. April 2014

Der Kampf um die tägliche Meile

Mittwoch, 30 April 2014, gleich 17 Uhr. Gleich ist mein letzter Lauf in diesem Monat zu Ende. Frühlingshafte 20 Grad, die Sonne lugt durch die lockere Bewölkung. Die Luft ist schwül und ich bin ordentlich ins Schwitzen gekommen. Die Luft ist voller Pollen; insbesondere die Pusteblumen machen sich heute auf den Weg. Die Mücken hingegen lassen mich heute unbehelligt. Ansonsten sind sie für diese Jahreszeit eine ziemlich große Plage. Wie soll das erst im Sommer werden. Im Wald war es etwas matschig. In den letzten beiden Tagen hat es endlich mal etwas geregnet.Das war auch bitter nötig. Es war ein ruhiger Lauf. phasenweise war ich tief in mir versunken. Na immerhin habe ich noch den Feldhasen wahrgenommen, der hopelnd vor mir das Weite gesucht hat. Sicher ist sicher. Das wichtigst an dem heutigen Lauf am Ende des Monats: Er war völlig beschwerdefrei oder besser gesagt: ich war beschwerdefrei. Und darüber war und bin ich zutiefst dankbar. Denn zuletzt habe ich doch die Erfahrung gemacht, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist


Am 18. April abspolvierte  ich mit mehr als 23 Km meinen längsten Lauf in diesem Monat. Es sollte die Zäsur im Laufmonat April werden. Am Tag nach dem langen Lauf verspürte ich heftige Schmerzen im Aduktorenbereich, einseitig auf der linken Seite. Ich versuchte es trotzdem gleich am frühen Morgen. Es war nicht ausschließlich die frische Morgenluft, die mir vereinzelte Tränen in Augen trieb. Mit Mühe schafte ich wenig mehr als eine Meile, so dass der Lauf die Serie noch aufrecht erhalten konnte. Ich verzichtete dann am Nachmittag auf das Heimspiel meines Fußballvereins, erstmals seit vielen Jahren aus gesundheitlichen Gründen. Es war ein guter Schritt, der wenigstens weitere Belastungen vermeiden half und das Ausruhen tat gut. In den nächsten Tagen ließen die Schmerzen nur langsam nach. Die Verletzung ist bis heute präsent, aber sie verbessert sich zusehends und beim Laufen, wenn ich es zurückhaltend ausübe, stellt es keine Behinderung mehr dar. In den folgenden Tagen hatte ich kurzzeitige Beschwerden mal im rechten Sprunggelenk, dann im linken Knie, vielleicht als Folge einer unbewußten Schonhaltung. 

Insgesamt war es eine echte Herausforderung. Die Frage, ob es noch gesund oder schon krank war, kann man stellen. Auch die  Frage, ob man so etwas machen sollte mag aufkommen. Ich kann diese Fragen am Ende des Monats nur für mich beantworten. Ja, es war schwer und ja, es war gutund richtig. Ich fühle mich am Ende sogar irgendwie beflügelt, weil ich diese Hindernisse überstanden habe. Es geht wieder aufwärts. Zufriedenheit, ja Freude sind wieder auf dem Vormarsch.

 April, aus und vorbei. Wo ist er nur so schnell geblieben? Frühling, auch fast schon durchgehuscht. Alles um einige Wochen zu früh. Im Frühling zeigen sich Veränderungen und Vergänglichkeit besonders intensiv. Es grünt und blüht und ehe man sich versieht ist es auch schon wieder verblüht. Wie die Pusteblume! Ein bisschen Wind und weg damit. April, April, der weiß nicht was er will. Dieser April jedenfalls entsprach dem gängigen Klischee jedenfalls nicht. Stabile, ruhige Wetterphasen, fast immer mild und in der Spitze bis 24 Grad warm und deutlich zu wenig Regen. Nur am 14. April absolvierte ich einen Lauf mit "echtem"  Aprilwetter. Der Hagelschauer und die Windböen werde ich in Erinnerung behalten. Ebenso wie das Überklettern eines umgestürzten Baumriesen.


Als Chronist in eigener Sache die Auflistung meiner Läufe im April:

Di. 01.04.2014     3,03 Km

Mi. 02.04.2014   2,99 Km      

Do.03.04.2014   3,02 Km         

Fr. 04.04.2014     3,69 Km

Sa.Mo. 05.04.2014     8,59 Km

So. 06.04.2014     14 Km

Mo. 07.04.2014    10,01 Km

Di. 08.04.2014     2,99 Km

Mi. 09.04.2014     2,88 Km

Do. 10.04.2014    10 Km

Fr. 11.04.2014      3,02 Km

Sa. 12.04.2014      3,64 Km

So. 13.04.2014     10,2 Km

Mo. 14.04.2014      7,49 Km
Hagel und Sturmböhen; umgestürzter Baum muss überklettert werden, ein echter Aprillauf

Di. 15.04.2014     2,35 Km

Mi. 16.04.2014     12,1 Km

Do. 17.04.2014     3,03 Km

Fr. 18.04.2014    23,45 Km   
Vor dem Lauf am frühen Morgen fühlre ich mich stark verspannt; erst umfangreiche Lockerungsübungen lassen den Lauf zu. insgesamt sechs Rehe gezählt; der Kopf erzwingt den Beinen mehr Kilometer ab als vielleicht gut tut

Sa. 19.04.2014   1,68 Km
Aduktorenverspannung links, Schmerzpegel 6, Notlauf

So. 20.04.2014     1,7 Km
weiterhin Schmerzen, im Tagesverlauf Zweifel, ob es weiter geht

Mo. 21.04.2014     1,88 Km
Schmerzen, aber leichte Besserung

Di. 22.04.2014     2,18 km
schmerzfrei, aber Verletzung ist latend spürbar

Mi. 23.04.2014     3,7 Km
Tagsüber starke Schmerzen im rechten Fußgelenk; erst gegen 22 Uhr kann ich mich aufraffen; es geht dann besser als gedacht

Do. 24.04.2014     2,53 Km

Fr. 25.04.2014      3,7 Km

 Sa. 26.04.2014     8,75 Km
mühselig und ohne Kraft

 So. 27.04.2014     2,17 Km

Mo. 28.04.2014     4,53 Km
vor dem Laufen starker Schmerz im linken Knie; ich verzichte heute auf die "Betiebs-Crosslaufmeisterschaften und laufe lieber alleine. Da ich auch für meine Verhältnisse recht langsam laufe geht es doch ganz gut.

Di. 29.04.2014      2,15 Km

Mi. 30.04.2014     6,3 Km

283 Lauftage sind jetzt im Modus des Täglichlaufens absolviert. In diesem Monat sind 167 Kilometer hinzugekommen. Wichtiger aber ist die Tatsache, dass ich auch in diesem Monat täglich zumindest ein kleines Läufchen absolvieren durfte. Die Jahreskilometer liegen jetzt bei 745 Km. Das entspricht der Entfernung Recklinghausen - Posen. Also dann:dzień dobry !

Montag, 31. März 2014

Frühlingserwachen im März

Sa. 01.03.2014     2,23 Km


So. 02.03.2014    18,01 Km


Mo. 03.03.2014    2,12 Km

Di. 04.03.2014     7,56 Km

Mi. 05.03.2014     2,16 Km

Do. 06.03.2014     5,07 Km
 
Fr. 07.03.2014     2,16 Km

Sa. 08.03.2014      6,6 Km
Eigentlich steht heute der zweite Lauf der Winterlaufserie über 15 Km; doch ich fühle mich nicht fit genug. Das hat sich schon in den Tagen davor gezeigt. Statt dessen gibt es einen erholsamen Lauf am frühen Lauf durch Nebel.
So. 09.03.2014     20,23 Km
Der wohl schönste und intensivste Lauf des Monats.
Start noch im Dunkeln unterm Sternenhimmel. Leichter Bodenfrost, etwas Raureif. Wie am Vortag bilden sich mystische Nebelbänke. Dann bricht die Sonne durch. Ich beobachte Rehe, zwei Bussarde, eine Formation Wildgänse am Himmel über mir und zahlreiche Fasane Die Vögel veranstalten ein einzigartiges Konzert.

Mo. 10.03.2014     2,17 Km

Di. 11.03.2014       2,16 Km

Mi. 12.03.2014    10,04 Km

Do. 13.03,2014      2,16 Km

Fr: 14.03.2014      26 Km
Mein bisher längster Lauf in diesem Jahr.
Nach ungefähr 15 Km wäre ich fast von einem rückwärts aus einer Parkbox fahrenden Auto überrollt worden. Ich erhebe zum Zeichen meines Unverständnisses meinen Arm. Darüber regt sich der Fahrer auf…

Sa. 15.03.2014      2,4 Km

So. 16.03.2014      3,03 Km

Mo.17.03.2014    10,45 Km
Lauf mit Betriebssportgruppe; bin schneller als sonst unterwegs.
Schöner Frühlingslauf  durchs Grüne

Di. 18.03.2014     2,21 Km

Mi. 19.03.2014    5,05 Km

Do. 20.03.2014     2,17 Km

Fr. 21.03.2014     5 Km

Sa. 22.03.2014    22 Km

So. 23.03.2014     2,17 Km


Mo. 24.03.2014     4,18 Km
Regen und Hagel; aus Zeitgründen begleite ich unsere kleine Betriebssportlaufgruppenur ein kurzes Stück.

Di. 25.03.2014     5 Km
Lauf vor 5 Uhr, da sonst keine Zeit


Mi. 26.03.2014     2,17 Km
wegen des Halbmarathons am Samstag müssen ab sofort die Kräfte geschont werden


Do. 27.03.2014    2,17 Km

Fr. 28.03.2014     2,17 Km

Sa. 29.03.2014     21,1 Km
Winterlaufserie Duisburg, es ist deutlich wärmer geworden, über 20 Grad; bin schon vor dem Lauf schlapp, nach 10 Km bekomme ich Magenkrämpfe; es ist ein Lauf wie durch die Hölle. Ende März kann es mal warm sein; so überraschend ist das nicht. 21 Km sind lang, insbesondere wenn man mal einen schlechten Tag erwischt. so gibt es auch nichts zu meckern. Solche Erfahrungen gehören mit dazu. Man macht es oder man lässt es bleiben. Das ist mein Standpunkt. Und im nächsten Jahr bin ich wieder dabei.

So. 30.03.2014     2,18 Km

Mo. 31.03.2014     8 Km
mit 21 Grad verabschiedet sich der März

Derzeit fehlt mir einfach die Lust ausführlicher zu berichten. Im nachhinein scheinen manche Dinge banal, die zunächst wichtig schienen. Dinge verändern sich mit rasanter Geschwindigkeit. Gerade im Frühling. Eben noch blühen die Magnolienbäume in all ihrer Pracht. Doch diese ist überaus vergänglich, wie die am Boden liegenden Blütenblätter wenige Tage später zeigen.

Seit dem 22. Juli 2013 darf ich täglich laufen. Es ist ein häufiges auf und ab. Gefühlt war der März überwiegend  ein zufriedenstellender Laufmonat. 207 Kilometer sind zusammengekommen. Im Jahr 2014 durfte ich bisher 578 Km laufen. Das entspricht  (fast) der Entfernung Recklinghausen - Frankfurt an der Oder.  Und mit etwas Glück geht es schon Morgen wieder ein kleines Stück weiter.