Mittwoch, 31. Mai 2017

Zehn Jahre Marathon

Am 13. Mai 2007 bin ich im jugendlichen Alter von 54 Jahren meinen ersten Marathon gelaufen. Es war der nach dem Hauptsponsor benannte Karstadt-Marathon, der sich selbst gerne auch als der Ruhrgebietsmarathon ansah. Es gab zwei Startpunkte in Dortmund und Oberhausen. Beide Strecken führten nach Essen. Ich war von Dortmund über Bochum, Herne, Gelsenkirchen nach Essen gelaufen. Der erste Marathon ist immer ein ganz besonderes Ereignis. Den damaligen grandiosen Zieleinlauf aber auch die vorherigen Strapazen werde ich nie vergessen.

Jetzt, am 21. Mai 2017 war ich wieder an einem, Marathonstart, nämlich beim Vivavest-Marathon mit einem Rundkurs von Gelsenkirchen über Essen, Gladbeck, Bottrop und wieder nach Gelsenkirchen zum Ausgangspunkt zurück.

Zehn Jahre Marathon; jetzt war es mein zwölfter Start und Finish. 2012, 2013 und 2016 blieben ohne Marathon. Es fehlte die Motivation sich einer monatelangen Vorbereitungsphase zu unterwerfen. Eine solche Pause bedeutet immer, dass es bei dem nächsten Start danach schwieriger wird. Es ist ein aufwendiger Neuanfang.

In diesem Jahr führte die  Strecke an die früheren Zechen "Zollverein" in Essen, "Nordstern" in Gelsenkirchen und der letzten noch aktiven Zeche "Prosper Haniel" in Bottrop vorbei. "Kohle" das war einmal und Nostalgie in dieser Richtung wäre auch sachlich verfehlt. Fossile Energiegewinnung entspricht nicht mehr dem Erkenntnisstand. Sei`s drum. Früher war nicht alles besser, nur eben anders. Ein Marathon ist immer 42,2 Km lang. Insoweit hat sich nichts geändert. Außer: man wird nicht jünger und schon gar nicht schneller. Und so war mein Ziel auch sehr limitiert: ich wollte schlicht das Ziel erreichen. Das ist bei einer so langen Distanz auch kein Honigschlecken.

Ich wollte es und kann mich also auch nicht darüber beschweren, dass es so schwer war. Es  war ein wunderschöner Maitag. Die Sonne brannte  unentwegt vom wolkenlosen Himmel. Auch wenn es nur 21 Grad warm wurde, so  war es durch eine wirkungsvolle Bestrahlung. Und Schatten ist auf  einem Straßenkurs rar gesät.  Das kann  mal vorkommen im Wonnemonat Mai im Ruhrgebiet.

Bis zur Halbmarathonmarke  stimmte auch mein Zeitplan noch: 2:34:40 Stunden bei einer Zielzeit von 5:15 Stunden. Doch inzwischen waren die Mittagsstunden überschritten und die Wärme saugte an den Energie- und Motivationsreserven. Und als nach etwa 28 Kilometern mit der Zeche "Prosper Haniel" der letzte bemerkenswerte "Sightseeings-Punkt passiert war, war die Luft sozusagen raus. Die vielen Kilometer durch gleich ausschauende Siedlungen sorgten auch nicht dafür, dass es leichter wurde. Jeder Kilometer zog sich wie Kaugummi und mir war die Zeit längst  egal. Wenn es nur sein Ende finden würde.

Kurz vor  dem Ziel näherte  ich mich einem Marathonlaufenden Feuerwehrmann in voller Montur und Ausrüstung. Unglaublich. Welche Energieleistung. Weniger  hundert Meter vor dem Ziel bemerkten zwei  Polizisten auf Motorrädern den Feuerwehrmann. Sie schalteten das Blaulicht an und gaben ihm ein Ehrengeleit. Und so kam ich auch ins Ziel - sehr müde und noch mehr erleichtert.  Und nach einigen  Minuten des Durchatmens kam dann auch die Zufriedenheit: ich hatte mich wieder einmal durchgebissen. Zeit nebensächlich: 5:22:25 Std. und damit gut 3 Minuten langsamer als vor 10 Jahren. Ich denke, dass ich das immer noch deutlich besser kann - vielleicht noch in diesem Jahr.

________________________________________________________________

Täglichlaufen seit dem 10. Oktober 2014 - 965 Tage

Auch  der Marathon und die beiden etwas beschwerlichen Tage danach  haben daran nichts geändert.  das wäre auch ein zu hoher Preis gewesen. So  aber kann es weiter gehen. Und ganz allmählich kommen auch die 1.000 Tage in Sichtweise. Wenn nichts unvorhergesehenes passiert, dann kann ich diese Marke vielleicht erreichen. Wäre doch schön.

Jetzt hält der Sommer Einzug. In dieser Woche kletterte das Thermometer erstmals auf 30 Grad. Meine Lieblings-Lauftemperatur ist das nicht.

Gelaufen im Mai: 200,1 Km in 24:08:41 Std. (7:15 Min./Km)
in 2017: 1.002,37 Km in 117:06:41 Std. (7:01 Min./Km)

Mittwoch, 31.05.2017   7,37 Km in 0:52:11 h
Dienstag, 30.05.2017 7,17 Km 0:51:30 h
Montag, 29.05.2017  7,28 km  0:51:13 h
Sonntag, 28.05.2017  7,18 km  0:50:37 h
Samstag, 27.05.2017  7,19 km  0:50:38 h
Freitag, 26.05.2017  7,24 km  0:51:01 h
Donnerstag, 25.05.2017  4,18 km  0:29:30 h
Mittwoch, 24.05.2017  3,14 km  0:22:15 h
Dienstag, 23.05.2017  2,06 km  0:15:04 h
Montag, 22.05.2017  2 km  0:15:20 h
Sonntag, 21.05.2017  42,2 km  110 hm  5:22:25 h
Samstag, 20.05.2017  2 km  0:15:16 h
Freitag, 19.05.2017  2,29 km  0:16:11 h
Donnerstag, 18.05.2017  2 km  0:14:16 h
Mittwoch, 17.05.2017  5 km  0:35:44 h
Dienstag, 16.05.2017  2 km  0:13:49 h
Montag, 15.05.2017  2 km  0:13:54 h
Sonntag, 14.05.2017  25 km  3:02:11 h
Samstag, 13.05.2017  2,05 km  0:14:54 h
Samstag, 13.05.2017  2,05 km  0:14:54 h
Freitag, 12.05.2017  10 km  1:12:40 h
Donnerstag, 11.05.2017  2 km  0:14:40 h
Mittwoch, 10.05.2017  9 km  1:03:41 h
Dienstag, 09.05.2017  2 km  0:13:46 h
Montag, 08.05.2017  2 km  0:13:09 h
Sonntag, 07.05.2017  16 km  1:56:10 h
Samstag, 06.05.2017  2,2 km  0:15:02 h
Freitag, 05.05.2017  7,34 km  0:50:37 h
Donnerstag, 04.05.2017  2,12 km  0:13:37 h
Mittwoch, 03.05.2017  2 km  0:13:37 h
Dienstag, 02.05.2017  2,04 km  0:13:54 h
Montag, 01.05.2017  2 km  0:15:47 h













Sonntag, 14. Mai 2017

Himmlisches Laufvergnügen

25 Kilometer stehen für diesen Sonntag auf meinem Laufprogramm. Da ich zuversichtlich und motiviert bin treibt es mich schon kurz vor Sonnenaufgang aus dem Haus. Diese Augenblicke in der Früh haben das schönste Licht. Die Luft ist klar und noch angenehm frisch. Die Bewölkung dominiert, es gibt aber auch Wolkenlücken. Und die Morgensonne hat alle gestalterischen Möglichkeiten daraus etwas Zauberhaftes zu kreieren. In der ersten Stunde meines Laufes scheine ich zeitweise zu vergessen, weshalb ich so früh raus bin. Des Laufens wegen? Oder doch um einfach nur zu staunen, wie schön es auf diesem Planet sein kann? Fast wie selbstverständlich die Rehbegegnungen. Erst drei, dann zwei und später nochmals drei Tiere. Ich freue mich über zwei junge Hasen auf der Wiese. Zweimal gibt es je einen Fasan und ebenso zweimal ein Eichhörnchen zu beobachten. Dazu das morgendliche Konzert der Vögel. Davon abgesetzt das laute Gekrächze der Krähen. Ansonsten unfassbare Stille und - ich kann es kaum glauben - Einsamkeit. Die ersten 75 Minuten keine Menschenseele...
Es sind dann auch 25 Kilometer zusammengekommen - aber die Hauptsache war das nicht, an diesem ganz besonderen Morgen.













Dienstag, 9. Mai 2017

31,1 Kilometer durch den Teuteburger Wald - Hermannlauf 2017


Täglichlaufen, immerhin seit dem 10. Oktober 2014 - auch in dem längst vergangenen Monat April, der ein besonderer Monat war, wie ja jeder Monat ein besonderer Monat ist. Jeden Tag gelaufen, mal wenig, mal ganz viel. Am letzten Tag dann noch einen drauf gesetzt.  Nach 2009 wollte ich zum zweiten Mal den Hermannslauf bestreiten. Vom Hermannsdenkmal  in Detmold zur Sparrenburg nach Bielefeld. 31,1 Km über Stock und Stein, Sand, Beton, Geröll und Kopfsteinpflaster und als die Füße schon weinen wollen, gibt es auf den letzten beiden Kilometern noch ganz normalen Asphalt. 550 m aufwärts und 700 m abwärts. Eine echte Herausforderung.

Der "Hermann" ist Läuferkult. Wenn Anfang Januar um Mitternacht die Anmeldung für den Lauf frei gegeben ist, dann sind die 7.000 Startplätze am Morgen schon längst vergriffen. So war es auch bei der 46. Auflage dieser Veranstaltung. Was hat mich nur geritten mich da anzumelden?  Jugendlicher Leichtsinn dürfte es jedenfalls nicht gewesen sein.Aus meiner ersten Teilnahme 2009 habe ich noch in Erinnerung, wie ich nach gut 7 Kilometern den ersten ernsthaften Anstieg erklommen hatte. Es war so warm, bis zu 28 Grad. Es war staubig, ich war schon nach dem ersten Drittel der Strecke leer. Und nur mit großer Willensanstrengung  habe ich das  Ziel erreicht. Und 2009 war ich nach meinem heutigen Gefühl fit, geradezu gut drauf. Vom 57. bis zum 65. Lebensjahr liegen Welten. Nach meiner Anmeldung in diesem Jahr vor einigen Monaten wusste ich sehr genau, was auf mich zukommt. Es war Ansporn und Drohung zugleich. Ich wusste wo ich hin wollte, ich wusste aber nicht wie. Während bis Mitte Februar noch alles gut lief und ich eigentlich ganz zuversichtlich war, kam der große Einschnitt, wie das Leben eben so spielt. Es schien nicht mehr vorwärts zu gehen; scheinbar gab es nur noch den Rückwärtsgang. Ich wollte, aber ich konnte nicht. Die Läufe sollten länger werden; stattdessen wurden sie kürzer. Aber immerhin, ich lief ja noch täglich. Am 4. April zog ich die Reißleine. Ich bot meinen Startplatz in einer vom Veranstalter ermöglichten Startplatzbörse an. Ich staunte aber, wie viele von ihrer Startmöglichkeit plötzlich wieder zurücktreten wollten. Ich sah nach wenigen Tagen ein, dass ich auf meinen schon bezahlten Startplatz sitzen bleiben würde. Das ist das Risiko. Denn wer weiß  schon im Voraus, ob er zu einem bestimmten Zeitpunkt 31 Kilometer wird laufen können. Also abgehakt. Einfach weiter laufen und sehen was passiert. Kaum war der Druck weg  kehrte  der Mut und die Lockerheit wieder zurück.

Am 10. April waren es noch 16 Kilometer - am 14. April (Karfreitag) schon 24 und drei Tage später am Ostermontag erstaunliche 31,5 Kilometer. Soweit so gut. Denn es fehlten die Höhenmeter und der wechselnde schwere Untergrund wie beim Hermannslauf. Noch ein letztes Mal eine Woche vor dem "Hermann" 22,5 Kilometer gelaufen. Die langen Läufe hatte ich danach in den Beinen. Es zwickte und zwackte an vielen Stellen. Eine  Woche Zeit um noch etwas zu regenerieren und die täglichen Läufe entsprechend kurz gestaltet. Die Startplatzbörse war längst geschlossen und ich wollte jetzt auch unbedingt laufen und mich der selbst gesetzten Herausforderung stellen.

Am letzten Tag  des Monats April stehe ich um 10 Uhr am Hermannsdenkmal und es ist kalt. Die Sonne strahlt vom makellos blauen Himmel. Aber es ist dennoch sehr frisch. Und es sind beachtliche Böen angesagt. Bis zu 50 Km/h entgegengesetzt zur Laufrichtung, also von vorne.

Und doch freue mich, dass ich hier stehe. Ich strahle förmlich noch innen und nach außen. Ich will es einfach wissen.

 Die  Läufer werden etwas zeitversetzt in drei Startgruppen auf dem Weg geschickt. Ich überquere als einer der letzten die Startlinie. Ich habe nur ein Ziel, nämlich nach 31,1 Km das Ziel an der Sparrenburg in Bielefeld zu erreichen. Nichts sonst treibt mich an, keine Zeit und schon gar keine Platzierung. Um 16.30 Uhr soll der letzte Läufer die Ziellinie überquert haben und jetzt ist es gerade mal 11.20 Uhr. Das schaffe ich, wenn ich es ganz ruhig angehen lasse. Nach einem kurzen unbedeutnden Anstieg geht es für die nächsten knapp fünf Kilometer bergabwärts. Den  Hermann bekomme ich nur einmal kurz zu sehen. Er streckt sich - mir den Rücken zugekehrt - in den blauen Himmel. Es geht abwärts und zwar richtig, einmal sind es sogar bis zu 20 % Gefälle. Der Weg ist hier gut zu belaufen. Runter laufen macht Spaß.    Man darf es aber nicht unterschätzen. Auch dieses Laufen bedeutet eine Belastung; im Laufe eines langen Weges wird man das später spüren. Je schneller man läuft, um so größer ist die Belastung. Es wäre falsch zu einem so frühen Zeitpunkt zu versuchen einige Sekunden zu gewinnen. Es heißt, dass man diese Sekunden am Ende mit Minuten drauf zahlt. Und wofür  soll ich mich abhetzen. Ich laufe doch zu meinem Vergnügen. Statt Sekunden zu schinden genieße ich lieber den Teuteburger Wald an diesem wunderschönen Frühlingstag. Die Kühle des Morgens liegt bald hinter mir und die kurzen Laufsachen waren absolut die richtige Kleiderwahl. Der komfortable Wegabschnitt ist zu Ende. Der Waldweg hat  einen  überwiegend sandigen Untergrund und neben dem Hauptweg verläuft ein schmaler Pfad mit etwas festerem Boden. Das ist mein Weg und hier schlängen sich die Läufer wie an einer Kette aufgereiht.  Nach fünf Kilometer  beginnt deutlich der erste Anstieg. Zunächst noch behutsam, doch dann nimmt die Steigung zu. Man kann hier heraufhetzen und seine  Energie verpulvern. Nicht mit mir, ich kennen den Hermann, der verzeiht einem das nicht. In dem Schlussfeld, in dem ich mich zweifellos befinde sind entweder die Genussläufer die es nicht anders wollen. Oder es sind diejenigen, die nicht anders können. Ich habe beide Bestandteile in mir vereint.  Nur das machen was geht. So geht es langsam aber sicher den Berg hinauf. Nach 5,5 Km kommt  ein Verpflegungsstand. Hier gibt es Wasser und ich greife gerne zu. Das kalte Getränk tut gut und die kurzen Sekunden zum ersten Durchschnaufen ebenfalls.  Der "große Ehberg" ist sieben Kilometern überschritten, der erste beachtliche Anstieg damit geschafft. Es  geht wieder abwärts. Gut so. Für bestimmte Streckenpunkte gibt maximale Durchgangszeiten. Die muss man zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht haben. Der erste relevant Punkt liegt bei 8,3 Km. Ich habe keinerlei Schwierigkeiten die vorgegebene Zeit einzuhalten. Das wäre zu diesem frühen  Stadium des Laufes auch verwunderlich und bedenklich. Dieser erste Punkt hat die Bezeichnung "Augustdorf Panzerstrtaße". Und genau darum handelt es sich auch. Es ist eine (ehemalige?) betonierte Panzerstraße auf einem Truppenübungsgeländer. Vor 8 Jahren hat es hier gestaubt und es war drückend heiß. Heute ist es moderat mild und es staubt auch nur ein kleines bisschen.  Wo ist der angekündigte Wind?  Ich vermisse ihn überhaupt nicht. Vielleicht schützt auch der Wald? Auf der Panzerstraße gibt es zum zweiten Mal etwas zu trinken, wofür ich dankbar bin. Übrigens ist das ein Bereich, wo sich zahlreich Zuschauer zusammenfinden um die Läufer "anzufeuern". Anfeuerungen auf der Panzerstraße, wie  schön ist das denn? Die Panzerstraße ist dann bald zu Ende. Doch es geht weiter durch das Truppenübungsgelände. Der Wald ist für solche Zwecke eigentlich  zu schade. Nach 12 Kilometer  ist dieser Bereich geschafft und ein weiterer nicht so schwieriger Anstieg ist auch überwunden. Irgendwo danach kommt dann ein weiterer Kontrollpunkt. Doch eigentlich interessiert mich das nicht, so langsam bin ich (noch) nicht. Ich fühle mich gut, auch wenn die bisherigen Kilometer nicht ohne  Wirkung geblieben sind. Doch das war noch gar nichts. Jetzt kommt ein sehr steiler Anstieg und die ganze Kompanie steht zwar nicht still, sie schleicht sich aber schneckengleich Zentimeter für Zentimeter nach oben. Ich bin ein besonders langsames Exemplar und ich bin es hier ganz bewusst. Mich motiviert an dieser Stelle nur der bevorstehende Abstieg.

Doch es dauert noch eine Ewigkeit. Erst bei Kilometer 16 ist dieses Ungetüm geschafft. Der Tönsberg. Oben und jetzt geht es schneller runter als es rauf gegangen ist. Fast unten angekommen gibt es eine Verpflegungsstation: Wasser, Tee, Elektrolyte, Bananen und Apfelstücke. Energie!Es geht weiter in das schöne Örtchen Oerlinghausen. Hier steppt erfahrungsgemäß der Bär. Die Bewohner feuern unentwegt und laut die Läufer an und feiern vor allem sich selbst. Wo ist der haken? Der Haken befindet sich ganz unten: gröbstes Kopfsteinpflaster. Gift für maltretierte Läuferbeine. Nur am Rand gibt es eine schmale Regenrinne mit einem  angenehmeren Profil. Da läuft jeder drüber.Nach Kilometer  19 kehrt Ruhe ein; dafür beginnt der nächste Anstieg. Hier gibt es auf einigen hundert Metern offenes Gelände. Hier spüre ich auch den starken Wind, der an dieser Stelle zum Glück schräg von hinten kommt. Doch bald schützt uns Läufer wieder der Wald.Dafür gibt es ein neues Hindernis: ein Anstieg  ist mit Holztreppen  versehen. Das kenne ich schon von 2009. Vor Beginn der Treppen steht eine Hinweisschild  das eine Umgehungsstrecke ausweist, Pfeil nach links mit dem Zusatz "für Weicheier". 2009 hatte ich tatsächlich diese Umgehung genutzt. Doch dieses mal setze ich meinen Vorsatz um und nehme die Stufen. Diese sind unterschiedlich hoch und unterschiedlich lang. Das macht Sinn, denn sonst könnte man ja einen Rhythmus finden. Bei meinen schweren Beinen nach 22 Kilometern ist die Gefahr einen Laufrhythmus zu finden ohnehin nicht mehr sehr groß. Und so "wuchte" ich mich nach oben. Die letzte Stufe ist eher erreicht als ich zu hoffen gewagt habe. Das war doch weniger als befürchtet, frohlocke ich innerlich und bin erstaunt. Doch ich habe mich zu früh gefreut, denn bald schon kommt ein weiterer Treppenabschnitt und später dann noch einer... Ich fluche lauthals vor mir her, was dann vor und hinter mir für etwas Heiterkeit sorgt. Immerhin. Es brennt jetzt in den Oberschenkeln, doch irgendwann hat auch diese Tortur ein Ende. Und ganz  oben bei Kilometer 25 gibt es einen Sendemast, der in der Wegbeschreibung als "Eiserner Anton" ausgewiesen ist  und vor allem gibt es nochmal Banane und etwas zu trinken.Nach dem "Eisernen Anton" geht es einen guten Kilometer bergab und es folgt der letzte nennenswerte Anstieg, nicht mehr sehr lang und auch nicht mehr hoch. Aber zu dem Zeitpunkt ist nichts mehr leicht. Auch nicht der folgende steile Abstieg. Runterlaufen ist anstrengend, insbesondere wenn der Weg holprig ist. Die  letzten beiden Kilometer. Ein leichtes angenehmes Gefälle und Asphalt. Das Ziel fast zum Greifen nah. Auf der Promenade Richtung Sparrenburg sind die Anstrengungen fast vergessen und ich kann diesen Zieleinlauf ohne wenn und aber genießen. Ich bin den "Hermann" gelaufen - wer hätte das vor vier Wochen gedacht.


Zusammenstellung der Läufe im April 2017

 Sonntag, 30.04.2017  31,1 km   4:08:17 h

Samstag, 29.04.2017  2 km   0:14:28 h

Freitag, 28.04.2017  2,09 km   0:14:09 h

Donnerstag, 27.04.2017  2 km   0:13:54 h

Mittwoch, 26.04.2017  9,37 km   1:06:34 h

Dienstag, 25.04.2017  2 km   0:13:22 h

Montag, 24.04.2017  2 km   0:13:48 h

Sonntag, 23.04.2017  22,5 km   2:43:20 h

Samstag, 22.04.2017  2 km   0:13:29 h

Freitag, 21.04.2017  5 km  0:34:05 h

Donnerstag, 20.04.2017  2,07 km   0:13:47 h

Mittwoch, 19.04.2017  5 km   0:34:21 h

Dienstag, 18.04.2017  2,02 km   0:13:37 h

Montag, 17.04.2017  31,5 km    3:48:44 h

Sonntag, 16.04.2017  2,15 km   0:15:00 h

Sonntag, 16.04.2017  0 km   0:10:00 h

Samstag, 15.04.2017  2,07 km   0:14:48 h

Freitag, 14.04.2017  24 km  2:55:53 h

Donnerstag, 13.04.2017  2 km   0:13:45 h

Mittwoch, 12.04.2017  10 km  1:12:15 h

Dienstag, 11.04.2017  2,009 km   0:13:36 h

Montag, 10.04.2017  16 km   1:56:34 h

Sonntag, 09.04.2017  5 km   0:34:42 h

Samstag, 08.04.2017  2 km   0:14:41 h

Freitag, 07.04.2017  5 km    0:33:25 h 345

Donnerstag, 06.04.2017  1,81 km    0:12:17 h

Mittwoch, 05.04.2017  5,01 km   0:34:20 h

Dienstag, 04.04.2017  1,8 km   0:12:19 h 123

Montag, 03.04.2017  12 km   1:22:43 h

Sonntag, 02.04.2017  6,62 km   0:46:59 h