Mittwoch, 24. Dezember 2014

Glück gehabt!


Bei einem Jahresrückblick im Fernsehen wurde die ungewöhnliche Geschichte einer Frau erzählt. Sie war mit ihrem Auto in der Dunkelheit auf unwegsames Gelände geraten und hatte die Orientierung verloren. Bei dem Versuch das Auto vorsichtig aus dem Gelände heraus zu manövrieren steuerte sie rückwärts auf einen steilen Abgrund zu. Das Unvermeidliche passierte. Sie stürzte in die Tiefe. Das Fahrzeug wurde bei dem schrecklichen Aufprall völlig zerstört. Wie durch ein Wunder konnte sie sich nahezu unverletzt befreien.

Hatte sie nun bei diesem Vorfall Glück gehabt? Rein objektiv nicht. Sie hatte einen lebensbedrohlichen Unfall, bei dem ihr Auto völlig zerstört wurde.

Und doch. Vom Gefühl her bewertet man den gesamten Ablauf als sehr glücklich. Normalerweise hätte sie den Absturz gar nicht überleben können. Zumindest hätte man erwartet, dass sie schwerste Verletzungen erleidet. Die schlimmsten möglichen Folgen sind nicht eingetreten. Also hat sie doch Glück gehabt?

Es muss nicht so ein Supercrash sein. Im Kleinen erlebt man solche Situationen ja auch immer wieder. Vor ein paar Tagen war ich am Abend wieder mal laufen unterwegs, war fast schon zu Hause. Lediglich auf dem Bürgersteig entlang der Straße noch, ein paar hundert Meter. Die Straßenbeleuchtung war ausgefallen. Dennoch konnte ich auf dem Bürgersteig eine Absperrung erkennen. Ich rätselte noch ob ich außen vorbei ein Stück auf die  Straße laufen sollte. Ich entschied mich dann aber Innen, entlang der Hauswand zu laufen. Es war schmal, aber es passte so gerade. Ich hatte gerade die Baustelle passiert, da spürte  ich am linken Fuß einen heftigen Aufprall und flog sofort im hohen Bogen und dann krachend auf den Boden. Ob  es der Schmerz des Aufpralls war oder der Schrecken über das abrupte Laufende, kann ich gar nicht mehr sagen. Ich schrie jedenfalls laut und heftig auf. Von der gegenüberliegenden Straßenseite kam eine Frau auf mich zu und erkundigte sich. Ich war schon dabei mich wieder aufzurappeln. „Nein, mit mir ist alles ok“,  beruhigte ich sie. Ich spürte  zwar an verschiedenen Stellen den Schmerz des Aufpralls, hatte den Sturz aber offensichtlich ohne größere Verletzungen entstanden. Die Frau verschwand dann in dem Hauseingang, direkt an der Baustelle.

Das Hindernis am Boden bestand aus ein paar übereinander gestapelte Gehwegs-Platten, nicht sehr hoch. Ich hatte sie in der Dunkelheit nicht gesehen. Ich konnte den kurzen Rest meines Weges zu Ende laufen. Ein paar Schürfwunden an Knie, Schienbein, Händen und Ellenbogen, sowie ein paar Prellungen begleiteten mich die nächsten Tage noch. Die Baustelle war am nächsten Tag mit Positionslampen abgesichert. Die abgelegten Steinplatten waren jetzt zusätzlich abgesperrt.  Tja…



Ja, ich hatte irgendwie auch Glück gehabt. Es hätte mich auch ganz anders erwischen können. Aber haben wir nicht fast jeden Tag Glück, wenn wir unbeschadet unseres Weges gehen, wenn wir gesund sind und es uns auch sonst gut geht? Das „Glück“ ist ja eigentlich der Normalfall. Es ist uns oft nur nicht bewusst. Dafür müssen wir erst unsanft zu Boden krachen.

Ein Sprichwort was dazu ganz gut passt:

„Willst du glücklich sein, dann lerne erst zu leiden.“
Iwan Sergejewitsch Turgenew

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Neben meinem heftigen Sturz gab es als weiteren negativen Höhepunkt in den zurückliegenden Wochen eine  Treibjagd.  Daran beteiligt ein Duzend Jäger und zwei Hunde.  Ich lief mitten durch sie durch. Auf dem abgestellten Anhänger waren die erlegten Tiere abgehängt. Ein Schuss in meiner unmittelbaren Nähe wurde auch abgefeuert. Ich war mächtig bedient.

Dieses üble Gefühl steigerte sich noch, als ich abends im Internet von einer kleinen Sensation las. In der nahe gelegenen Haard ist eine kleine Herde Muffelwild gesichtet worden. Die Sichtung der Tiere in der Haard stellt die Experten vor ein Rätsel. Hat hier etwa jemand widerrechtlich sein Gehege aufgelöst? Eine natürliche Einwanderung gilt als ausgeschlossen. Unmittelbar nach der Sichtung hat die untere Jagdbehörde beim Kreis Recklinghausen in Abstimmung mit der oberen Jagdbehörde, den Abschuss der Tiere angeordnet. Ich war und bin fassungslos.

 Bildquelle: Wikipedia "Mufflon"

Bei drei Läufen wurde ich von Hunden zum  Anhalten veranlasst. Insgesamt aber harmlos.

Es gab einige Regenlauf. Einmal gab es Minus-Temperaturen. In den letzten Tagen begleitete mich stürmischer Wind bei meinen Läufen. Es ist sehr mild geworden.  Die Temperaturen waren/sind zwischenzeitlich zweistellig.

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Egal  wie es draußen ist und was auch immer dort geschieht.
Weihnachten steht vor der Tür.

Ich wünsche allen ein friedvolles und harmonisches Weihnachtsfest.
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Dezember-Statistik:

Mo. 01.12.14     2 Km

Di. 02.12.14      2 Km

Mi. 03.12.14      3,65 Km

Do. 04.12.14     4,52 Km

Fr. 05.12.14      2 Km

Sa. 06.12.14     6,33 Km

So. 07.12.14    15,02 Km

Mo. 08.12.14     3,65 Km
schwerer Sturz

Di. 09.12.14       3,85 Km

Mi. 10.12.14       7,33 Km

Do. 11.12.14      3,65 Km

Fr. 12.12.14       8,02 Km

Sa. 13.12.14      5,04 Km

So. 14.12.14     16,48 Km

Mo. 15.12.14      2 Km

Di. 16.12.14        5,53 Km

Mi. 17.12.14       3,65 Km

Do. 18.12.14      3,65 Km

Fr. 19.12.14       6,82 Km

Sa. 20.12.14      6,66 Km
Treibjagd

So. 21.12.14     15 Km

Mo. 22.12.14     3,7 Km
Kalendarischer Winteranfang bei 11 Grad; der Winter schert sich weder an Kalender noch an Meteorologen.

Di. 23.12.14       3,65 Km
Mein letzter  Arbeitstag in diesem Jahr!!!

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Mi. 24.12.14    Heiligabend
10,61 Km, dunkel Regen und Sturm; sehr intensiver Lauf durch die "Brandheide".


Do. 25.12.14     1. Weihnachtsfeiertag
10,66 Km, immer noch sehr windig, mit 5 Grad nicht mehr ganz so mild.


Fr. 26.12.14     2 Weihnachtsfeiertag
10,61 Km,     Mittagslauf, da "teilt" man den die Strecke mit anderen Läufern, aber vor allem mit Spaziergängern mit vierbeinigen Begleitern. Trotzdem sehr schöner Lauf bei fast schon winterlichen Temperaturen.

Sa. 27.12.14
6,3 Km - ein Schneelauf!
Sehr lange musste ich jetzt warten, da es im letzten Winter hier keinen Schnee gab. Aber heute. Als ich vor dem Laufen auf dem Balkon das Wetter prüfte, blies mir heftiger Wind entgegen und der Regen prasselte gleich auf mich ein. Als ich draußen war, kam nasser Schneeregen und Graupel herunter. Nach und nach bekam der Schnee die Oberhand und bedeckte den Weg mit einer weißen Decke. Es ist sichtbar Winter.
 

So. 28.12.14
4,52 Km bei minus 4 Grad


Mo. 29.12.14
2,43 Km     Am Morgen hatte es nochmal etwas Schnee gegeben; aber schon sind mildere Temperaturen vorhergesagt.



Di. 30.12.14
1,71 Km
 
Mi. 31.12.14
8 Km (einschließlich Teilnahme am 28. Recklinghäuser Silvesterlauf über 5 Km)
6 Grad und Nieselregen

 Jahresabschluss: 2.262 Km - das entspricht der Entfernung Recklinghausen - Moskau. Ok, 28 Km fehlen!